Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
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mezorian
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Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#1 

Beitrag von mezorian »

 Themenstarter

Hersteller: Mercedes
Model: Sprinter 906 4x2 mit OM651 Motor
Baujahr: 2012
Sonderausstattung/Nachrüstungen: Eigen-Umbau von Lieferwagen zu Wohnmobil + Nachrüstung von Iglhaut Diffsperre hinten
km-Stand: 478.380 km, allerdings mit zweitem Motor und Fahrzeug und Fahrwerk insgesamt gut in Schuß

-----------

Halli hallo, ich habe da mal eine Frage, hatte hier schon einmal jemand Problem mit übermäßigem Verschleiß der Steckachs-Radnaben Verzahnung?
Wir bereisen seit einiger Zeit die Panamericana von Nord- nach Südamerika und haben nun zum dritten mal innerhalb von 15.000km die Radnabe auf der Fahrerseite hinten tauschen müssen, weil sich die Zähne (die innerhalb der Radnabe, in die die Zähne der Steckachse greifen) komplett weg-gearbeitet haben. In unserem konkreten Fall gestaltet sich der Fehler so, dass wir kurze Zeit vorher (meist nur wenige zehn Kilometer vor dem Liegenbleiben) ein Knacken beim Lastwechsel zum Beispiel nach dem Kuppeln hören, iwann knackt es dann richtig, anschließend hört man ein grauenvolles Knirschen aus dem Achsbereich und das Auto fährt nicht mehr, weil sich die Steckachse nur noch im Achskörper dreht, ohne den Reifen mitzunehmen.
Bei unserem ersten solchen Fall dachte ich noch.. Ach ja das Auto hat über 400.000 km runter, da kann sowas schon mal passieren. 3000 km später dann das gleiche Problem erneut. Hier haben wir dann festgestellt, dass sich bei der Montage in Mexico das Ölablauf-Blech zwischen Achskörper und Radnabe geschoben hatte und das Radlager völlig schief auf dem Achskörper saß, auch das also irgendwie erklärbar. Nun weitere 11.000 km später das gleiche Problem erneut, wieder hinten links. Da wir mittlerweile ein Ersatzteil im Kofferraum haben, alles deutlich weniger tragisch, da wir alles selbst am Straßenrand reparieren konnten und keinen Abschlepper brauchten und auch nicht wochenlang auf Ersatzteile warten mussten. Aber irgendwie kommt es mir so langsam doch komisch vor und auch wenn das Fahrzeug hier oft überladen ist und auf schlechten steilen Straßen gut gefordert wird, frage ich mich ob die Achse oder etwas anderes im Antriebsstrang zu diesem superschnellem Verschleiß führt / ich frage mich, was das eigentliche Problem ist?
Ich habe ein paar Ideen/Überlegungen, aber bevor ich die hier niederschreibe interessiert mich vor allem das Feedback von euch Experten hier - ohne vorher durch meine Überlegungen voreingenommen zu sein.
Von daher die Frage: hattet ihr solche Problem schon einmal am Sprinter und / oder habt ihr Ideen die diesen Überschnellen Verschleiß vielleicht erklären könnten?

Im Anhang auch noch mal ein paar Bilder von der zerstörten Verzahnung und im Vergleich dazu die heile Verzahnung von der Beifahrerseite
Dateianhänge
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cappulino
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#2 

Beitrag von cappulino »

Drei ausschweifende Gedanken dazu: Überladung führt zu Überlastung, speziell wenn durch eine fehlende zusätzliche Vorderachse die Momentenübertragung nur auf/durch die hinteren Antriebe erfolgt und die Räder/Reifen extra auf Traktion angepasst sind.
Montagetoleranzen der Welle - Nabe Verbindung speziell wenn diese aus dem Zubehör sind und möglicherweise nicht von einem Hersteller der für Mercedes im Rahmen einer Erprobung nachweisen muss, dass die gelieferte Qualität der Spezifikation und Erwartungen an die Dauerhaltbarkeit entspricht (Erstausstatter, Originallieferant).
Güte der Verzahnung der verwendeten Ersatzteile, gleiche Form bedeutet nicht gleicher Werkstoff und adäquate Härtung dessen.
Der erste Punkt zeigt die Schwächen der weiteren durch Erprobung im Fahrversuch bzw Überbelastung.

Empfehlung kaufe und verbaue Naben/Lager: zB von FAG, Schaeffler oder Meyle und du fährst länger, wenn gleichwohl auch die Überladung reduziert wird. Die Steckachse ist dann wohl die nächste Sollbruchstelle bei Überbeanspruchung (wenn der Reifen nicht rutscht). Es gibt ja technische Gründe warum zB ein Sprinter >3,8t andere Fahrwerks- und Antriebskomponenten hat.

Gute Reise!
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#3 

Beitrag von Andree »

Achse verbogen?
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#4 

Beitrag von Schnafdolin »

Wie oft nutzt ihr die Sperre? Muss die gesperrte Achse oft um Kurven fahren?
In der Theorie könnt ihr mit Sperre nur und ausschließlich geradeaus fahren. Jede Kurve wird das am leichtesten zerstörbare Teil in Mitleidenschaft ziehen. Die Reihenfolge legt der Untergrund fest.
Schlammiger oder vereister Untergrund- so gut wie kein Verschleiß.
Steiniger Untergrund- springen eines Rades, Geräusche aus dem Antriebsstrang
Asphalt- starker Verschleiß, nicht überhörbare Geräusche aus dem Antriebsstrang.

Nun nehme ich nicht an, dass ihr dauernd mit Sperre fahrt (...aber man weiß ja nie- vielleicht geht sie ja nur nicht wieder raus?), aber dass es die Verzahnungen in den Naben abschert, habe ich noch nie gehört. Ich kennen nur Fälle, wo die Steckwelle brach.
Habt ihr auch beim Wechsel neue Dehnschrauben verwendet? Es könnte auch sein, dass die Nabe abschert, weil das Lager aufgrund lockerer Schrauben schräg läuft- aber das müsste vorher gut zu hören sein. Darauf deutet die verölte Achse hin, denn eigentlich bleibt die so gut wie trocken.

Martin
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#5 

Beitrag von Holgi »

Also mir kommt da eigentlich zuerst die Paarung in den Sinn.
Wenn also ein Bauteil immer wieder kaputt geht, sollte man sich das Gegenstück dazu sehr genau ansehen.
Zumindest hat mir mein Meister es seinerzeit so beigebracht.

Grüße
Holgi
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#6 

Beitrag von mezorian »

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cappulino hat geschrieben: 26 Nov 2025 07:46 Drei ausschweifende Gedanken dazu: Überladung führt zu Überlastung, speziell wenn durch eine fehlende zusätzliche Vorderachse die Momentenübertragung nur auf/durch die hinteren Antriebe erfolgt und die Räder/Reifen extra auf Traktion angepasst sind.
Montagetoleranzen der Welle - Nabe Verbindung speziell wenn diese aus dem Zubehör sind und möglicherweise nicht von einem Hersteller der für Mercedes im Rahmen einer Erprobung nachweisen muss, dass die gelieferte Qualität der Spezifikation und Erwartungen an die Dauerhaltbarkeit entspricht (Erstausstatter, Originallieferant).
Güte der Verzahnung der verwendeten Ersatzteile, gleiche Form bedeutet nicht gleicher Werkstoff und adäquate Härtung dessen.
Der erste Punkt zeigt die Schwächen der weiteren durch Erprobung im Fahrversuch bzw Überbelastung.

Empfehlung kaufe und verbaue Naben/Lager: zB von FAG, Schaeffler oder Meyle und du fährst länger, wenn gleichwohl auch die Überladung reduziert wird. Die Steckachse ist dann wohl die nächste Sollbruchstelle bei Überbeanspruchung (wenn der Reifen nicht rutscht). Es gibt ja technische Gründe warum zB ein Sprinter >3,8t andere Fahrwerks- und Antriebskomponenten hat.

Gute Reise!

Hallo @cappulino, vielen lieben Dank für deine Antwort und Gedanken!
Zum Thema Überladung gebe ich dir natürlich recht. Da sind wir schon dabei das zu lösen und versuchen Dinge loszuwerden. Manchmal gestaltet sich das auf unserer Langzeitreise aber etwas schwierig. Da man oft nur schlecht an Teile oder gute Qualität kommt, und wir jetzt seit über 2.5 Jahren unterwegs sind, haben wir so einiges an Öl, Filtern, Verschleißteilen, Werkzeug und so weiter dabei. Viele Dinge die man nie in den normalen Urlaub mitnehmen würde. Mit jedem Service wirds natürlich leichter, aber leider nur langsam..

Wenn das Problem tatsächlich das Gewicht wäre, hätte ich irgendwie erwartet, dass die Radnaben zwar deutlich schneller verschleißen, aber vlt. noch nicht unbedingt nach 10.000km. Irgendwie kommt mir das alles ein bisschen zu schnell vor und ich befürchte, dass sich noch irgendwo ein anderes Problem versteckt.

Ansonsten ist es so, dass wir immer sowohl Radnabe als auch Steckachse zusammen getauscht haben. Genau aus dem Grund, dass ja eine leicht verschlissene Achse durchaus auch wieder die neue Radnabe ruinieren kann.
Was die Qualität angeht, war ich hier im Ausland leider etwas eingeschränkt. Original Mercedes-Teile sind so gut wie unbezahlbar, wenn denn überhaupt erhältlich und somit haben wir dann auf Aftermarket-Qualität zurückgreifen müssen. Etwa so Größenordnung 200€ für Radnabe und Achse. Die Radnabe die ich jetzt vor ein paar Tagen getauscht habe ist nun von Meyle, da Freunde sie uns aus Deutschland mitbringen konnten. Für die Zukunft hatte ich jetzt überlegt mir Radnabe und Steckachse von namhaften Herstellern auf Lager zu legen. Für Radlager scheint das auch kein Problem zu sein. Da bekommt man Teile von SKF, Meyle, FAG, ... für die Steckachsen konnte ich da allerdings bis jetzt noch auf keiner der mir bekannten Teile-Versandhändler in DE etwas finden. Hier gibt es iwie nur "no-name-aftermarket" .
Hast du hier zufällig eine Idee, ob es die Achsen selbst überhaupt von SKF, Meyle, FAG, ... gibt und falls ja, wo sie zu kaufen sind?
mezorian
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#7 

Beitrag von mezorian »

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Andree hat geschrieben: 26 Nov 2025 10:04 Achse verbogen?
Hallo Andree, das ist tatsächlich auch eine unserer Befürchtungen.
Da die Straßen hier oft in schlechtem Zustand sind, kommt es schon mal vor, dass man ein tiefes Schlagloch oder einen Geschwindkeitshügel übersieht. Auch das versuchen wir zwar wann immer es geht zu vermeiden, aber manchmal knallt es dann leider doch.

Mal angenommen, die Theorie stimmt tatsächlich und die Achse wäre verbogen: wie würdest du das ganze angehen/untersuchen/beheben? Denkst du es gibt eine Chance die Achse zu vermessen und wieder zu richten? Oder ist das eigentlich aussichtslos und mal sollte "einfach" bis wir zurück in Deutschland sind noch ein paar mal die Radnabe/Steckachse reparieren und sich in DE dann nach einer anderen Achse umgucken?
Ich stelle mir das vermessen der Achse so vor, dass man einmal alles ausbaut, sie auf eine Drehbank spannt und mit einem Messfühler abfährt. Würde das so ablaufen oder gibt es da andere bessere Lösungen?
Ich habe auch schon überlegt, ob man vlt. den Rundlauf der Steckachse im Achskörper messen kann. z.B. wenn die Radnabe noch nicht angebaut ist und nur die Steckachse im Diff steckt.
Über jede Idee oder Feedback wäre ich sehr dankbar.
mezorian
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#8 

Beitrag von mezorian »

 Themenstarter

Schnafdolin hat geschrieben: 26 Nov 2025 10:08 Wie oft nutzt ihr die Sperre? Muss die gesperrte Achse oft um Kurven fahren?
In der Theorie könnt ihr mit Sperre nur und ausschließlich geradeaus fahren. Jede Kurve wird das am leichtesten zerstörbare Teil in Mitleidenschaft ziehen. Die Reihenfolge legt der Untergrund fest.
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Steiniger Untergrund- springen eines Rades, Geräusche aus dem Antriebsstrang
Asphalt- starker Verschleiß, nicht überhörbare Geräusche aus dem Antriebsstrang.

Nun nehme ich nicht an, dass ihr dauernd mit Sperre fahrt (...aber man weiß ja nie- vielleicht geht sie ja nur nicht wieder raus?), aber dass es die Verzahnungen in den Naben abschert, habe ich noch nie gehört. Ich kennen nur Fälle, wo die Steckwelle brach.
Habt ihr auch beim Wechsel neue Dehnschrauben verwendet? Es könnte auch sein, dass die Nabe abschert, weil das Lager aufgrund lockerer Schrauben schräg läuft- aber das müsste vorher gut zu hören sein. Darauf deutet die verölte Achse hin, denn eigentlich bleibt die so gut wie trocken.

Martin
Hallo Martin, vielen lieben Dank für deine Antwort und deine Ideen!
Unsere Sperre nutzen wir tatsächlich sehr sehr wenig, bzw. wenige male pro Jahr.
Bei Iglhaut hat man uns damals eingetrichtert sie absolut nur geradeaus zu benutzen und das haben wir bis jetzt auch immer so gemacht.
Mit Schwung gerade aus durch die "Gefahrenzone" und dann Sperre wieder raus und um die Kurve fahren.
Was ich mich tatsächlich schon öfter gefragt habe ist, ob es eine Konstellation geben könnte in der die Sperre versehentlich "rein-rutscht" und dadurch dazuführt, dass hinten irgendwas abschert. Beim fahren konnte ich allerdings bis jetzt noch nie irgendwelches Springen der Reifen um die Kurve oder komische Geräusche uas dem Anstriebsstrang feststellen.
Tatsächlich haben wir genau diese Theorie auch schon mal bei unserer letzen Radnaben-Panne in Guatemala verfolgt und haben dann aber festgestellt, dass die Sperre über Unterdruck funktioniert, und dass sie selbst wenn z.B. die Unterdruck-Schläuche eine Leckage hätten die Sperre nie versehentlich aktiviert werden würde. Bei einer Leckage wäre es dann maximal so, dass die Sperre garnicht mehr gesperrt werden könnte.
Was hälts du, von diesem Thema, denkst du es könnte irgendeine Konstellation geben in der die Sperre versehentlich (wenn auch nur ein kleinwenig) reinrutscht und es dadurch zu Problemen kommt?

Was die Dehnschrauben angeht, haben wir sie bis jetzt tatsächlich jedes Mal getauscht, da sie auch immer bei jeder Radnabe als Neuteile dabei sind. Das sollte also hoffentlich nicht das Problem sein.

Viele Grüße!
mezorian
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#9 

Beitrag von mezorian »

 Themenstarter

Holgi hat geschrieben: 28 Nov 2025 16:35 Also mir kommt da eigentlich zuerst die Paarung in den Sinn.
Wenn also ein Bauteil immer wieder kaputt geht, sollte man sich das Gegenstück dazu sehr genau ansehen.
Zumindest hat mir mein Meister es seinerzeit so beigebracht.

Grüße
Holgi
Hallo Holgi, vielen lieben Dank für deine Antwort.

Welches Gegenstück meinst du genau mit der Paarung?
Die Zähne der Steckachse auf der Seite der Radnabe, oder etwas anderes?
Falls du die Steckachse meinst: tatsächlich haben wir bis jetzt noch jedes mal sowohl die Radnabe als auch Steckachse gemeinsam getauscht.
Damit beides gut zusammenpasst, habe ich es auch immer gemeinsam als bereits zusammengestecktes Paket gekauft.
Dieses mal nun, habe ich leider nur eine Radnabe auf Lager und musste deswegen die Achse drin lassen.
Aber zumindest die vergangenen Radnaben-Pannen sind alle jeweils mit nagelneuer Radnabe und Steckachse aufgetreten.

Viele Grüße aus Ecuador
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#10 

Beitrag von Schnafdolin »

Hallo mezorian,

Führe dir mal die Konstruktion der Hinterachse vor Augen.
Alle Teile darin, wie Differential, Steckwelle und Radlager, liegen in einer Flucht. Wenn ein Teil NICHT mehr fluchtet, wird es zerstört werden. Das ist mein gedanklicher Ansatz zu der Frage, ob das Radlager locker ist und damit unten nach außen kippt. Wenn ihr neue Schrauben verwendet habt und mit der geforderten Vierstufenmethode angezogen habt (von der ich vor 4 Wochen auch noch nichts wusste, aber meine Radlager im Zuge einer Achsrevision auch eben getauscht habe und von Julian (hljube) darauf hingewiesen wurde) dann ist dieses Risiko ausgeschaltet.

Andree hat die Frage nach der verbogenen Achse in den Ring geworfen. Die würde ich weiter verfolgen. Weil der Ärger ja mit dem ersten Radlager begann, das noch original war und wo an der Achse nichts verändert wurde- außer vielleicht ein tierischer Schlag in einem Loch oder einem fehlenden Gullydeckel.

Wenn das Achsrohr auf der Schadenseite verbogen ist, wird die Steckwelle auch das Radlager zerstören, um sich Platz zu schaffen, denn sie läuft nicht in der Flucht. Allerdings müsste die Achse ziemlich heftig verbogen sein, um so ein Schadensbild zu verursachen. Ein winziges Spiel hat die Welle auf ihren knapp 80cm Länge und innerhalb der beiden Verzahnungen schon.

Lässt sich nach Zusammenbau und Anziehen der vier Schrauben die Bremsscheibe / das Rad ohne rucken durchdrehen oder fühlt man Ratterstellen? Wenn das Auto auf einer waagerechten Fläche steht- sind beide Räder im Lot? Das kannst du notfalls erst einmal mit einer Wasserwaage ohne große Achsvermessung messen. Ist der Achskörper sichtbar /messbar gerade oder unter der (oben befindlichen) Federaufnahme nach oben geknickt? Ein Millimeter Abweichung ist dann schon sehr viel und wird über kurz oder lang auch zur Zerstörung des Differentials führen :|

Viel Glück!
Martin
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Bin ich ölich, bin ich fröhlich :D
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#11 

Beitrag von Holgi »

Hallo mezorian,

Danke für die Aufklärung.
Wenn Welle und Nabe jeweils komplett erneuert wurden fällt das Thema Paarung weg.
Bleibt für mich nur noch ein verbogener Achskörper.
Das ist gar nicht so selten. Ich hatte hier schon Achsen von der G-Klasse die mit dem bloßen Auge und ohne Brille aussahen wie Bananen.
Versuch doch mal etwas gerades dran zu legen als Referenz.

Grüße aus Stuttgart.
Holgi
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Andree
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Re: Verzahnung Radnabe Steckachse zum 3. mal in 15.000km kaputt

#12 

Beitrag von Andree »

Hallo Mezorian,

sorry das ich mich jetzt erst melde. Ich vor vor ein paar Jahren mit Freunden in Algerien. Die hatten das gleiche Problem wie Du. Zum Glück genug Steckachsen und Flansche dabei. Nach der Reise wurde eine neue gebrauchte Achse gekauft und das Problem war beim Landy beseitigt.

Wenn die Geometrie der Achse nicht mehr stimmt, dann werden die gigantischen Kräfte nicht mehr gleichmäßig durch viele Zähne übertragen. Nur punktuell. Während jeder Rad Drehung ein anderer Punkt. Zuerst werden die Zähne ballig, bis sie ganz verschwunden sind.

Ich würde nach der Reise eine andere Achse einbauen.

Schöne Reise noch
Andree
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