Lenkradhülle (original) ist lose

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
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benjamin
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Lenkradhülle (original) ist lose

#1 

Beitrag von benjamin »

 Themenstarter

Abend allerseits,

war heute mit einem unserer Fahrzeuge bei der MFK (periodische Fahrzeugprüfung vom Gesetzgeber vorgeschrieben).

Fz. ist ein LT 46 BJ '98; (Innenraum baugleich erste Serie Sprinter von '95-00)

Als leichter Mangel beanstandet wurde die lose Lenkradhülle;
sprich, wenn man das Lenkrad an der oberen Hälfte (der Halbkreis ohne Speichen) umfasst, lässt sich der Bezug frei drehen.

Der Prüfer sagte mir im gleichen Atemzug mit der Beanstandung, dass es hierfür die Möglichkeit gäbe, Leim per Spritze durch die Hülle zu injizieren, um den Bezug wieder am Grundrahmen (Metall?) des Lenkrades anzukleben.

Um Missverständnisse auszuschliessen: Ich spreche vom originalen Lenkrad, mit "Bezug" bzw. "Lenkradhülle" meine ich dasselbe, nämlich die grau-schwarze Hülle, die sich nach Schaumstoff mit PVC-Überzug anfühlt. Die Hülle ist _nicht_ demontierbar und ist also kein nachgerüsteter Fell/Lederüberzug.

Bin also kurzerhand in die Apotheke und habe mir ein paar Spritzen besorgt... :wink:

Meine Frage:
- Welchen Kleber/Leim soll ich nehmen?
(-aus welchen Stoffen besteht das Lenkrad? Problem der Ablüftung/Aushärtung des Leimes bei Injektion? Verarbeitung per Spritze möglich?)
--ich tendiere so Richtung Sekundenkleber, bin aber skeptisch, ob 1.) sich das in eine Spritze aufziehen und injizieren lässt & 2.) ob die Sache danach auch hält.

Habe noch Universal-Kunstoffkleber zu Hand (müsste aber wissen, woraus das Lenkrad bzw. der Schaumstoff im Innern der Hülle besteht, um sicher zu gehen, dass ich das auch bedenklos kleben kann).
Eine weitere Alternative ist Schusterkleber (klebt PVC, Kunstleder etc. keine Ahnung, ob das auf Metall auch hält).

Von Vorteil wäre eine rasche Aushärtung des Leimes, da das Fz täglich gebraucht wird.

Kennt jemand das Problem bzw. hat eine derartige Operation schon mal vorgenommen?


Tipps,
Erfahrungsberichte,
Anregungen und Ratschläge
sind herzlich willkommen.

Habe die SuFu bemüht, aber noch nichts passendes gefunden.

Danke soweit
&
mfG
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benjamin
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#2 

Beitrag von benjamin »

 Themenstarter

Hier noch ein Bild

Die Hülle lässt sich in Richtung des roten Pfeiles bewegen.

Bild
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#3 

Beitrag von Fachmann »

Passiert öfters als du denkst. Habe aber deswegen noch nie eine Beanstandung seitens TÜV oder sonstiges gehört.
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benjamin
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#4 

Beitrag von benjamin »

 Themenstarter

Danke für die rasche Antwort!

in der Tat haben unsere älteren Fz. dasselbe Problem.

Mit dem einen war ich letzte Woche vorführen, wurde nicht beanstandet (anderer Prüfer/Experte). Heute das nächste Fz. und promt auf die Mängelliste. Mich störts nicht beim Fahren, in Drehrichtung des Lenkrades ist die Funktion ja nicht beinträchtigt.
Machen muss ichs für die Mängelkontrolle ohnehin...ob das so der Dauermangel bei diesem Experten ist, und er seine Fachkompetenz so unter Beweis stellen will, oder ob ihn die ganze Nadeltechnik beindruckt sei hier mal offengelassen.

...Schon mal was gemacht in Sachen Leiminjektion bzgl. dem aktuellen Problemfall?

Danke&
mfG
benjamin
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#5 

Beitrag von Dosi »

Das gleiche "Problem" habe ich mit meinem 2001er 213 auch, wurde auch noch nie beanstandet, aber berichte mal, wenn du eine gute Lösung gefunden hast!
Vipers69
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#6 

Beitrag von Vipers69 »

Kenn das Problem auch, wurde aber ebenfalls noch nie beanstandet, andere Länder andere Sitten.

Ich würde einen 2 Komponentenkleber verwende, da du ja Metall mit Kunstoff/Schaumstoff verbinden willst.

Für eine gute Klebeverbindung ist dann die höhe des Anpressdrucks nicht die dauer ausschlaggebend. Wobei es ja im Endeffekt reicht, das es während der Vorführung hebt.
212 D, Bj.: `99. 710.000 km, erster Motor, erste Kupplung, erstes Getriebe, die 1.000.000 schaff ich noch!!!
Gruß
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#7 

Beitrag von benjamin »

 Themenstarter

Wie versprochen, meine Rückmeldung :)

Eine Standardlösung für Leiminjektionen in lose Lenkradhüllen gibt's offenbar noch nicht (Marktlücke :wink: ?) oder ich habe nicht gut genug gesucht (internet etc.).

Das Ganze lässt sich aber mit "normalen" Spritzen aus der Apotheke durchführen.

Ich habe als Spritze eine handelsübliche 5ml Einwegspritze gewählt;
dazu die grösste erhältliche Kanüle (1.2x40mm, rosa-farbcodiert, auf den Durchmesser kommt's an).

Bzgl des zu verwendenden Klebstoffes war ich mir unsicher;
unter den ausprobierten Kleber waren:

- 2-Komponenten universalkleber (unpraktisch anzumischen, keine befriedigende Klebwirkung, löst sich wieder bzw. zu unflexibel)

- "Schusterleim" von UHU (ist noch am Abbinden beim zweiten Kandidaten, keine Ahnung, ob's auch halten wird, denke eher nicht)

- UHU Alleskleber "Strong & Safe" s.Bild (auf Cyanacrylat-Basis, also eine Art Sekundenkleber). Eine Ratte zum verarbeiten und relativ teuer. Hält am Schnellsten und am Besten.

m.E. sollte für die Verklebung eine Art Sekundenkleber verwendet werden, besagter UHU Alleskleber hat gute Dienste geleistet.
http://www.uhu.at/indexx_main/06_2006_aksss/index.html

Gegenüber regulären Sekundenklebern (Cyanacrylat) ist der UHU-Alleskleber Strong&Safe irgendwie geliert und härtet einen Tick weniger schnell aus. Lässt sich daher gerade noch per Spritze/Kanüle verarbeiten ohne sofort zu verkleben. Ebenfalls praktisch ist, dass er nach dem injizieren per Drehen an der Lenkradhülle etwas verteilt werden kann. Nach einer halben Stunde ist die Hülle wieder bombenfest.
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#8 

Beitrag von benjamin »

 Themenstarter

Für Alle, die's nachmachen wollen, hier ein paar Tipps:

- Arbeitsplatz vorbereiten, d.h. Alles, was nicht mit Sekundenkleber bekleckert werden soll, muss abgeklebt/abgedeckt werden.


- Handschuhe wären ev. auch nicht schlecht...

- ebenso ein paar alte Tücher in GRiffbereitschaft, so das überschüssiger Kleber abgewischt werden kann.

- ausgehärtetes Cyanacrylat wird krustig weiss. Beim ersten Lenkrad, das ich behandeln wollte, habe ich zwar die ganze Umgebung gut abgedeckt, nicht aber das LR selber. Resultat war, dass nach Aushärtung der Klebers das Lenkrad aussah, als hätte einer darüber gew*xt...
Nichts, dass sich nach ein paar Wochen im Gebrauch durch Handschweiss und mechanische Beanspruchung nicht wieder entfernen lässt, auf den ersten Blick aber trotzdem etwas hässlich (à la "Operation gelungen, Patient gestorben").
- Meine Empfehlung: Lenkrad auch abkleben (Mit Krepp-Klebeband, so wie auf dem letzen Bild).

- Der Alleskleber ist relativ teuer; eine 7g Tube kostet ca. 6-7 EUR und reicht nur bei sparsamer und effizienter Anwendung für das ganze Lenkrad. Also möglichst wenig von dem Zeug an die Hände und umso mehr ins Lenkrad :mrgreen: !

- Kanüle montieren, bevor ihr den Kleber in die Spritze füllt!

- Um den Kleber in die Spritze zu bekommen, nicht versuchen, diesen per Kanüle aufzusaugen (...so emergency-room-mässig das auch aussehen würde :) )
das Zeug ist zu dickflüssig, geht ned.
--Kolben der Spritze rausziehen und den Kleber direkt aus der Tube von hinten her in die Spritze füllen. Dabei nicht allen Kleber auf einmal in die Spritze sondern ein-, zweimal nachfüllen.

- Zum Einspritzen das Lenkrad verdrehen, dass es kopfüber steht. So ist der zu behandelnde Bereich besser zugänglich.
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#9 

Beitrag von benjamin »

 Themenstarter

Nun zur eigentlichen Injektion:

- in regelmässigen Abständen durch das abgeklebte Lenkrad den Kleber injizieren. Dabei den zu klebenden Bereich in etwa 6 Abschnitte einteilen und in gleichen Abständen einstechen. Habt ihr danach noch genug Kleber, könnt ihr diese Abschnitte nochmals unterteilen/ halbieren und den Rest UHU noch einspritzen.

- Zum Spritzen die Kanüle am Schaft festhalten und verhindern, dass sie beim Drücken des Kolbens wegrutscht (und der Kleber rausflutscht...ja, ist mir so passiert :) )

- Ihr müsst reichlich Druck aufbringen, um den Kleber ins Lenkrad zu spritzen. Aufgepasst, dass ihr euch nicht verletzt; es sind immerhin zwei gefährliche Sachen im Spiel (Sekundenkleber und eine spitzige Kanüle).

- Die genaue Stelle des Einstichs ist euch überlassen. Bei mir hat sich durch Leimaustritt an der Einstichstelle ein kleiner "Knubbel" nach dem Aushärten gebildet. In den ersten Tagen nach der OP stört der den Fahrer, der sein ebenmässig glattes LR gewohnt ist. Nach ein paar Tagen - vorausgesetzt, Ihr habt mit dem Kleber nicht zu sehr rumgesaut - werden die störenden Stellen durch die Hände der lenkenden Person wieder "abgeschliffen".

- Die optimale Tiefe des Einstiches ist auch wichtig; am besten etwas schräg auf die Mitte des Griffbereiches zielen. Ihr müsst mit der Nadel/Kanüle auf das "harte" Gerüst im innern des Lenkrades treffen. Wenn ihr diesen Widerstand spürt, die Kanüle wieder etwas rausziehen und dann injizieren.

Das Gerüst des Lenkrades ist offenbar nicht nur aus Metall (falls überhaupt), es fühlt sich eher weich an (Nadel bleibt stecken). Wenn die Nadel im Lenkradgerüst steckt, könnt ihr keinen Kleber einspritzen.
Also die Kanüle ein Stück zurück und dann den Kolben drücken und gleichzeitig weiter rausziehen.

Darauf achten, dass Ihr aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nur die Hülle (Schaumstoff?) dort klebt, wo sie an des "Gerüst" des Lenkrades ankommt. Braucht etwas Fingerspitzengefühl aber umso weniger Kleber.


Soooo, wer Lust hat, weiss jetzt, wie's geht.

(Haftung für verklebte Sitzbezüge oder Fingerspitzen etc. übernehme ich keine! :wink: )

Bilder folgen demnächst.

mfG
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#10 

Beitrag von benjamin »

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Hier die Bilder

Kleber & Spritze (rosa Kanülenschaft=1.2mm)

Bild



Lenkrad 1

Bild


Lenkrad 2

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Steffen G.
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Re: Lenkradhülle (original) ist lose

#11 

Beitrag von Steffen G. »

Danke für die ausführliche Anleitung, obwohl es schon ein paar Jahre her ist.

Mich hat das Thema jetzt auch ereilt, und der TÜV'er hat das Lenkrad beanstandet, obwohl ich mit selbigen Lenkrad die Jahre zuvor durchgekommen bin.

@benjamin
Wie sieht es denn mit einer Langzeiterfahrung aus? Hält die Klebung noch, oder muss sie alle X Jahre wiederholt werden?
In einem anderen Forum hab ich gelesen, das der Sekundenkleber nur kurzfristig hält, und man durch große Krafteinwirkung den Bezug wieder gelöst bekommt, was aber auch mit dem Trägermaterial des Lenkrades zu tun haben kann. Sekundenkleber ist mit Metall nicht so glücklich, da die Oberfläche zu glatt ist. Aber du schreibst ja, das es bei dir nicht aus Metall ist.

@all
hat noch jemand weitere Erfahrungen mit den Thema?

Gruß Steffen
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Uwe B.
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Re: Lenkradhülle (original) ist lose

#12 

Beitrag von Uwe B. »

Hallo Steffen.
...ich hatte den Missouri vor vielen Jahren auch mit verdrehbarem Bezug auf dem Lenkrad übernommen...und hab es aus eigenem Antrieb - statt auf Geheiß des TÜVs - wieder in Ordnung gebracht...das Verdrehen war einfach nur nervig.
Ich hatte als Kleber "chinesischen" Sekundenkleber genommen...billig und aus einer 50ml Flasche. Als Spritze kam ein solides Teil zum Einsatz...man muß gegen den Widerstand des geschäumten Kunststoff nämlich recht kräftig an der Spritze drücken. Und, innerhalb des geschäumten Kunststoffes gibt es sehr wohl einen dünnen Metallring als Träger das Ganzen. Ich hatte die Nadel dann mehrmals am Umfang verteilt im flachen Winkel tief durch den Kunststoffmantel gestossen...um mit dem Kleber sicher bis den Hohlraum zwischen dem Metallring und der Kunststoffbeschichtung zu kommen...denn beim spitzen Einstechen trifft man nach ein paar Millimetern das Metall. So konnte ich den Kleber, wie schon hier im "Faden" geschildert, durch verdrehen des Lenkradbezuges weiter verteilen. Der Kleber hat dann im Verborgenen wegen verwendeten Menge zum aushärten deutlich als "an der frischen Luft" benötigt. Im Bereich der Einstichstellen hatten sich vereinzelt kleine "Gnubbel" ergeben weil beim Herausziehen der Spritze im Stichkanal natürlich eine Kleberspur verblieb...die haben sich mittlerweile wieder "verwachsen" und das eher hart geschäumte Lenkrad ist 80.000km später immer noch sehr wertig und angenehm zu greifen.
Deutlich warnen muß ich allerdings vor dem Risiko, dass sich beim reindrücken des Klebers ein Überdruck aufbaut, der sich nach dem ziehen der Nadel wieder "entlädt"...und den Kleber weiter spritzen lässt als einem lieb ist...also gut aufpassen und vor allem Schutzbrille tragen.
Die Aktion hat Anfangs viel Mut gekostet...ist aber viel effektiver als die Version, die ich parallel an meinen geschäumten T4 Lenkrädern in meinem T3 getestet habe...dort habe ich den geschäumten Mantel innen längs aufgeschnitten und PU-Kleber aus der Kartusche eingepresst...danach konnte ich den Mantel durch die Klebkraft einfach wieder verschließen...und mit Lösungsmittel nahezu spurenlos wieder reinigen...das Abbinden des Klebers dauerte allerdings recht lange...und durch die lange Naht ist die Verklebung wegen der größeren Steifheit des weich geschäumten Mantels diesem Bereich ein wenig zu spüren. Optisch ist dies aber ebenfalls eine sehr zufriedenstellende Lösung...wegen des weicheren Schaums des Mantels hier vermutlich auch besser als die Variante mit Sekundenkleber.

Gruß, Uwe.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Uwe B. für den Beitrag (Insgesamt 2):
joethesprinter (15 Jul 2022 08:29), Steffen G. (15 Jul 2022 10:22)
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