Ich habe zwar schon einige Male die SuFu bemüht, aber doch noch ein paar Fragen offen.
ich habe einige Fragen an die Experten zum Aufbau und zur Funktionsweise der Turboaufladung des OM611.981.
Es handelt sich um meinen Sprinter mit folgenden Eckdaten
Sprinter 311 CDI, BJ2002, knapp 260tkm
OM611.981, 109PS, Getriebe manuell
Folgendes ist passiert:
Das Fahrzeug stand eine ganze Weile im Winter draußen. Bis zu diesem Punkt lief es 16 Monate & 20tkm durch
Europa ohne Probleme.
Nach längerer Standzeit bin ich zum Tüv gefahren, Fahren auf der Ebene kein Problem. Beim ersten Berg bei
dem wirklich Leistung gebraucht wird ein spürnbares Abschalten des Turbos.
Keine Kontrollleuchte an aber Eintrag im Fehlerspeicher "Ladedruck zu gering". Ich dachte im ersten Schritt, na gut irgendwo ein Leck
im Unterdrucksystem.
Also habe ich vom Bremskraftverstärker bis zum Unterdruckregelventil folgende Prüfungen durchgeführt:
- Alle Leitungen, Verbinder und den Unterdruckspeicher einzeln mit Messdose seperat mit 1 Bar beaufschlagt und geprüft und über 30s beobachtet.
--> Kein Druckabfall, also alles dicht
- Widerstand der Unterdruckregelverntile gemessen, beide 15-20 Ohm
- Versorgungsspannung der Unterdruckregelventile bei Zündung ein --> U Bat
- Magnetventil mit 12V beaufschlagt --> klackt
Nichtsdestotrotz Unterdruckregelverntile und Magnetventil ausgetauscht.
Alles in allem keine Besserung.
Dann habe ich den Unterdruck im leerlauf direkt vor dem Unterdruckregelverntil der Turbodose gemessen --> knapp 0,7 bar Unterdruck.
Hier meine erste Frage, weiß jemand den Sollwert des Unterdrucks?
Laut einem Schrauberkumpel sind 0,6-0,8 bar normal, andere Meinungen oder spezifische Werte für das Fahrzeug?
Um einen Ladedruckmessfehler auszuschließen, habe ich auch den Ladedrucksensor mal gegengetauscht. Aber wie zu erwarten keine Änderung.
Um zu prüfen ob der Turbolader prinzipiell ein bisschen was tut, habe ich den Unterdruckschlauch an der Unterdruckdose mal noch abgemacht und bin eine Runde gefahren. Spürbarer Unterschied,
deutlich weniger Leistung. Unterdruckdose wieder ran, spürbar mehr, aber eben nicht berghoch oder Vollgas in höhreren Gängen.
--> Bestärkt mein Verdacht, dass die VTG Verstellung nicht sauber seinen Dienst antritt.
Als nächstes habe ich die Unterdruckdose vom Turbolader getrennt, da mit der Gegenkraft der Feder es mir schwer fiel einzuschätzen ob es wirklich leichtgängig ist.
Der Hebel ist leichtgängig mit leichtem kratzen bzw. minimalen Widerstand. So würde ich es zumindest beschreiben.
Ebenso habe ich den Frischluftschlauch abgemacht und die Welle geprüft, minimales Spiel und dreht aber gefühlt mit ein bisschen Widerstand. Ich würde sagen ok,
allerdings fehlen mir da die Erfahrungswerte.
Meinem Verständnis nach funktioniert die Aufladung des OM 611.981 wie folgt:
Der Turbolader ist ein VTG Lader gesteuert mit Unterdruck.
Wird Leistung angefordert benötigt, geschieht das mit Hilfe der Ansteuerung der VTG Schaufeln. Diese werden über die Unterdruckdose auf "geschlossen" gestellt und
der Ladedruck steigt.
Soweit korrekt?
Aktuell habe ich jetzt den Turbolader ausgebaut und zur Überholung/Instandsetzung abgegeben.
Wenn der überholte Lader wieder drin ist, und das Problem immer noch vorhanden ist, wie würdet Ihr weiter vorgehen ?
Habt Ihr noch Ideen/Ansätze?
Vielen Dank und ich freue mich auf eure Antworten

Edit: Die Ladedruckseite:
- LLK ist neu
- Alle Schläuche sind genau geprüft und alle Schellen angezogen