s_presso hat geschrieben: 04 Jun 2024 15:10
So jetzt bin ich extrem verunsichert und wende mich nun hilfesuchend an Euch. Hier haben viele in meinen Augen fachlich sehr gute Argumente gehabt und mich interessiert nun eure Meinung.
Danke schon im Voraus
Grüße vom Ammersee
Hans
Moin,
zunächst ist es immer gut zu wissen, wovon Du sprichst.
Du tust also gut daran, deine Basisfahrzeug Konfiguration zu posten. Speziell der Sprinter ist mit seinen unzähligen Konfigurationsmöglichkeiten sehr gut abstimmbar auf die späteren Einsatzgebiete und das zeichnet Ihn im Vergleich zu anderen Leicht-NFZ ja auch aus. Leider sind viele Basisfahrzeuge falsch konfiguriert, speziell wenn es um schwere Kastenwagenausbauten geht.
Die Aussage von Linnepe stimmt absolut, Du bekommst vermutlich mit anderen Blattfedern alleine schon eine ganz andere Straßenlage. Blattfedern haben generell eine gewissen Eigendämpfung die in einem bestimmten Lastbereich sehr effektiv sein kann (auch wenn sie durch abgestimmte Stoßdämpfer unterstützt werden).
Auch als Ausbauer empfehle ich dir das Fahrzeug fertig zu bauen, auszurüsten, die Achslasten zu ermitteln und auf Basis der Achslasten die geeigneten Blattfedern auszuwählen.
Die Linnepe ZLF für den 4x4 ist hilfreich und wirkt unterstützend gut (zum Beispiel bei Wind), ein abgestimmtes Fahrwerk wäre aber auch verkehrstechnisch deutlich wirkungsvoller und günstiger. Die kann man ggf. immer noch einbauen. Und ja, die Bälge liegen wirkungsvoll weit außen (direkt über den Blattfedern) und idealerweise unterlegt man die Bälge je nach angestrebtem Fahrniveau mit einer entsprechenden Platte aus POM im oberen Dom. Ich habe das bei meinem Fahrzeug nicht gemacht, weil mein Fahrniveau durch die Blattfedern sichergestellt wird und ich über den Druck in den Bälgen lediglich die Stabilisierungshilfe regeln kann. Was die Hubhöhe angeht, sind die Bälge da am Limit. Aber das sollte auch nicht SInn und Zweck einer ZLF sein, das Fahrzeug über der der Blattfeder zugedachten Vorspannung vorzuspannen und übermäßig Kräfte in den Rahmen einzuleiten, wo sie nicht hingehören.
Aber nochmal...die Lösung besteht in der Regel aus passenden Blattfedern deren Eigenschwingung im zugedachten Achslastbereich am besten gedämpft wird. Das hilft enorm und funktioniert bei brandneuen Dämpfern in der Regel auch so schon richtig gut. Dämpfer kann man bei entsprechendem Verschleißgrad später immer noch verbauen. Dazu misst man den Abstand Auge-Auge der Stoßdämpfer und bestellt sich ggf. bei Marquart unter Angabe der Aufbauart, Achsengewichte eine Ladung Stoßdämpfer und du wirst dein Fahrzeug nicht wiedererkennen.