Nachdem uns auf Sizilien nicht nur der landestypische Kräuter- Meeres- und Waldbrandgeruch in die Nase gefahren war, sondern begleitet von einem leisen "pft-pft-pft-pft..." auch der von Abgasen aus dem Motor, hab ich mal die Injektoren herausgenommen, einige Spezialwerkzeuge aus Edelstahldraht und (tatsächlich...) Bambus angefertigt und gestern wieder alles zusammengebaut. Ein Freund ging extra auf Reisen, um mir einen Drehmomentschlüssel für die Dehnschrauben zu besorgen (wer hat schon soooo einen Winzling, der bei 7Nm klickt?) und dann wars einfacher als gedacht.
Bewegen ließen sich die Injektoren mit einem aus einem alten VAG-Werkzeug von 27 auf 29mm geflexten Maulschlüssel, mit der Wasserpumpenzange konnte ich die zwei festsitzenden Kandidaten ausbauen, die anderen zwei gingen einfach so herauszuziehen.
Das Spezialwerkzeug mit Gleithammer brauchte ich gar nicht. Ich hatte am Donnerstag schon reichlich Rostlöser um die Injektoren verteilt. Zuviel, wie ich jetzt weiß, denn der löst auch den glasigen Dieselschmodder, der dann in die Schraubenlöcher der Dehnschrauben hineinläuft und dort vor dem Zusammenbau wieder heraus muss. Die Dieselverschraubungen habe ich mit Klebeband geschützt, damit kein Dreck hinein kommt. Die Leitungen sofort sauber weggelegt.
Ein Kupferring wollte nicht mit dem Injektor gehen und blieb drinnen, für den baute ich eine 10er Gewindespindel als Abzieher um. Damit hatte ich ihn beim ersten Versuch.
Die Sitze machte ich mit einer kleinen Rundbürste sauber und plante den vom 3.Zylinder mit dem Bambusstöckchen, auf das ich mit Doppelklebeband eine Scheibe aus 800er Nassschliffpapier geklebt hatte.
Mit dem Handy kann man super in die Schächte hineinfotografieren und schauen, ob alles sauber und glatt ist. Endoskop hab ich keins.
Gesamtzeit mit Ausbau der (halben) Ansaugbrücke, der Einspritzleitungen und Injektoren etwa 2,5 Stunden. Sauber machen der ganzen Teile, der Sitze und Schächte noch einmal 3 Stunden, der Zusammenbau ist in einer halben Stunde erledigt.
Und das "pft-pft-pft..." ist weg. Endlich wieder klare Luft in der Bude.
Gruß aus der Lausitz
Martin
Die Vier Kandidaten. Der zweite von rechts war der Haupttäter auf Zylinder 3.
Feinster Dieselkoks. Nur mit Gewalt lösbar. Staubsauger nicht vergessen und die Schächte zustopfen!
Am Injektor selbst war nicht so viel dran, das meiste war am Zylinderkopf.
Spezialwerkzeug 1

zum Kupferringe ausziehen
Spezialwerkzeug 2 aus einem zufällig herumliegenden Bambusstängel mit passendem Durchmesser und aufgeklebtem 800er Schleifpapier
Saubere Injektorenschächte dank Handykamera.