3. Batterie vs. Solar-anlage

Mercedes Sprinter 3 (Typ VS30, Baumuster W907/W910) - ab 2018
greyhound
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3. Batterie vs. Solar-anlage

#1 

Beitrag von greyhound »

 Themenstarter

Eine Frage an die Foristi mit Solar-Erfahrung:
Mein 910 soll vom Profi zum WoMo umgebaut werden. Wird mein erstes WoMo. Noch ist alles in Planung. Ausgangssituation ist ein 314 Vorführ-Kasten von Daimler Trucks Ez 11/20 mit 6500 km. Er hat bereits eine 2. Batterie im Beifahrer-Sitzkasten
E21 Zusatzbatterie für Nachrüstverbraucher
E36 Trennrelais bei Batterie zusätzlich
ED1 Vliesbatterie 12V 70 Ah
M48 Generator 14 V / 230 A
Da es ein L1H2 ist, ist die nutzbare Dachfäche begrenzt. Ein kleines Heki fürs TTT, ein größeres für den Wohnraum. Rest Solar?
Da ich vorhabe viel zu fahren und jeweils max. 2 Tage je Stellplatz zu bleiben, überlege ich ob es für meinen meist single-Betrieb,
manchmal auch zu zweit, sinnvoll ist eine Solar-Anlage zu installieren. Stehe selten auf Campingplätzen mit Landstrom u.ä. Dazwischen auch mal 2 Tage im Albergo, da steht zwar das Auto, aber dafür wohne ich nicht drin. Alternativ denke ich dran eine 3. große Batterie 100 Ah zu einzubauen. Meine (theoretische) Überlegung: Die LiMa liefert 3 kW, Fahrtdauer im Schnitt 4 Std/Tag. Nur Sommerbetrieb Norditalien und Südfrankreich. Was bringt die Solar-Anlage? Stromverbrauch hält sich in Grenzen mit Diesel-truma, 12V Kühlschrank, Microwelle, Gas-Kochstelle, LED-TV, PC, Led-Innenbeleuchtung, Wasserpumpe (was vergessen?).
Nicht weil ich mit Gewalt Geld sparen will, aber Anschluss-technisch ist der parallele Anschluss an die vorhandene Zusatzbatterie vermutlich einfacher als eine Solaranlage. Kann man das laienhaft so vergleichen? 1 Std fahren sind 3 kWh. Dafür braucht eine Solar-Anlage mit 300 W (ob die kleine Dachfäche dafür reicht ?) 10 Std volle Sonne.
Bitte abklopfen auf Denkfehler. Bin dankbar für Tipps aus eurer Erfahrung.
Gruß vom Camperneuling
Wolfgang
Wolfgang aus S. Cabrio-fan
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Tüdelbüdel
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#2 

Beitrag von Tüdelbüdel »

Eine dritte Batterie wird im Regelfall durch einen Ladebooster geladen. Die Lima kann das nicht.

Für meine 100ah Lithium habe ich einen 25AH Ladebooster. Ganz leer bis ganz voll sind also 4 Stunden.

Für Kühlschrank (85l kompressor mit Eisfach), Licht und Wasserpumpe brauche ich ca. 20Ah am Tag. Wenn ich also eine halbe Stunde am Tag das Fahrzeug bewege, reicht der Strom 10 Tage. Da ich aber selten mehr als 2-3 Tage wild stehe, kommt dann halt Landstrom dran.

Für mich macht Solar also keinen Sinn. Solar braucht man IMO nur, wenn man mehrere Tage autark stehen will ohne das Fahrzeug zu bewegen.
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greyhound (23 Aug 2021 20:41)
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Reisender
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#3 

Beitrag von Reisender »

Hallo Wolfgang,
der von Tüdelbüdel angeregte Ladebooster ist das einzig Richtige, u.U. einer der 45 A bringt. Denn damit ist die Aufbaubatterie vom Fahrteil völlig getrennt. Außerdem genauso richtig ist, eine LiFePO Batterie einzusetzen. Allerdings ist es eine Preisfrage, andererseits spart es Gewicht und da man dieser etwa 80% der Kapazität entnehmen kann, ist sie einem Bleiakku, bei dem man max. 50% nutzen kann, weit überlegen.
Was zu bedenken ist: Was soll alles mit Bordstrom betrieben werden. Ich betreibe u.a. einen 12V Kompressorkühlschrank (eingebaut), habe aber meine Sache ganz anders dimensioniert.
Zum Thema Strom noch: Nicht von den kW oder ähnlichen Kennzahlen ausgehen, es ist immer auch die Zeit zu berücksichtigen. Also z.B. der Ladebooster mit 25 A Leistung macht dir in der Stunde rund 25 Ah. Da aber mit der ansteigenden Spannung die Amperezahl sinkt, macht man bei 4 Stunden Nutzung keine 100 AH sondern weniger. Reine Mathematik ist nicht exakt praxistauglich.
Grüße vom
Reisenden
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greyhound (23 Aug 2021 20:41)
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
1000 Meilen von zu Haus sieht die Welt ganz anders aus..
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Tüdelbüdel
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#4 

Beitrag von Tüdelbüdel »

Reisender hat geschrieben: 23 Aug 2021 20:32Also z.B. der Ladebooster mit 25 A Leistung macht dir in der Stunde rund 25 Ah. Da aber mit der ansteigenden Spannung die Amperezahl sinkt, macht man bei 4 Stunden Nutzung keine 100 AH sondern weniger. Reine Mathematik ist nicht exakt praxistauglich.
Grüße vom
Reisenden
Richtig, die letzten paar Prozent dauern im Verhältnis länger. Dafür bringt der Booster anfangs auch knapp über 30 AH.

Als Faustregel kommt es bei mir ganz gut hin. Exakt steht es in der App von der Batterie.
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greyhound (23 Aug 2021 21:45)
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#5 

Beitrag von cappulino »

Hallo Wolfgang, 2. Batterie mit Booster & Solar, keine 3. Batterie bis nicht bewiesen ist das die 2. nicht ausreicht. Dann lieber auf neuere Technologie umstellen als das Mehrgewicht rumzufahren. Hatte selbst ne 3. drin, nie gebraucht.
MfG
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greyhound (23 Aug 2021 21:45)
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#6 

Beitrag von greyhound »

 Themenstarter

Hallo cappulino,
nur zur Klarstellung: mein 910 hat bereits eine 2. Batterie aber noch keine Solaranlage.
Ich will eure Einschätzung wissen, was bei meinem Anforderungsprofil sinnvoller ist:
Eine dritte Batterie ODER eine Solaranlage.
Ich könnte natürlich mal erste trips machen im Originalzustand, ob die Kapazität reicht.
Wenn nicht - eine 3. Batterie mit Ladebooster ist nachträglich ohne Probleme montiert.
Dagegen ist es blöd an einem fertigen Ausbau eine Solaranlage zu montieren.
Da ich bei 2020 kg Leergewicht und GG 3,5 t mit dem kurzen Ausbau keine Gewichtsprobleme
habe, ist auch die Frage ob es als 3. Batterie eine 100 Ah LiFePo mit BMS sein muß für ca € 500
bei ca 8 kg oder ob ich 180 Ah Blei für € 185 mit 37 kg anschaffe.
Danke für die Tipps und fürs mit-hirnen
Wolfgang
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#7 

Beitrag von Max907 »

Habe 90 Ah agm und 90 Ah Lifepo als “Smart Battery System” von Hymer im GCS gebündelt. Habe dazu eine 160wh Solaranlage über 2 flexible (verklebt am Dach) Solarmodule mit MPPT Regler Eingebunden. Im Sommer ist das Fahrzeug so komplett autark und ich brauche bei normaler Nutzung (Kühlschrank maximal, Licht, Nachladen aller Pad/phone/Laptop keine Netzunterstuetzung. Daher: Guter Booster ist essentielle - aber Solar erlaubt erst die Unabhängigkeit
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greyhound (24 Aug 2021 00:59)
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Tüdelbüdel
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#8 

Beitrag von Tüdelbüdel »

greyhound hat geschrieben: 23 Aug 2021 21:58 Da ich bei 2020 kg Leergewicht und GG 3,5 t mit dem kurzen Ausbau keine Gewichtsprobleme
habe, ist auch die Frage ob es als 3. Batterie eine 100 Ah LiFePo mit BMS sein muß für ca € 500
bei ca 8 kg oder ob ich 180 Ah Blei für € 185 mit 37 kg anschaffe.
Ja. Es macht grundsätzlich keinen Sinn in ein neues Auto veraltete Technik einzubauen.

Unabhängig davon, dass die Bleibatterie nach einigen Jahren durch die Entladungen platt sein wird und du eine zweite brauchst: denk‘ alleine mal an den Platz! Eine Lifepoe, 230v Ladegeräte, Ladebooster und 1500w Sinuswandler bekomme ich bequem in einer Sitzkonsole unter.
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pappa
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#9 

Beitrag von pappa »

greyhound hat geschrieben: 23 Aug 2021 21:58 Hallo cappulino,
nur zur Klarstellung: mein 910 hat bereits eine 2. Batterie aber noch keine Solaranlage.
Ich will eure Einschätzung wissen, was bei meinem Anforderungsprofil sinnvoller ist:
Eine dritte Batterie ODER eine Solaranlage.
Ich könnte natürlich mal erste trips machen im Originalzustand, ob die Kapazität reicht.
Wenn nicht - eine 3. Batterie mit Ladebooster ist nachträglich ohne Probleme montiert.
Dagegen ist es blöd an einem fertigen Ausbau eine Solaranlage zu montieren.
Da ich bei 2020 kg Leergewicht und GG 3,5 t mit dem kurzen Ausbau keine Gewichtsprobleme
habe, ist auch die Frage ob es als 3. Batterie eine 100 Ah LiFePo mit BMS sein muß für ca € 500
bei ca 8 kg oder ob ich 180 Ah Blei für € 185 mit 37 kg anschaffe.
Danke für die Tipps und fürs mit-hirnen
Wolfgang
Deiner Beschreibung nach machen die Paneele und die 3. Batterie im Moment wenig Sinn da du zwischen den Standzeiten viel fährst. Aber im Leben ändert sich oft einiges und es kann vielleicht mal anders werden....
Ich würde mir als Option für eine Nachrüstung zumindest die Kabel und die Dachdurchführung installieren. Paneele und Regler sind, falls es denn sein soll, im nachhinein schnell montiert.

Grüße
Andreas
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greyhound (24 Aug 2021 07:46)
316er Fernweh-Einsatzfahrzeug (ex RTW-Koffer von WAS) mit Wandlerautomatik und 225-75-16 auf Felgen vom "G"

Biete:
Bremsklötze hinten von Bosch für die kleine Ate-Bremsanlage.
greyhound
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#10 

Beitrag von greyhound »

 Themenstarter

Danke Andreas,
das ist die praktische Lösung. Die hardware wie Solarzellen und Regler werden tendenziell eher billiger. Und vorab mal nur Kabel zu legen damit man nicht die Wand-/ Dachverkleidung aufreissen muss, ist preisgünstig, wiegt nicht viel und solange man es nicht braucht, stört es nicht.
So werde ich es machen.
Gruß
Wolfgang
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juh
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#11 

Beitrag von juh »

Hallo,
Für Deine Aufbauversorgung steht mit E21 eine Zusatzbatterie mit nominell 92Ah zur Verfügung - bei hoher Stromentnahme (ich habe Microwelle gelesen, also Wechselrichter?) kannst Du die maximal auf etwa 35-40% ihrer Kapazität entladen, bevor Dir die Spannung wegbricht. Und Truma Dieselheizung und Kompressorkühlschrank sind durchaus auch ernstzunehmende Verbraucher. Wobei die Truma auch sehr allergisch gegen Spannungseinbrüche reagiert und kaputtgehen kann. Die vorhin genannten 20Ah für einen Tag mit Kompressorkühlschrank sind sehr gering angesetzt, das wird mindestens doppelt so viel sein. Ich denke nicht, daß Du damit 3 Tage auskommen wirst.
Insbesondere mit der Truma Diesel würde ich als Aufbaubatterie immer eine Lithium vorziehen, die liefert bis zum Ende stabile und höhere Spannung.
Und grundsätzlich würde ich nie auf Solar verzichten. Der Aufwand für Solar ist wenn man es selbst machen kann nicht hoch, ebenso die Kosten.
Und natürlich einen Ladebooster für ordentliche Ladung, z.B. einen 40A. Wie kommst Du auf 3kWh Ladung bei einer Stunde Fahrt? Das ist die Maximalleistung Deiner LiMa, in die Batterie wird Dir bei einem 40A booster nichtmal eine halbe kWh gespeist.
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Gruß Jürgen
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Tüdelbüdel
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#12 

Beitrag von Tüdelbüdel »

Die 20Ah stimmen schon.
Bei mir.

Ich fahre freiwillig aber auch nirgendwo hin, wo es warm ist. Da muss der Kühlschrank auch nicht soviel leisten. Bei 30 Grad Außentemperatur in Südfrankreich wird der Verbrauch sicher doppelt so hoch als bei 15 Grad in Norddänemark.
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greyhound (24 Aug 2021 12:22)
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#13 

Beitrag von greyhound »

 Themenstarter

Bei mir ist es wohl eher umgekehrt: ich fahre freiwillig nicht in kalte Regionen. Und so wie der Kühlschrank weniger leisten muss in Dänemark wird bei mir in Südfrankreich und im Piemont die truma höchst selten anspringen. Mich stören weniger die Kosten als das Geraffel auf dem kleinen Dach. Ich selbst kann wegen körperlicher Einschränkungen nicht "bauen". Da ist der Vorschlag erst mal die Leitungen zu verlegen schon richtig.
In diesem Jahr werde ich vermutlich erst im späteren Herbst mal kurze trips Richtung Bodensee unternehmen können, da das WoMo erst im werden ist. Da kann ich erste praktische Erfahrungen sammeln. Inzwischen werde ich dank eurer Hilfe auch etwas schlauer. Beim Energieverbrauch wie Mikrowelle und Kühlschrank (40 L) ist zu berücksichtigen, dass ich meist alleine unterwegs bin und öfter die örtliche Gastronomie unterstütze.
Ein WoMo nach eigenen Vorstellungen, egal ob selbst gebaut oder nach individuellen Wüschen vom Profi, ist wahrscheinlich nie endgültig fertig und wird schrittweise optimiert.
Die LiFePo-Vorteile kenne ich von früher beim Motorrad, wo das geringe Gewicht und die hohe kurzzeitige Leistungsabgabe die entscheidenden Gründe für den Umbau waren.
Dank an alle Mit-Denker für die Tipps.
Gruß Wolfgang
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#14 

Beitrag von Almaric »

Moin,
Was ich in deiner Situation machen würde: Die kleine Zweitbatterie ab Werk rauswerfen, dort einen Ladebooster anschließen und eine neue Bord- / Zweitbatterie verbauen. Dann hast du zumindest schonmal die Sicherheit, dass deine Bordbatterie überhaupt ordentlich geladen wird. Die Zweitbatterie ab Werk ist ja auch nur über ein Trennrelais parallel zur Starterbatterie angeklemmt und mit den neuen Euro 6 Limas wird soweit ich das verstanden habe die Ladung der Zusatzbatterie auch gerne mal unterbrochen, wenn die Starterbatterie schon voll ist...oder sowas. Jedenfalls wird die Batterie nie mit passender Kennlinie ordentlich voll geladen wie mit einem Booster. Und je nachdem wo die Bord- / Zweitbatterie verbaut ist hat sie glaube ich auch noch unterschiedliche Kapazitäten?! Die im Motorraum hatte damals beim Vor-Mopf 100Ah und jetzt immernoch 95Ah oder sowas, aber beim neuen Sprinter gibts ja die Möglichkeit auch wahlweise die Zweitbatterie in der Beifahrersitzkiste zu bestellen (was du hast) - dann hat sie glaube ich aber nur noch 70Ah oder so (waren deine 70Ah auf die Zweitbatterie bezogen?). Und davon kannst du etwa die Hälfte nutzen. Weit kommst du damit nicht, das langt auf Dauer für einen Abend / Nacht und dann ist Ende im Gelände. Ich hatte so eine Konfiguration einige Jahre in Betrieb im alten Sprinter, da hat schonmal gelegentlich der Wechselrichter geflötet um Unterspannung zu signalisieren und da hatte ich nichtmal den Kompressorkühler im Auto. Das war nur Licht und Laptop / Handy etc. laden.

So würde ich es jedenfalls angehen, erstmal Batterie und Booster. Ob man bei der Batterie jetzt auf AGM oder LiFePo setzt ist Jedem selbst überlassen. Ich hab mir aktuell erstmal wieder AGM eingebaut, einfach weil mir der Preis erstmal deutlich zu heftig war für >200Ah LiFePo (meine AGMs haben 360Ah). Funktionieren tut das genauso gut, du fähst halt mehr Gewicht mit rum und brauchst mehr Platz. Wenn du übrigens beim Booster darauf achtest, dass er auch andere Batterietypen unterstützt, kannst du später immernoch auf LiFePo umsteigen wenn du möchtest. Die Option habe ich ebenfalls, mal sehen wie runtergeranzt die AGMs nach einigen Jahren sind.

Wie schon richtig erwähnt wurde für Solar einfach die Kabel vorbereiten, dann hast du später ganz einfach die Option zu erweitern ohne gleich wieder die Verkleidungen runterreissen zu müssen. Ich habe übrigens 320WP auf dem Dach - das dürfte bei dir mit 2 Luken schon nicht mehr passen auf dem kurzen Sprinter. Jedenfalls reicht das bei mir aus um den Kühlschrank quasi das ganze Jahr autark zu betreiben inkl. den paar LEDs innen. Bei der Standheizung würde es wahrscheinlich im Sommer auch noch so eben hinkommen, im Winter passt es auf Dauer nicht - entweder nicht lange genug Licht und / oder zu mieses Wetter. Das erstmal unabhängig von der Batteriekapazität. Grundsätzlich kann ich Solar aber als Unterstützung und für wirklich freies Stehen sehr empfehlen. Probiers erstmal ohne, erweitern kannst du dann immernoch.

Gruß,
Marcel

Edit:
Tüdelbüdel hat geschrieben: 24 Aug 2021 10:50 Ich fahre freiwillig aber auch nirgendwo hin, wo es warm ist.
:lol: :lol: sehr geil, aber bin ich voll und ganz bei dir!! 8)
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greyhound (25 Aug 2021 10:49)
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juh
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Re: 3. Batterie vs. Solar-anlage

#15 

Beitrag von juh »

Hallo,
E2I (müßte ein I und keine 1 sein) ist 92Ah Zusatzbatterie im Beifahrerkasten

Unterschätze Deinen Strombedarf nicht!
Gerade wenn Du gerne in südlichere Gegenden fährst, bringt Dir Solar auf jeden Fall eine Verlängerung der Autark-Zeit. Und alles was Solar mal so nebenbei auch beim Fahren in die Batterie speist, muß die Lichtmaschine schon nicht tun, d.h. je nach Situation verbrauchst Du weniger oder hast die Batterie schneller voll (idealerweise Booster mit D+ Schalter abschaltbar machen).
Die Batterie erweitern oder austauschen kannst Du dann immer noch, wenn Du Deinen Bedarf wirklich kennst.
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greyhound (25 Aug 2021 10:49)
Gruß Jürgen
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