Powercruiser hat geschrieben: 22 Aug 2024 11:18
Moin,
nach dem ca. einjährigen Umbau auf Allrad ging es auf große (Probe)Fahrt.
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Erkenntnisse und Fazit:
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Auffällig: Leichtes Brummen ab 90 km/h und Mahlgeräusche, vermutlich aus dem Verteilergetriebe.
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Moin,
hier ein Nachtrag für das Schwarmwissen.
Das eingangs beschriebene leichte Brummen hat mich lange beschäftigt und ich habe viel hier im Forum darüber gelesen und mich im Lösungsansatz insperieren lassen.
Letztendlich hat es sich in meinem Fall als sehr komplex gezeigt.
Zunächst habe ich das vermutete Verteilergetriebe neu gelagert, welches das Brummen zwar verbessert, bzw verändert hat aber eben nicht eliminiert hat (war nach um und bei 200.000km dennoch nötig, da einige Lager sehr rau liefen).
In meinem Fall hat mich ein defektes Radlager noch in die Irre geführt, welches dann aber so laut und eindeutig wurde, sodaß es ausgetauscht zu einer weiteren Verbesserung der Situation führte.
Letztlich blieb ein leichtes, fast tolerierbares Brummen, wenn es nicht durch sich überlagernde Frequenzen auf und ab schwingen würde. Insperiert durch einen Beitrag hier im Forum, wo ein Versetzen der Welle auf dem Flasch eine Verbesserung ergeben hat, war mir das Vorgehen einen Versuch wert. Vorab sei erwähnt, dass ich die Wellen insgesamt dreimal beim Wellenaufbereiter hatte und er mir bestätigte, dass seien die best gewuchteten Nutzfahrzeugswellen in seinem Einzugsbereich

. Ferner habe ich mich beim Zusammenbau immer an die (original?) Markierungen von Welle und Flansch gehalten.
Zum Vorgehen: Die kleine Welle zur VA ausbaut. Große Pappunterlage und Werkzeug (Knarre, Verlängerung und 15er Nuss sowie Drehmomentschlüssel, weißen Edding und Leuchte) eingepackt und auf die Autobahn. Reisegeschwindigkeit 110km/h gefahren und brummen beurteilt (und den Eindruck notiert). Nächsten Parkplatz raus und die Welle (VTG- HA) am VTG um 90 Grad versetzt. Weiterfahrt und Brummen beurteilt und notiert. Nächster Parkplatz, Welle um weitere 90Grad versetzt. An dieser Stelle sei gesagt, dass durchnummerierte Markierungen auf Flansch und Welle sehr wichtig sind, ansonsten kommt man schnell durcheinander. Ich hatte mir noch zusätzlich eine Tabelle mit den möglichen Varianten gemacht und diese abgehakt.
Weiter auf die Autobahn, auf Reisegeschwindigkeit beschleunigt und das Brummen beur.....war weg
Nächster Parkplatz raus. Welle VTG-VA mit den markierten Positionen eingebaut. Weiterfahrt, Reisegeschwindingkeit, leichtes nicht mehr pulsierenden Brummen wieder da. Eindruck notiert. Nächster Parkplatz, Welle am VTG um 90Grad, ............... usw. usw.
Fünf oder sechs Parkplätze weiter war das Brummen weg, komplett weg

(beim Versatz der kleinen Welle gegenüber Kennzeichnung am VTG um 270 Grad und am VA-Diff um 180 Grad). Die Welle vom Getriebe zum VTG ist bei mir eine Gleichlaufwelle und habe ich nicht weiter betrachtet.
Somit habe sich die ca. 4 Stunden und 85 km mehr als gelohnt. Zurück in der Werkstatt alle Edding-Markierungen entfernt und Körnerschläge zur dauerhaften Kennzeichnung gesetzt sowie alle Schrauben (einzelnd, nacheinander) gelöst und mit Schraubensicherungslack versehen.
Ich bin happy, auch wenn ich nicht genau verstehe wie es zu diesem Effekt kommt. Vielleicht insperiert meine Erfahrungen den einen oder die andere beim Entbrummen
Viele Grüße
Volker
W903, 316CDI, 4x4 Umbau, Fahrgestell L2 mit GFK-Sandwich-Koffer, seit Erstzulassung genutzt als Reisekaftwagen