"kannst du mir das mal eben schnell zuschweißen?"

[vinmicgra]

Checkheftgepflegter Reisebus, letzte SP vor 4 Monaten. Tip Top Basis fürn Ausbau

Welche Büchse der Pandora hab ich denn da geöffnet?
Der Rest vom Auto ist nicht so schlimm, aber die Radkästen wurden vom Reisebusbauer modifiziert und schlecht konserviert. Der Einstieg Beifahrerseitig war der Einstieg für die Fahrgäste und auch völlig fertig.

Die letzte Werkstatt hat seit Jahren die 20cm größen Löcher am Radhaus akkurat mit Dichtmasse zugeschmiert und mit UBS "versiegelt" .

vincent.

[Schnafdolin]

Das Gefühl, wenn immer mehr Bröselblech zu Tage kommt und man glaubt nie fertig zu werden...
Chapeau!

Gruß aus der Lausitz
Martin

[vinmicgra]

Die Verstärkung zur Stoßdämpferaufnahme war schön mit Dichtmasse aufgefüllt und das Rostloch bündig abgespachtelt.

(vorm Einschweißen des neuen Winkels hab ich den Rest noch gesandstrahlt)

vincent.

[FreddyFreitörn]

Könntest du meinen auch noch schnell machen?

Sieht gut aus!!!

[vinmicgra]

Bitte nicht, ich brauch dann erstmal ein paar Monate "Rostfrei"

[Schnafdolin]

Vergiss nachher nicht die Hohlraumkonservierung. Und die Hohlraumkonservierung. Und gleich noch mal Hohlraumkonservierung Man kanns nicht oft genug sagen. Fast alles am Auto rostet von innen. Draußen Farbe drauf oder noch schlimmer "Raptor" ist Nonsens, wenns dahinter wegfault, weil nicht konserviert wurde.
Nimm durchschweißbare Grundierung, bevor du alles zuschweißt. Du kommst dahinter ja schlecht ran. Wenn dann nur mit Hohlraumkonservierung. Sagte ich ja schon

Gruß aus der Lausitz
Martin

[vinmicgra]

ja, Bitumen oder Laderaumbeschichtung kommen nicht dran. Konservierung wird noch ein Thema, große Teile vom Rahmen und die Radhäuser sind nun von der dicken PVC Schicht befreit. Ich denke ich werde am Unterboden mit Chassislack und transparentem Wachs oder Fett arbeiten, wegen der Kontrollierbarkeit.

In die Hohlräume kommt Fluid Film Liquid A, bei dem Auto braucht man mit Wachsen hier nicht mehr anfangen

vincent.

[Schnafdolin]

ja, Bitumen oder Laderaumbeschichtung kommen nicht dran.

Die Nähte musst du aber versiegeln, sonst hast du in kurzer Zeit wieder alles voller Prasselkuchen.
"WÜRT klebt und dichtet" oder "Sikaflex 221" sind für so etwas gut geeignet. Die lassen sich auch gut verstreichen, wenn sie frisch sind. Etwas Nitroverdünnung auf einen schmalen flachen Pinsel und damit die SIKA-Raupe glätten. Nachteil: Du kannst erst nach völliger Aushärtung vom SIKA (oder was du da nimmst...) Hohlraumkonservierung machen. Das Wachs kriecht sonst unter die noch nicht ausgehärtete Dichtmasse, unterwandert diese und lässt dort wieder Feuchtigkeit/Salz rein. Notfalls, wenn Hohlräume dahinter sind, die anders nicht zu konservieren sind: Alles außen fertig machen und dann ein 10er Loch reinbohren, gegen Rost schützen, dahinter konservieren und einen Abdeckstopfen aus Gummi reindrücken. So ist es ja im Original auch. Zwischen Lack und Konservierung muss genug Zeit verstrichen sein, sonst hebt der Lack durch das Wachs wieder ab. Und bleib im System; nicht Baumarktgrundierung auf wasserverdünnbarem Acryl und dann einen 2-K-Dickschichter Profilack. Das geht 100% schief.

Gruß aus der Lausitz
Martin

[vinmicgra]

ja, Nahtabdichtung kommt noch. Bei den Temperaturen geb ich dem Brantho Korrux aber gerne mal 2 Wochen, bis ich da was drauf schmiere. Das Auto steht eh noch eine ganze Weile in der Garage.

Im Radkastenfalz probiere ich mal die Methode mit Kantenschutzprofil aus, welches mit Fett gefüllt wird.

[der.harleyman]

... Etwas Nitroverdünnung auf einen schmalen flachen Pinsel und damit die SIKA-Raupe glätten....

Sorry, Einspruch! Bitte niemals die Dicht-/Klebemasse mit Lösungsmitteln verstreichen / nacharbeiten, niemals!
Das Lösungsmittel (Verdünnung, Waschbenzin etc.) dringt dabei in die Dichtmasse ein und verhindert zunächst
die zügige Aushärtung. Viel schlimmer ist eine dadurch entstehende Reaktion in der Dichtmasse selbst, die dazu
führen kann, dass sie sich aggressiv auf der Oberfläche verhält. So bekommst Du bereits nach wenigen Jahren
das gleiche Ergebnis wie vor der Reparatur: ROST!

Tipps;
spritzbare Dichtmasse, die es von diversen Herstellern gibt, verwenden und diese wie im Video gezeigt
mit Druckluftkartuschenpistole verarbeiten. Steht diese nicht zur Verfügung, kann man das dünnflüssigere Zeugs
mit dem Pinsel immer noch besser verarbeiten als das sonst übliche dickflüssige.
https://www.youtube.com/watch?v=xysy0JWQ6VQ
https://www.youtube.com/watch?v=iGvShEhuaKM
https://www.youtube.com/watch?v=Gs5aGAYFuik
Auf diese Weise kannst Du an kritischen Stellen wie Schwellerkante, Radlaufkante etc. einen sauberen Streifen
Steinschlagschutz legen. Das ist zwar etwas teurer als mit Unterbodenschutz zu arbeiten, lohnt sich aber was die
Haltbarkeit betrifft. Und mit etwas Geschick bekommst Du ein Finish hin, das echt super ausschaut.

Hinterher Unterbodenschutz zum flächigen Schutz verwenden. Ja, ist schon klar... Achte mal auf die Angaben des
Herstellers des Unterodenschutzes. Bei einigen Mitteln kannst Du 2K-Lack beimischen. Ich habe dies bereits auch
abweichend von der Vorgabe mit 1K-Lack praktiziert, was nach etwas längerer Trocknungszeit (daheim meist egal)
auch funktionierte. Auf dem folgenden Foto habe ich Teroson hell im Verhältnis 2:1 mit schwarzem Lack gemischt
und klassisch mit der Pistole aufgetragen. Das Ergebnis ist ein strahlener Unterboden. Stellenweise ist zusätzlich
noch helles Wachs aufgetragen. (230CE, Alter bei Aufnahme 22Jahre)

Du machst Dir gerade eine Hölle viel Arbeit mit Deinem Auto. Dem gebührt Respekt. Versaue Dir das Ergebnis Deiner
Blecharbeiten nicht, indem Du am Oberflächenfinish spart. Es lohnt sich...!

[Schnafdolin]

... Etwas Nitroverdünnung auf einen schmalen flachen Pinsel und damit die SIKA-Raupe glätten....

Sorry, Einspruch! Bitte niemals die Dicht-/Klebemasse mit Lösungsmitteln verstreichen / nacharbeiten, niemals!
Das Lösungsmittel (Verdünnung, Waschbenzin etc.) dringt dabei in die Dichtmasse ein und verhindert zunächst
die zügige Aushärtung. Viel schlimmer ist eine dadurch entstehende Reaktion in der Dichtmasse selbst, die dazu
führen kann, dass sie sich aggressiv auf der Oberfläche verhält. So bekommst Du bereits nach wenigen Jahren
das gleiche Ergebnis wie vor der Reparatur: ROST!

Das wusste ich nicht und habe auch noch nie Probleme damit bekommen. Wir ersäufen ja die (mit der Handdruckpistole aufgebrachte...) Dichtnaht nicht, sondern verhindern lediglich das Ankleben des Pinsels und erreichen damit einen glatteren Verlauf. An den Grund der Naht kommt da nichts ran. Ein Spritzer Spülmittel und Wasser geht ebenfalls, aber der Pinsel ist nachher versaut, denn die Dichtmasse hält trotzdem dran. Und das Wasser verdunstet ewig nicht. Ich frage mal meinen MAKRA-Anwendungstechniker, was der empfiehlt.

Den Pinsel in Nitro getaucht bzw Siliconentferner dünn mit dem Pumpsprüher über die Naht nebeln und dann kann man die auch mit dem Finger andrücken und nachformen (Handschuhe anziehen, klar). Nitro bzw Sili sind in nicht mal einer Minute verdunstet. Mir ist kein Fall bekannt, dass wir ein Fahrzeug wiederbekommen haben, weil die abgedichteten Nähte unterrostet waren.

Mit spritzbarer Nahtabdichtung geht das natürlich völlig anders, da muss meist nachher auch nichts mehr verstrichen werden. Meinte ich aber nicht. Ich meine die "Heimwerkermethode" mit der handbetätigten Kartuschenpistole.

Gruß aus der lackierten Lausitz
Martin