9 Monate... über Tunesien in den Kaukasus (22/23)

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marian
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9 Monate... über Tunesien in den Kaukasus (22/23)

#1 

Beitrag von marian »

 Themenstarter

Hallo, wir waren von 09/22 - 09/23 mit unserem Bus unterwegs (den Winter aber mit dem Rucksack in Asien, während der Bus in Palermo geparkt war).
Ich gebe hier jetzt nur unsere Route, die Zeiträume und - haha - die Reparturgeschichte / Pannen wieder. Für Fotos und Traveltalk --> Instagram @off_sprinter

Abfahrt mit ca. 375.000km, Rückkehr ca. 400.000km.
Was für ein super zuverlässiges Fahrzeug!! Und das bei der Laufleistung (Gut, wir haben auch in den Jahren davor sehr viel gemacht: Stoßdämpfer neu, Feder verstärkt, höher gelegt, Kardanwelle überholt, Kupplung u. ZMS neu, MSG/ECU, Zylinderkopf samt Injektoren u. Glühkerzen neu, Druckwandler, Anlasser, Riementrieb, Thermostat und schweißen, schweißen, schweißen...)

Die Reiseroute:
Ende September ging es von Leipzig über die Schweiz und das Aosta Tal nach Livorno (I). Hier festgestellt, dass der Bremssattel hi.re. festsitzt. Einmal öffnen, reinigen, geht wieder. Von Livorno mit der Fähre nach Palermo/Sizilien. Bremssattel wieder fest, erneut gangbar gemacht und einen neuen gekauft.
Ca. 3 Wochen kreuz und quer durch Sizilien inkl. Etna Besteigung.

Ende Oktober mit dem Schiff nach Tunis / Tunesien und einmal runter nach Ksar Ghilane am Rand der Sahara. Eine intuitive Runde im Uhrzeigersinn und nach 3 Wochen zurück aufs Schiff nach Palermo. Zuvor noch für sagenhafte 45 Euro Öl gewechselt und einen 1. neuen Luftfilter verbaut nach all dem Staub.

Von hier gings für 3 Monate mit dem Flieger nach Malaysia, Indonesien und Thailand, während der Bus sicher geparkt für 100€ im Monat auf einem Campingplatz in Palermo stand.

Anfang März Rückkehr zum "Vanlife", es ist noch recht kühl und und verregnet in Sizilien und wir fahren in ca. 2 Wochen nach Brindisi und setzen von dort nach Igoumenitsa (GR) über.

Griechenland ist Mitte März schon super schön und wir fahren über Lefkada nach Athen und von dort für ca. 5 Wochen nach Kreta.
Anfang Mai geht es zurück aufs Festland und hoch nach Thessaloniki und für einen Kurztrip (Flug) nach Deutschland zurück, während der Bus am Flughafen wartet für nen Fünfer am Tag.

Ende Mai dann in die Türkei und über Kappadokien nach Batumi in Georgien. Wir sind in ca. 2 Wochen durch gerast, weil wir Bock auf den Sommer im Kaukasus hatten. Für den Rückweg durch die Türkei ist etwas mehr Zeit eingplant.

Ankunft in Georgien Mitte Juni. Wir bleiben ca. 6 Wochen und fahren in jedes Bergdorf und runter bis zum Vashlovani NP, wo wir die Karre an ihre Grenzen bringen. Auf dem Weg nach Ushguli verabschieden sich 3 von 4 Gummis an der vordern Blattfeder und wir lassen das Auto in Kutaissi reparieren (neue Gummis für die Vorderfeder, neue Querlenker, Spur einstellen). 2. Luft- und Pollenfilter bei dem ganzen Staub...

Anfang August Einreise nach Armenien und wieder eine intuitive, dreiwöchige Runde bis runter zur iranischen Grenze. Wir lassen das 2. Mal das Öl wechseln (+Kraftstofffilter) und müssen die Höherlegungsklötze der HA neu justieren, weil die sich verschoben haben auf den miesen Straßen. Keine große Sache.

Über Georgien reisen wir zurück in die Türkei (die Grenzen zw. Armenien und der Türkei sind ja dauerhaft zu. Dasselbe gilt für Azerbaijan. Hier keine Einreise möglich mit PKW, nur per Flugzeug). Wir fahren runter nach Kurdistan und tingeln ca. 3 Wochen vom Südosten des Landes Richtung Istanbul zurück. Der Schlauch vom Turbo zum LLK verabschiedet sich, wird notdürtig repariert, aber lässt sich per Overnight Express für ein paar Euro sogar neu besorgen.

In Ankara lassen wir bei Ventus Karavan was am Gasherd fixen und die Fenster neu abkleben. Außerdem lassen wir eine Durchrostung am Rahmen über der HA schweißen (60 Euro; dem deutschen TÜV letzte Woche wars keinen Kommentar wert). In Istanbul nochmal große Inspektion, weil billig und einfach verfügbar: Bremsbeläge hi. neu, Reifen durch rotieren und wuchten, Spurstangen, Spurstangenköpfe sowie Traggelenke neu, neue HA Blattfedern und Spur einstellen.

Über Griechenland nach Nord-Mazedonien und über Kosovo, Monetnegro nach Bosnien.

Der Rest war Heimreise in einem Rutsch (Kroatien, Slowenien, Österreich).

Unterm Strich ca. 25.000km ohne wirkliche Panne/Break-down und nur Reparaturen, die im weitesten Sinne Verschleiß waren bzw. durch die Wahl der schlechtesten Wege verursacht wurden (waren's wert, haha!!). In Deutschland dann eine neue Scheibe einbauen lassen, bequem über die Teilkasko und dann ab zum TÜV. Et Voilá: Großes Lob und Daumen hoch, Plakette bis 01/26 erteilt und wir können neue Ideen spinnen...
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Re: 9 Monate... über Tunesien in den Kaukasus (22/23)

#2 

Beitrag von Dieselolli »

Hallo Marian,

eure Reise in den Südkaukasus erinnert mich an meine Exkursion im Jahre 2018, als ich mit meinem alten T1N 208D Baujahr 1998 ihr Georgien, Armenien und sogar in Aserbajdschan war. Alles in Allen gottlob pannenfrei. Auch die Straße über Mestia nach Ushguli hoch, hatte unser T1N bestens bewerkstelligt. Mein Reisebericht ist übrigens auch hier veröffentlicht.

nun meine Fragen, derer es im Grunde genommen nur zwei sind:
1) Was kostet die günstigste Fährpassage von Sizilien hinüber nach Tunesien hin- und wieder zurück?
2) wie habt ihr die Höherlegung eures Vorderwagens mit der Querblattfederung realisieren können und um wieviel höher war daraufhin das Resultat danach? Lohnenswert? Ihr habt doch sicherlich auch keinen Allrad, oder? Auch ich trage mich seit langem bereits mit diesem Gedanken.

Viele Grüße,
Oliver
Mercedes Benz T1N (kurz) Produktionsstättenverlass: 20.08.1998, W902, 208D Dieselmotor OM 601, 2300 ccm, 79 turbinenlose PS mit 58 Kilowatt, Luxusversion mit Differentialsperre, Drehzahlmesser und Zentralveriegelung.
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Re: 9 Monate... über Tunesien in den Kaukasus (22/23)

#3 

Beitrag von marian »

 Themenstarter

Dieselolli hat geschrieben: 19 Jan 2024 17:57 Hallo Marian,

eure Reise in den Südkaukasus erinnert mich an meine Exkursion im Jahre 2018, als ich mit meinem alten T1N 208D Baujahr 1998 ihr Georgien, Armenien und sogar in Aserbajdschan war. Alles in Allen gottlob pannenfrei. Auch die Straße über Mestia nach Ushguli hoch, hatte unser T1N bestens bewerkstelligt. Mein Reisebericht ist übrigens auch hier veröffentlicht.

nun meine Fragen, derer es im Grunde genommen nur zwei sind:
1) Was kostet die günstigste Fährpassage von Sizilien hinüber nach Tunesien hin- und wieder zurück?
2) wie habt ihr die Höherlegung eures Vorderwagens mit der Querblattfederung realisieren können und um wieviel höher war daraufhin das Resultat danach? Lohnenswert? Ihr habt doch sicherlich auch keinen Allrad, oder? Auch ich trage mich seit langem bereits mit diesem Gedanken.

Viele Grüße,
Oliver
Hi Oliver,
1)
Ca. 300 Euro hin und zurück. Rückweg mit Kabine, was top war, denn die Fähre hatte erstmal 12 Stunden lang nicht abgelegt wegen Sturm Ende November und so hatten wir wenigstens Betten und ein eigenes Bad.. Wir haben über die App "Aferry" gebucht. Also im Vergleich zu Griechenland super günstig 😀

2)
Da hab ich in den entsprechenden Beiträgen drüben im T1N Forum schon einiges geschrieben.
Kurz gesagt: empfehlenswert. Mit anderer Querblattfeder und Spiralfedern werden es schon 8- max. 10cm sein
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Dieselolli (19 Jan 2024 22:06)
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Re: 9 Monate... über Tunesien in den Kaukasus (22/23)

#4 

Beitrag von Dieselolli »

Kann man nicht auch einfach die Fahrscheine am Hafen erwerben und dann an Deck in diversen Ruheräumen sitzen und dösen. Im Auto schlafen, wird da ja sicherlich nicht möglich sein. Kenne ich jedenfalls so, von meiner Fahrt übers schwarze Meer von Batumi rüber ins ukrainische Czornomorsk, dort war es sogar unter Strafe verboten, erst zu seinem Auto zu gehen während der Fährpassage.

2) was hällst du von der Idee, vom 412D, also der T1N mit der meisten Tonage, die Doppelte Querplattfeder einzubauen? Ich weiß nur auch nicht, ob eine Höherlegung nicht auch zwangsläufig ein härteres, strafferes Fahrwerk mit sich bringt, wo dann jede grobe Pflasterstraße alles nur noch poltern und scheppern lässt im inneren. Das wäre dann die Kehrseite der Medallie
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Re: 9 Monate... über Tunesien in den Kaukasus (22/23)

#5 

Beitrag von Jeudi »

Eine sehr schöne Reise und eine gute Anregung. Wird auf der Wunschluste notiert und hoffentlich nachgefahren :wink:
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