Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

Mercedes Sprinter 2 (Typ NCV3, Baumuster W906) & VW Crafter 1 - ab 2006 bis 2017 bzw. 2018
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OutdoorSprinter
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#16 

Beitrag von OutdoorSprinter »

@ Fernwehbus: wie ging das denn weiter?

Ich stehe gerade vor einem ähnlichen, mittlerweile sehr kostspieligem Problem:
Ruckeln bei ca 1800-2200 UPM, am leichtesten zu provozieren bei hoher Beladung (also mit voller Campingausrüstung, 2 Personen und MTBs hinten drauf) bergauf im dritten Gang bei 40km/h, aber bemerkbar auch im zweiten oder vierten im selben Drehzahlband, auch im Teillastbereich auf ebener Strecke zeitweise (zb hinter LKW herfahren oder zäher Verkehr/Stausituationen.
Das Ruckeln geht sofort weg, wenn ich mehr Gas gebe und stärker beschleunige. Nur geht das ja nicht immer, im Stau nicht und auf schlaglochübersäter Piste in Fernwehgefilden auch nicht...
eventuell in dem Zusammenhang noch relevant: ab und zu Drehzahlsägen im Leerlauf, egal ob warm oder kalt, dann stottert bzw hoppelt er wenn ich im Standgas fahre

Habe mittlerweile bei meiner Fachwerkstatt (MB Händlerkette) weit über 10.000 Euro versenkt ohne Lösung des Problems

u.a.
Injektor 3 getauscht aufgrund Diagnoseergebnis
komplette Ansaugung neu inkl Saugrohr, AGR, Drosselklappe gereinigt
Ladeluftkühler auf Kondenswasser geprüft (ok)
Turbo neu
Unterdruckdosen neu
Turboverschlauchung neu
DPF neu
Krümmer neu
Kupplung und Schwungrad neu
Steuerkette geprüft (ok)
Motorlagen hinten/Getriebelager neu
Mittellager Kardanwelle neu
Getriebeöle und HA Öl geprüft und erneuert (kein Späne)

Die Werkstatt ist ratlos, hat die einzenen Schritte "als Versuche" vorgeschlagen mit 50/50 Chance, keine Garantie der Behebung, die Autos seien mittlerweile so komplex und die Diagnosen gäben keinen vollständigen Einblick, man könne nur tauschen und hoffen (mal verkürzt ausgedrückt). Natürlich habe ich auch immer wieder andere Werkstätten um Rat und zweite Meinungen gebeten (aber keine Reparaturen woanders durchführen lassen), aber wie man es sich denken kann, will sich keiner festlegen noch sich intensiver damit beschäftigen, es könne alles sein, das Auto habe ja auch schon 300.000km...

Vorschlag der Werkstatt nun: Austauschmotor...

Ich bin nun auch mit meinem Latein am Ende und der Geldbeutel (bzw der Wille diesen weiter zu öffnen) ist auch endlich...
:-)
Viele Grüße, OutdoorSprinter
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#17 

Beitrag von f54 »

Also ohne Diagnose munterdrauflostauschen ist sicher nicht der korrekte Weg. :shock:

Problem tritt also nur bei großer Last auf (Beschleunigen mit beladenem Fahrzeug). Es ist Drehzahlabhängig und nicht Geschwindigkeitsabhängig. Kraftstofffilter wurde getauscht beim service? Auto stand mal längere Zeit?
2015 W906 316 4x4 Kombi L2H1 ZG3 5G mit einmal alles. Ferner: 245/75R16 (BFG AT), HA: 4,182, Lazer LED

Biete: fast komplette Dachklima für den 906
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#18 

Beitrag von CSLT2 »

OutdoorSprinter hat geschrieben: 23 Okt 2023 15:28 @ Fernwehbus: wie ging das denn weiter?

Ich stehe gerade vor einem ähnlichen, mittlerweile sehr kostspieligem Problem:
Ruckeln bei ca 1800-2200 UPM, am leichtesten zu provozieren bei hoher Beladung (also mit voller Campingausrüstung, 2 Personen und MTBs hinten drauf) bergauf im dritten Gang bei 40km/h, aber bemerkbar auch im zweiten oder vierten im selben Drehzahlband, auch im Teillastbereich auf ebener Strecke zeitweise (zb hinter LKW herfahren oder zäher Verkehr/Stausituationen.
Das Ruckeln geht sofort weg, wenn ich mehr Gas gebe und stärker beschleunige. Nur geht das ja nicht immer, im Stau nicht und auf schlaglochübersäter Piste in Fernwehgefilden auch nicht...
eventuell in dem Zusammenhang noch relevant: ab und zu Drehzahlsägen im Leerlauf, egal ob warm oder kalt, dann stottert bzw hoppelt er wenn ich im Standgas fahre
Vorschlag der Werkstatt nun: Austauschmotor...

Ich bin nun auch mit meinem Latein am Ende und der Geldbeutel (bzw der Wille diesen weiter zu öffnen) ist auch endlich...
Über 10k€ versenkt und er ruckelt noch? Autsch....
- Injektor 3 getauscht aufgrund Diagnoseergebnis -> was war das Diagnoseergebnis und wie wurde die durchgeführt?
- komplette Ansaugung neu inkl Saugrohr, AGR, Drosselklappe gereinigt , Ladeluftkühler auf Kondenswasser geprüft (ok) , Turbo neu , Unterdruckdosen neu , Turboverschlauchung neu , DPF neu , Krümmer neu
-> Wie wurde denn der LLK auf Kondenswasser geprüft? "OK" - Ich hasse dieses Wort.....
Wurde mal der Ladedruckweg abgedrückt, also auf Undichtigkeit geprüft? Wurde der LLK abgedrückt oder anderweitig auf Leckage überprüft?
--> Ich nehme mal an, dass diese Bauteile "versuchsweise" erneuert wurden , da sie ja was mit dem Fehler zu tun haben könnten?? Oder wurden diese Bauteile als defekt diagostiziert?
Ich möchte jetzt kein Werkstatt Bashing betreiben , aber das klingt nach Teiletauschern und nicht nach Diagnosetechnikern/Fachwerkstatt.....egal darum geht es jetzt ja nicht...und ja die Diagnosen sind nicht mit denen von vor 20 Jahren vergleichbar...
Ich würde auch darauf wetten , dass sich die Beanstandung nicht durch einen AT-Motor beheben lässt. :shock: :roll:

Was ich anstelle der Werkstatt tun würde ist folgendes: (Fangen wir mal ganz vorne an)
1) Mit dem Kunden das Fahrzeug fahren (Kunde fährt da er genau weiß, wann und wie er den Fehler reproduzieren kann) und das Symptom als Beifahrer bestätigen / verifizieren - Ist das passiert?
2) Kann ich das Symptom verifizieren ,mache ich eine Sichtprüfung an den vermuteten Bauteilen bzw. schaue auf offensichtliche Defekte (da ja die offensichtlichen Teile erneuert wurden...naja ist halt auch eine Herangehensweise , die ich als Kunde nicht akzeptiert hätte.....aber ich bin da vorbelastet :D )
3) Dataloggerfahrt im Bereich des Symptoms (Luftmasse, Ansauglufttemp/Ladelufttemp, Kraftstoffdruck ist/soll , Ladedruck Ist/soll)-> Wurde diese durchgeführt?
3a) Wenn alle Werte unauffällig, dann mal EGR soll/ist , Gaspedalstellung und Drosselklappenstellung soll/ist loggen.
4) Wenn vorhanden Picoscope mit NVH Kit um einzugrenzen, ob es ein Motorisches (Einspritzung usw.) oder ein mechanisches (Kardanwellen usw.) Problem ist.

"die Autos seien mittlerweile so komplex und die Diagnosen gäben keinen vollständigen Einblick, man könne nur tauschen und hoffen (mal verkürzt ausgedrückt)" - sorry es so hart zu sagen , aber dies ist der Ausdruck der eigenen Unfähigkeit. Dann sollte man sich nochmal hinsetzen und von vorne bei 0 beginnen und sich fragen was man übersehen hat.....aber dazu fehlt meist die Zeit....Lust.....Kompetenz.

Aus dem Bauch heraus hätte ich jetzt erstmal Richtung EGR getippt (aber das ist ja neu) bzw. Kraftstoffdruck....das Drehzahlsägen im Leerlauf kann daher kommen , kann aber auch durch eine Undichtigkeit im Ansaug- (der ja neu ist) bzw. Abgastrakt verursacht werden.
Die Idee mit dem Kraftstoffilter ist gar nicht so abwegig, allerdings springt der Motor bei einem verstopften Filter eher schlecht an , als das er in einem bestimmten Drehzahlbereich ruckelt. Aber der ist ja schnell und einfach erneuert.....was die Werksatt bis jetzt versäumt hat.
Die Rücklaufleitung der Injectoren könnte so etwas auch enstehen lassen, wenn diese blockiert/verengt ist und der Kraftstoff nicht vernünftig zurücklaufen kann.

Mein Geldbeutel hätte sich bei der Summe schon ganz alleine verschlossen und den Schlüssel weggeworfen. :|
Stiller Mitleser seit Jahren ;-)

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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#19 

Beitrag von farnham »

@Outdoorsprinter Ein bisschen Beschäftigungstherapie für die Werkstatt ist doch auch mal ganz nett. Bleibt nur zu hoffen, dass sie dabei nicht allzu viel kaputt repariert haben.

Ich für meinen Teil kann nicht glauben, dass es auch nur einen einzigen Mechaniker im Land gibt, der bei solchen durchaus präzise beschriebenen Symptomen an einem Euro 4..6 Diesel nicht sofort und als Allererstes ans AGR-Ventil denkt. Und mit "sofort" meine ich: schneller als er das Diagnosegerät aus der Werkstattecke holen und anschließen kann.

Aber vielleicht hat die Tauschorgie ja auch eher der Buchhalter zu verantworten.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor farnham für den Beitrag (Insgesamt 2):
Rosi (24 Okt 2023 08:41), f54 (24 Okt 2023 10:33)
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#20 

Beitrag von OutdoorSprinter »

danke für das Feedback und die Hinweise und Gedanken dazu.
insgesamt zieht sich das ja schon über mehrere Jahre...
f54 hat geschrieben: 23 Okt 2023 18:06 Also ohne Diagnose munterdrauflostauschen ist sicher nicht der korrekte Weg. :shock:

Problem tritt also nur bei großer Last auf (Beschleunigen mit beladenem Fahrzeug). Es ist Drehzahlabhängig und nicht Geschwindigkeitsabhängig. Kraftstofffilter wurde getauscht beim service? Auto stand mal längere Zeit?
wieso ohne Diagnose? eine Diagnose wurde immer gemacht und berechnet... :-(
bloss gibt es keine Fehlermeldung...

Das Ruckeln tritt eher bei Teillast auf, beim Mitschwimmen im Verkehr, beim Halten der Geschwindigkeit (auch mit Tempomat!), mit Halbgas einen Berg hochfahren
und verschwindet beim stärker Beschleunigen, Gaspedal durchdrücken

Filter sollte beim Service getauscht worden sein (Service seit 9 Jahren nur bei diesem Händler), habe es nun noch einmal explizit angefragt.
Fahrzeug ist ein Camper, steht daher auch längere Zeit, das Ruckeln trat allerdings erstmalig in einer Zeit auf als wir auf Fernreise waren und in dem Jahr 50.000km gefahren sind.
Seitdem sind ca 75.000km vergangen.

farnham hat geschrieben: 24 Okt 2023 00:25 @Outdoorsprinter Ein bisschen Beschäftigungstherapie für die Werkstatt ist doch auch mal ganz nett. Bleibt nur zu hoffen, dass sie dabei nicht allzu viel kaputt repariert haben.

Ich für meinen Teil kann nicht glauben, dass es auch nur einen einzigen Mechaniker im Land gibt, der bei solchen durchaus präzise beschriebenen Symptomen an einem Euro 4..6 Diesel nicht sofort und als Allererstes ans AGR-Ventil denkt. Und mit "sofort" meine ich: schneller als er das Diagnosegerät aus der Werkstattecke holen und anschließen kann.

Aber vielleicht hat die Tauschorgie ja auch eher der Buchhalter zu verantworten.
AGR wurde von Anfang an mitgedacht, auch mehrfach gereinigt, ebenso Drosselklappe. Werkstattleiter sagt und hat es extra nachgeschaut, beim 651 hat er in den letzten Jahren kein AGR ersetzt, bei Kunden mit 642 regelmäßig. Jetzt ist unser AGR doch ersetzt worden, weil bei genauerer Inspektion durch einen "erfahrenen Mechaniker" dieser Werkstatt nun doch ein situatives Klemmen im Bereich zwischen 5 und 10% diagnostiziert wurde... bloss das Ruckeln, das ist weiterhin noch da...
Kann es sein, dass vom alten AGR noch "Werte" im Steuergerät hinterlegt sind? Muss ein AGR neu angelernt werden? Ich gehe mal davon aus, dass das dann auch gemacht wurde, aber sicher sein kann man sich da heutzutage nicht mehr...
CSLT2 hat geschrieben: 23 Okt 2023 23:21
Über 10k€ versenkt und er ruckelt noch? Autsch....
- Injektor 3 getauscht aufgrund Diagnoseergebnis -> was war das Diagnoseergebnis und wie wurde die durchgeführt?
Leckmengentest in der Diagnose, Ersatz war 2021, nun ca 20.000km her
- komplette Ansaugung neu inkl Saugrohr, AGR, Drosselklappe gereinigt , Ladeluftkühler auf Kondenswasser geprüft (ok) , Turbo neu , Unterdruckdosen neu , Turboverschlauchung neu , DPF neu , Krümmer neu
-> Wie wurde denn der LLK auf Kondenswasser geprüft? "OK" - Ich hasse dieses Wort.....[
Wurde mal der Ladedruckweg abgedrückt, also auf Undichtigkeit geprüft? Wurde der LLK abgedrückt oder anderweitig auf Leckage überprüft?
LLK-Prüfung war letzte Woche, mir wurde nur der Befund mitgeteilt, kein Kondenswasser. Ich frage noch nach Dichtigkeit (s.u.)
Ladedruckweg wurde in der ganzen Zeit sicher 5, 6x abgedrückt, mir wurde auch mal ein Marderschaden präsentiert, nur leider war nach den Maßnahmen das Ruckeln noch da...
--> Ich nehme mal an, dass diese Bauteile "versuchsweise" erneuert wurden , da sie ja was mit dem Fehler zu tun haben könnten?? Oder wurden diese Bauteile als defekt diagostiziert?
Ich möchte jetzt kein Werkstatt Bashing betreiben , aber das klingt nach Teiletauschern und nicht nach Diagnosetechnikern/Fachwerkstatt.....egal darum geht es jetzt ja nicht...und ja die Diagnosen sind nicht mit denen von vor 20 Jahren vergleichbar...
Ich würde auch darauf wetten , dass sich die Beanstandung nicht durch einen AT-Motor beheben lässt. :shock: :roll:
"Versuchsweise" ja im Sinne von "wir können nicht sagen ob es das Problem behbt, 50/50 Chance"..., aber natürlich auf meine Kosten, da ich ja die Neuteile erhalten habe und die Arbeitszeit angefallen ist...
Bei den meisten Sachen war es ja auch in meinem Interesse bei ~300.000km gewisse Verschleissteile zu ersetzen, auch wenn sie teilweise noch nicht fällig waren, zb die erste Kupplung war noch gut, aber das Schwungrad hatte schon ein ausgeschlagenes Lager. Ruckeln noch da. DPF bei 290.000km, Diagnose hat noch nicht gesagt dass er voll wäre, aber bei der Laufleistung war der Ersatz trotzdem sicher sinnvoll.
Turbo eigene Story, ist behoben (gab Notlauf nur im Hochsommer/heisse Bedingungen) aber Auto rucklt immer noch... Man hat seine Hoffnung immer da rein gesetzt, dass das jetzt die richtige Reparatur ist, aber die Enttäuschung kam bisher jedsemal wieder...
und wäre es einfach ein Lieferwagen, hätte man ihn natürlich längst verkauft. Aber es handelt sich um ein Freizeitfahrzeug, selbst ausgebaut, bisher auf drei Kontinenten eingesetzt, und soll eigentlich noch zehn Jahre halten. Das ist nachhaltig, das Fahrzeug erfüllt grundsätzlich meine/unsere Bedürfnisse, ich will jetzt kein anderes Fahrzeug kaufen, was wären auch die Alternativen, mit Euro 6 Adblue usw siehe Diskussionen zum 907 und für E-Camper ist die Zeit noch nicht reif.

Was ich anstelle der Werkstatt tun würde ist folgendes: (Fangen wir mal ganz vorne an)
1) Mit dem Kunden das Fahrzeug fahren (Kunde fährt da er genau weiß, wann und wie er den Fehler reproduzieren kann) und das Symptom als Beifahrer bestätigen / verifizieren - Ist das passiert?
mehrfach gemacht, 6 Mechaniker/Werkstattleiter waren insgesamt erst Beifahrer, dann Fahrer. Sie bringen das Sympton mittlerweile eigenständig routiniert auf ihren Testfahrten zustande.
2) Kann ich das Symptom verifizieren ,mache ich eine Sichtprüfung an den vermuteten Bauteilen bzw. schaue auf offensichtliche Defekte (da ja die offensichtlichen Teile erneuert wurden...naja ist halt auch eine Herangehensweise , die ich als Kunde nicht akzeptiert hätte.....aber ich bin da vorbelastet :D )
klar, ist natürlich mehrfach erfolgt, offensichtliche Defekte/Mägel gab es nicht, Fahrzeug wurde jährlich dort gewartet. Es gibt keine weiteren Ideen mehr...
letzte Vermutungen:
- wir hätten einen Chip oder anderes Steuergerät drin (Steuergerät wurde daher abgeschraubt und auf der Rückseite die Prägung des Baujahrs oder auf Öffnung geprüft, alles ok.
- Rad Reifen Kombi bemängelt, sie haben umbereift, Ruckeln ist weiter da.

3) Dataloggerfahrt im Bereich des Symptoms (Luftmasse, Ansauglufttemp/Ladelufttemp, Kraftstoffdruck ist/soll , Ladedruck Ist/soll)-> Wurde diese durchgeführt?
3a) Wenn alle Werte unauffällig, dann mal EGR soll/ist , Gaspedalstellung und Drosselklappenstellung soll/ist loggen.
dazu versuche ich sie auch schon seit einiger Zeit zu bringen, aber das können sie angeblich nicht, das wären entweder keine Echtzeitwerte oder es gäbe eine Vielzahl an Parametern, die man nicht alle beurteilen könne...
Hinzu kommt natürlich, dass die das dann auch wieder extra berechnen, mit unklarer Erfolgsaussicht...
Trotzdem danke für den Hinweis, ich werde ihn nochmal so spezifisch anfragen. Gaspedalstellung haben wir auch überlegt, aber mit Tempomat ist es auch provozierbar, daher wurde das elektronische Pedal selber ausgeschlossen. ich hoffe ich habe das richtig wiedergeben.
4) Wenn vorhanden Picoscope mit NVH Kit um einzugrenzen, ob es ein Motorisches (Einspritzung usw.) oder ein mechanisches (Kardanwellen usw.) Problem ist.

"die Autos seien mittlerweile so komplex und die Diagnosen gäben keinen vollständigen Einblick, man könne nur tauschen und hoffen (mal verkürzt ausgedrückt)" - sorry es so hart zu sagen , aber dies ist der Ausdruck der eigenen Unfähigkeit. Dann sollte man sich nochmal hinsetzen und von vorne bei 0 beginnen und sich fragen was man übersehen hat.....aber dazu fehlt meist die Zeit....Lust.....Kompetenz.
Stand jetzt haben sie beim aktuellen Werkstattaufenthalt 25 Std in die Diagnose investiert...
Ich bin auch der Meinung, dass es in der Verantwortung einer Vertragswerkstatt liegt, wie und in welcher Zeit sie eine tragfähige Diagnose erreicht, die die Kundenbeanstandung behebt. Natürlich stört es mich, dass eine nicht kompetente Werkstatt oder eine die sich dumm stellt, wesentlich mehr in Rechnung stellen kann, als eine die aus Kompetenz und Erfahrung gleich zielführend arbeitet. Das Anreiz-Modell ist falsch, aber das ist die Realität, der ich mich ausgesetzt sehe. Die Werkstatt selber wiederum sagt, dass sie von Mercedes auch keine Informationen und Hilfestellungen erhalten, Berlin ist schon mit an Bord, hat aber wohl unserem Werkstattleiter gesagt, das Auto sei schon so lange aus der Gewährleistung raus, da habe man kein Interesse und werde nicht übermäßig dran mitarbeiten... so wurde mir das telefonisch wiedergegeben.

Ich arbeite im Bereich Marketing/PR und werde zu gegebener Zeit meine Erfahrungen mit dem Thema auch veröffentlichen, aber momentan brauche ich eine Lösung für das Problem.
Aus dem Bauch heraus hätte ich jetzt erstmal Richtung EGR getippt (aber das ist ja neu) bzw. Kraftstoffdruck....das Drehzahlsägen im Leerlauf kann daher kommen , kann aber auch durch eine Undichtigkeit im Ansaug- (der ja neu ist) bzw. Abgastrakt verursacht werden.
Die Idee mit dem Kraftstoffilter ist gar nicht so abwegig, allerdings springt der Motor bei einem verstopften Filter eher schlecht an , als das er in einem bestimmten Drehzahlbereich ruckelt. Aber der ist ja schnell und einfach erneuert.....was die Werksatt bis jetzt versäumt hat.
Die Rücklaufleitung der Injectoren könnte so etwas auch enstehen lassen, wenn diese blockiert/verengt ist und der Kraftstoff nicht vernünftig zurücklaufen kann.

Mein Geldbeutel hätte sich bei der Summe schon ganz alleine verschlossen und den Schlüssel weggeworfen. :|
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#21 

Beitrag von Fachmann »

Wurden schon mal alle Injektoren gezogen und die Pleuel geprüft?
Injektoren ziehen, Motor mal durchdrehen, dabei einen festen Punkt (für alle Kolben gleich) definieren und dann prüfen wie weit die Kolben sich nach oben bewegen.

Das der LLK geprüft werde auf Kondenswasser ist schön und gut aber wenn der Motor schon mal einen Schluck abbekommen hat ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass der 2te Zylinder einen Schuss weg hat.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#22 

Beitrag von CSLT2 »

letzte Vermutungen:
- wir hätten einen Chip oder anderes Steuergerät drin (Steuergerät wurde daher abgeschraubt und auf der Rückseite die Prägung des Baujahrs oder auf Öffnung geprüft, alles ok.
- Rad Reifen Kombi bemängelt, sie haben umbereift, Ruckeln ist weiter da.
Wenn man nicht mehr weiter weiß, dann kommen halt solche Aussagen. :roll:
dazu versuche ich sie auch schon seit einiger Zeit zu bringen, aber das können sie angeblich nicht, das wären entweder keine Echtzeitwerte oder es gäbe eine Vielzahl an Parametern, die man nicht alle beurteilen könne...
Hinzu kommt natürlich, dass die das dann auch wieder extra berechnen, mit unklarer Erfolgsaussicht...
- Wenn sich eine "Fachwerkstatt" vehement und mit völligen unsinnigen Aussagen dagegen wehrt, so etwas durchzuführen , dann hat sie diesen Namen nicht verdient, sorry!
Wie sonst kann ich ein Einspritzsystem beurteilen oder Sensoren auf ihre Soll/Ist Werte überprüfen?
Wie sonst kann ich einen Fehler der in einem bestimmten Drehzahlbereich auftritt , sichtbar machen (sofern er motorischen Ursprungs ist)?
Natürlich kostet eine Datalogger / Live Parameter Fahrt ungefähr eine Arbeitsstunde mit 2 Mechanikern. Wenn sie die richtigen Parameter eingeben geht das auch in 15-30min.
Ob Sie dort was finden, weiß man nicht, aber selbst wenn nicht , kann man weitere Komponenten dadurch ausschließen, anstatt immer weiter Teile zu tauschen.
Ich würde denen ganz klar vorgeben was sie tun sollen (auch wenn die das nicht hören wollen) und einen Fixbetrag vereinbaren.
Bspw. 30min Live Parameter Testfahrt (kannst du ja auch selber mit einem Mechaniker machen, der das Diagnosegerät auf dem Beifahrersitz bedient.)
Und dir erklären lassen , was dort angezeigt wird.
Kann er das nicht, hat er keine Ahnung von dem was er da tut und du solltest dir eine andere Werkstatt suchen , die sich auf das Diagnostizieren von Fehlern versteht.
Tut mir leid für die harten Worte , aber das ist meine persönliche Meinung.

Im übrigen ist bei der Laufleistung und dem Alter des Fahrzeugs auch schonmal von Defekten am Kabelstrang auszugehen (Korrosion, usw.) , sowie Porösität von Unterdruckschläuchen in Betracht zu ziehen.

Nochmal , wie sonst soll ich denn einen Fehler diagnostizieren, wenn ich noch nicht mal die Basics der Diagnose (Soll/Ist Vergleich der betreffenden Komponenten) durchführe.......das gleicht dann eher der Nadel im Heuhaufen.
Die Werkstatt selber wiederum sagt, dass sie von Mercedes auch keine Informationen und Hilfestellungen erhalten, Berlin ist schon mit an Bord, hat aber wohl unserem Werkstattleiter gesagt, das Auto sei schon so lange aus der Gewährleistung raus, da habe man kein Interesse und werde nicht übermäßig dran mitarbeiten... so wurde mir das telefonisch wiedergegeben.
Wieso rufen die bei Mercedes überhaupt an?
Es wurde ja noch nicht mal die Basis Diagnose durchgeführt (sondern wild Teile erneuert)....da würde ich an Stelle von Mercedes (unabhängig vom Alter des Fahrzeugs) auch erstmal sagen...Jungs , macht doch bitte mal eure Arbeit/Hausaufgaben. Wenn ihr die habt und nicht mehr weiterkommt, dann können wir uns unterhalten...so läuft das zumindest bei einigen anderen Herstellern.
25 Stunden Diagnose
Respekt, und nicht eine einzige Sekunde Live Parameter im Falle der Beanstandung aufgezeichnet.... :roll:
mehrfach gemacht, 6 Mechaniker/Werkstattleiter waren insgesamt erst Beifahrer, dann Fahrer. Sie bringen das Sympton mittlerweile eigenständig routiniert auf ihren Testfahrten zustande.
s.o. und nicht einer kam mal auf die Idee den Tester anzuschließen und sich die Soll/Ist Werte anzuschauen?
Mir ist ja durchaus bekannt , dass die Fachwerkstätten ins Schwimmen kommen, wenn sie keine DTC haben oder im Werkstattprogramm das Symptom bzw, der Fehler nicht hinterlegt ist und diese dann eigenmächtig diagnostizieren müssen, der Fachkräftemangel hat auch dort zugeschlagen aber.....

Wurde denn wenigstens mal eine manuelle (über den Zylinderinnendruck) oder relative Kompressionsmessung (über Anlasserstrom) durchgeführt , bevor man zur Aussage kam -> AT Motor!?

Übrigens:
Jetzt ist unser AGR doch ersetzt worden, weil bei genauerer Inspektion durch einen "erfahrenen Mechaniker" dieser Werkstatt nun doch ein situatives Klemmen im Bereich zwischen 5 und 10% diagnostiziert wurde
Wie will der erfahrene Mechaniker das denn herausgefunden haben OHNE Live Parameter / Dataloggerfahrt und Soll/Ist Vergleich?
Hat er dem EGR während der Arbeit über die Schulter geschaut und gesehen, dass es ab und an mal klemmt? :D
Oder hat er es ausgebaut und manuell überprüft?

Nach den von dir beschriebenen Diagnosen wäre zumindest die Ladedruckseite (mehrfach abgedrückt, EGR (neu), Gaspedal (da bei Tempomat das Problem ebenfalls auftritt) jetzt defacto auszuschließen.
Es muss ja nicht das Bauteil selber , sondern es kann durchaus die Ansteuerung (sowohl Kabel , als auch Unterdruckseitig) defekt sein. Und das finde ich erstmal nur mit den LiveDaten, indem ich schaue wo und ob es dort eine Differenz gibt. Habe ich das betreffende Bauteil eingegrenzt kann ich mir die Ansteuerung dessen mittels Schaltplan genauer anschauen....
Fahrzeug ist ein Camper, steht daher auch längere Zeit, das Ruckeln trat allerdings erstmalig in einer Zeit auf als wir auf Fernreise waren und in dem Jahr 50.000km gefahren sind.
Seitdem sind ca 75.000km vergangen.
Kannst du dich noch entsinnen, ob das Fahrzeug vor dem Start in die Fernreise ebenfalls langen stand?
Wann genau ist der Fehler zum ersten Mal aufgetreten und unter welchen Bedingungen?
Stiller Mitleser seit Jahren ;-)

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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#23 

Beitrag von OutdoorSprinter »

Nicht, dass ich mich da falsch ausgedrückt habe:
(ich bin kein Mechaniker/KFZ-Experte und alle technischen Zusammenhänge habe ich mir erarbeiten MÜSSEN, um die Probleme bei meinem Auto zu verstehen, was eigentlich nicht meine Absicht war, da ich da eigentlich eine Zuständigkeit der Werkstatt sehe... daher kann es sein, dass ich falsche Begriffe benutzt habe (Diagnose, Stardiagnose, Tester, DTC, Xentry, da kenne ich die Unterschiede nicht)

Der Diagnosecomputerwurde immer zum Einsatz gebracht, Leckmengenmessung , Prüfprogramme, die dann wohl auch soll/ist vergleichen usw, das kommt schon zum Einsatz soweit ich das beurteilen kann. Ich bin ja nicht dabei (das Auto steht nun seit zehn Tagen da und ich habe gesagt ich will ihn erst wiederhaben, wenn es eine Diagnose gibt). Ich gehe davon aus, dass sie auch alles haben, was es zu einer fundierten Diagnose braucht, das ist eine große MB-Vertragshändlerkette.

Dass das AGR zwischen 5 und 10% sporadisch geklemmt hat, müssen sie ja auch irgendwie ausgelesen haben (sonst gäbe es ja den Wert nicht, oder?). Da sollte ich dann mal nach der Dokumentation dazu fragen.

Was mir gegenüber bisher als nicht machbar oder als nicht sinnvoll (wenn ich es richtig erinnere aus den oben angegebenen Gründen) dargestellt wurde, ist das Loggen im Fahrbetrieb, denn das war ja auch mein Gedanke, dass man dann doch live sehen könnte, was das Auto macht, ob/welche Werte aus der Reihe tanzen. Vielleicht war ich da zu leichtgläubig bei der Ablehnung, ich werde es auf jeden Fall noch einmal anbringen. aber es kann ja auch nicht sein, dass ich mich erstmal über die fachgerechte Durchführung einer strukturierten Diagnose belesen muss, um der Werkstatt zu sagen, was sie tun sollen. Das ist das eigentliche Problem.

Also zur Klarstellung, "Basis-Diagnose" wird schon stattgefunden haben, und so wie ich das verstanden habe (Achtung: eventuell Halbwissen, falsch verstanden, s.o.), auch eine erweiterte Diagnose in tieferliegenden Menüebenen, die Berlin angeleitet hat.
Nur gibt es halt keine Fehlermeldungen des Systems. Leckmengen der Injektoren sind alle in der Toleranz. Wurden auch mehrfach angelernt, das Ruckeln bleibt aber.
Vielleicht haben sie in den 25h bei den Testfahrten sogar eine Dataloggerfahrt gemacht und es nicht erwähnt. Letztes Gespräch war am Montag.



DANKE auf jeden Fall für das Mit-Reindenken, das ist für mich sehr hilfreich.

Fahrzeug ist ein Camper, steht daher auch längere Zeit, das Ruckeln trat allerdings erstmalig in einer Zeit auf als wir auf Fernreise waren und in dem Jahr 50.000km gefahren sind.
Seitdem sind ca 75.000km vergangen.
Kannst du dich noch entsinnen, ob das Fahrzeug vor dem Start in die Fernreise ebenfalls langen stand?
Wann genau ist der Fehler zum ersten Mal aufgetreten und unter welchen Bedingungen?

schwierig. gestanden hat er vor der großen Reise immer wieder mal ein zwei Wochen. in den letzten fünf Jahren auch durchaus 4 Wochen am Stück gestanden.
Fahrtenbuch ist im Auto, km Marken daher geschätzt:
Herbst 2016 bei KM 190.000 drei Wochen Stillstand auf dem Schiff nach Kanada.
dann bis ca km 210.000 Kanada/USA, dann Winter bis Mai in Mexico
ab da immer wieder Motorleuchte und P2263 Ladedruck Abweichung/unplausibel. Wir haben das auf den Sprit und DPF geschoben, obwohl wir bei PEMEX den ULSD/bajo azufre getankt haben. Heute würde ich sagen, dass das bereits der klemmende Turbo war, denn dieser Notlauf kam (bis 2023) immer nur bei Hochsommertemperaturen und war nach 2x An/Aus wieder weg. Das Auftreten des Notlaufs mit diesem Fehler bestand somit über den DPF Austausch 2021 hinaus. aber das ist eine andere Story.
im Frühjahr USA Westküste, Utah, Montana dann zum Sommer hoch nach Alaska.
Ich war in der Folge dann natürlich sensibel auf Veränderungen am Auto. Und so fiel mir das Ruckeln in diesem Drehzahlfenster erstmals auf den eintönigen Fahrten auf glatt asphaltierten Straßen in Kanada auf dem Weg nach Alaska auf. Da war es noch nur leicht zu spüren und erschien vorerst unproblematisch. Ich hielt dieses rhythmische wellenartige Ruckeln, das beim Beschleunigen sofort verschwand, für ein ausgeschlagenes Schwungrad.
Im September 2017 ging es mit 240.000km zurück und das Auto kam dann direkt vom Hamburger Hafen (gleich im Hafen noch Aral Ultimate getankt) nach Hause zum Service und kleineren Reparaturen (u.a. Spannrollen, Windschutzscheibe aber eben auch Öl und alle Filter wechseln usw) in die Werkstatt, in der er jetzt auch steht.
Das Ruckeln habe ich immer bei allen folgenden Services und Werkstattaufenthalten (war ja immer noch regelmäßig Motorleuchte) mit beanstandet, aber es war damals noch schwerer zu provozieren und so hiess es meistens, "ne merke nichts" wenn ein Mechniker mitgefahren ist. Kupplung/Schwungrad haben wir erstmal nicht auf Verdacht erneuert, weil die Mechnaiker gesagt haben, das wäre noch nicht auffällig. ok für mich, Kiste lief ja sonst auch. Stand dann allerdings auch wieder viel.
ca 2021 wurde das Ruckeln auffälliger und konnte dann auch reproduziert werden. Da fing die Reparaturorgie an. die meisten Einzelreparaturen erschienen ja auch sinnvoll vor dem Hintergrund, dass ich das Auto weiter fahren und für das nächste Sabbatjahr fit machen wollte.
Das Schwungrad, das ich beim Ruckeln für einen möglichen Verursacher hielt, kam dann beim Service im Januar 2023 mit der noch erstaunlich guten Kupplung neu, eben auch weil die Werkstatt keine anderen Ideen hatte, man es ja auch im Vorfeld nicht richtig prüfen kann, es leichte metallische Scheppergeräusche, Vibrationen gab usw. und wie gesagt es war noch der erste Satz bei 300.000km. Das Schwungrad war tatsächlich ausgeschlagen, nach leider nochmal erforderlicher Nacharbeit der Werkstatt dann auch Ein-/Ausuppeln gut, Vibrationen, Scheppern weg. Soweit ok, aber das Ruckeln war noch da!
Zuletzt geändert von OutdoorSprinter am 25 Okt 2023 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
:-)
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#24 

Beitrag von DriverRLP »

Ich würde die Werkstatt fragen ob sie Dieselpest ausschließen können...
Und bei den Kielometern - eine gelängte Steuerkette....
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#25 

Beitrag von OutdoorSprinter »

Dieselpest... hm, könnte man mal prüfen.
Aber: strikt drehzahlabhängiges Auftreten des Symptoms? und: wenn ich den Bus dann mal fahre, gehen schon mehrere Tanks durch und fahre auch schon mal auf 5-10l leer. Wie hoch ist Temperatur des Diesel in Vor und Rücklauf?

Steuerkette wurde geprüft als Kupplung gemacht wurde, wäre ok.
:-)
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#26 

Beitrag von CSLT2 »

@Outdoorsprinter
Danke für deine ausführliche Schilderung.
Schon ganz schön rumgekommen der Sprinter.... :D
Sorry ich gehe immer davon aus , daß technischer Hintergrund vorhanden ist, daher mag sich das hier und da überheblich anhören, wenn ich über die "Diagnose" läster...mea culpa.
Nur das ich das richtig verstehe und gelesen habe:
- Das Ruckeln was jetzt immer noch vorhanden ist trat erstmalig bei ca.220000km im Jahr 2017 auf?
Und es wurde über die Jahre (also ca. 6) niemals besser, sondern eher schlechter und ihr fahrt seit ca. 80000km? damit?
immer wieder Motorleuchte und P2263 Ladedruck Abweichung/unplausibel. .... dass das bereits der klemmende Turbo war, denn dieser Notlauf kam (bis 2023) immer nur bei Hochsommertemperaturen und war nach 2x An/Aus wieder weg
Ist eigentlich ein über alle Hersteller bekanntes Problem bei dem Fehlercode...gerade wenn es nur sporadisch ist und im Hochsommer auftritt. Wird dann bei kaltem Motor geprüft ist natürlich alles in Ordnung.
Der Diagnosecomputerwurde immer zum Einsatz gebracht, Leckmengenmessung , Prüfprogramme, die dann wohl auch soll/ist vergleichen usw, das kommt schon zum Einsatz soweit ich das beurteilen kann
Prüfprogramme haben den Nachteil das Sie zwar die Bauteile prüfen, dieses aber nicht im Fehlerfall geschieht und dies sozusagen nur eine "statische" Prüfung ist, ob bspw. das VTG (Variable Turbinen Geometrie) im Bereich von 0-100% arbeitet.
Einen Symptom bei 1800-2250rpm kann ich damit nicht prüfen.
Bedeutet also ich kann nicht feststellen ob der Ladedruck bei 1800rpm nicht doch evtl. 100mbar unter dem geforderten Druck liegt.
Das nur als Beispiel zum besseren Verständnis.
Dass das AGR zwischen 5 und 10% sporadisch geklemmt hat, müssen sie ja auch irgendwie ausgelesen haben (sonst gäbe es ja den Wert nicht, oder?). Da sollte ich dann mal nach der Dokumentation dazu fragen.
Wenn man nach Dokumentation fragt werden die meisten Fachwerkstätten immer so komisch.... :D (Ist nur meine Erfahrung).
Es gibt halt 3 Möglichkeiten wie es festgestellt wurde.
1)Selbsttest des Bauteils - also über das Prüfprogram das Bauteil ansteuern und arbeiten lassen.
2)Loggerfahrt und soll/Ist Stellung des EGR vergleichen
3)EGR ausbauen und mechanisch bewegen oder über eine selbstgebastelte Ansteuerung elektrisch bewegen (ist aber im Prinzip ähnlich 1))
Aufgrund des Klemmens und des Symptoms bei 1800-2250 und Teillast (bei Vollast ist es weg) , war es durchaus plausibel das EGR zu erneuern.
Was mir gegenüber bisher als nicht machbar oder als nicht sinnvoll (wenn ich es richtig erinnere aus den oben angegebenen Gründen) dargestellt wurde, ist das Loggen im Fahrbetrieb, denn das war ja auch mein Gedanke, dass man dann doch live sehen könnte, was das Auto macht, ob/welche Werte aus der Reihe tanzen.
Und das ist halt der Punkt an dem ich vehement widersprechen muss, bzw. deren Argumentation seitens der Werkstatt für mich nicht verständlich ist.
Wenn das Symptom in einem festgelegten Drehzahlbereich und einem festgelegten Gaspedalbereich immer wieder reproduzierbar auftritt, dann ist normalweiser einer der ersten Schritte sich die LiveDaten in genau diesem Bereich anzuschauen , um festzustellen ob es Abweichungen zwischen Soll und Istwerten gibt.
Zugegeben kenne ich mich mit dem Star-Diagnosetester (Xentry/DAS) nicht aus, aber Datenlogger/Liveparamter/Echtzeitdaten auslesen kann es definitv....
Außerdem lässt sich so einigermaßen eine weitere Vorgehensweise planen....ob man weiter motorisch (auf Grund der Livedaten) oder doch eher im Antriebsbereich weiter "sucht", weil auf Grund der Livedaten alles im Soll Bereich ist.
Ich würde die Werkstatt fragen ob sie Dieselpest ausschließen können...
Das würde ich in dem Fall tatsächlich auch mal hinterfragen und mal bitte aus dem Tank eine Kraftstoffprobe ziehen , möglichst vom Boden des Tanks. Die Probe 24h stehen lassen und sich mal anschauen wie das da so aussieht.
Ist jetzt wirklich kein Hexenwerk eine Spritprobe aus dem Tank zu nehmen, den muss ich dafür noch nicht mal ausbauen, falls die auf die Idee kommen sollten das in Rechnung zu stellen.....
Es kann sein, dass die Einspritzpumpe durch Dieselpest Schaden genommen hat (man weiß ja leider nie was so in den Tanks von den Tankstellen wirklich drin ist), dass muß nicht immer zum Totalausfall führen, kann aber ein Ruckeln ebenfalls erklären, wenn die Einspritzpumpe bspw, intern angegriffen/korrodiert ist.

Sorry, aber ich sehe kein weiteres Fortkommen ohne Echtzeitdaten , sonst wird weiter nur rumgeraten.
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#27 

Beitrag von OutdoorSprinter »

Nur das ich das richtig verstehe und gelesen habe:
- Das Ruckeln was jetzt immer noch vorhanden ist trat erstmalig bei ca.220000km im Jahr 2017 auf?
Und es wurde über die Jahre (also ca. 6) niemals besser, sondern eher schlechter und ihr fahrt seit ca. 80000km? damit?
ja, zusammengefasst sieht es so aus, ca 75.000km
Anfangs nur sporadisch bemerkbar, bzw durch mein "Gespür" für mein eigenes Fahrzeug.
seit ca zwei Jahren stärker geworden, aber selbst jetzt tritt es nicht immer oder nicht immer sehr stark auf. Es kann sein, dass es nach dem Kaltstart sofort da ist, es kann auch erst nach 2h Fahrt da sein, es gibt auch Fahrten, wo ich dachte, hui heute ist er gut gefahren. Und genauso kann es sein, dass er in einer Stausitation/zäher Verkehr fast unfahrbar ist, weil er so ruckelt.
Richtig Sorgen zu machen begann ich mir dann im Januar, als nach dem Schwungradtausch das Ruckeln geblieben ist...
Leistungsreduziert kommt er mir und der Werkstatt nicht vor... wenn man durch den Drehzahlbereich zügig durchbeschleunigt, ist nichts zu bemerken. Das war auch lange die Schwierigkeit, wenn die Mechaniker selber gefahren sind, die haben immer einen flotteren Fahrstil an den Tag gelegt, ich musste dann immer erklären, Teillast fahren, 40 km/h 3. Gang, 2000UPM halten...

also, ich versuche die Livedatenerfassung zu bekommen und eine Dieselprobe zu ziehen.
Danke für die Unterstützung!
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#28 

Beitrag von CSLT2 »

also, ich versuche die Livedatenerfassung zu bekommen und eine Dieselprobe zu ziehen.
Danke für die Unterstützung!
De nada.

Livedatenerfassung bitte nur vom Fehlerfall, wenn das Fahrzeug ruckelt. Wenn die ersten erfassten Livedaten (bspw. Ladedruck und -Temperatur) ohne Befund sind , dann mit den nächsten Werten weitermachen (bspw. VTG Verstellung soll/ist, EGR soll/ist , Kraftstoffdruck soll/ist,..usw...).

Dieselprobe ist zumindest schnell gemacht, aber auf Grund dessen was du noch geschrieben hast (eit ca zwei Jahren stärker geworden, aber selbst jetzt tritt es nicht immer oder nicht immer sehr stark auf. Es kann sein, dass es nach dem Kaltstart sofort da ist, es kann auch erst nach 2h Fahrt da sein, es gibt auch Fahrten, wo ich dachte, hui heute ist er gut gefahren. Und genauso kann es sein, dass er in einer Stausitation/zäher Verkehr fast unfahrbar ist, weil er so ruckelt.) kann ich mir nicht vorstellen das es die Ursache sein sollte.

So wie du das Symptom beschreibst und in Anbetracht der Fahrleistung und des Alters des Fahrzeugs würde ich eher auf einen Kabelbruch, korrodierte Masseleitung o.ä. Elektronikgremlin tippen.
Das war auch lange die Schwierigkeit, wenn die Mechaniker selber gefahren sind, die haben immer einen flotteren Fahrstil an den Tag gelegt, ich musste dann immer erklären, Teillast fahren, 40 km/h 3. Gang, 2000UPM halten...
Das ist ja das was ich immer sage....am besten fährt der Kunde und der Mechaniker sitzt daneben (zur Not auch mit angeschlossenem Diagnosegerät und Livedaten, die Fahrt muss man eh zu weit machen) :wink:

Was mir noch einfällt...ist das Ruckeln noch vorhanden, wenn du bei 1800-2200rpm die Kupplung durchtritts und die Drehzahl in dem Bereich hälst? Sollte evtl. mal getestet werden...
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#29 

Beitrag von OutdoorSprinter »

Danke nochmal fuer die Ergaenzungen.
(Schreibe vom handy, daher bitte orthographie entschuldigen...)

Hab ihn wieder, livedatenerfassung konnte noch nicht gemacht werden, sind derzeit unterwegs auf zwei, dreitaegiger Probefahrt, haben alle vier Injektoren wechseln lassen, weil die erweiterte diagnose und die beurteilung der daten duch das team aus berlin bei zweien (1 und 4) im oberen toleranzbereich liegende werte ergeben hat. Normale diagnose sagte bisher "werte noch ok".

Motor läuft nun natürlich weicher, drehzahlschwankungen im stand sind bisher nicht mehr aufgetreten, und damit das ruckeln im standgas auch nicht.

Beim wechsel der injektoren wurden die zylinder ausgeleuchtet, das ergebnis lautete keine auffaelligkeiten, guter zustand. OT Pruefung waere schon bei der steuerkettenpruefung erfolgt, das Ergebnis war ja, dass das passen wuerde...
Gibt es eine oder zwei steuerketten? Hatte woanders etwas von hinterer steuerkette gelesen.


So, aber das ruckeln um 2000 upm ist vor allem bergauf unveraendert da.
Dadurch dass der motor jetzt weicher läuft, fällt mir das lastwechselschlagen beim gaswegnehmen, auch beim auschalten des tempomaten, wieder staerker auf.

Was passiert beim gaswegnehmen, sind da auch unterdrucksysteme oder klappen usw beteiligt?
Kann sich spiel im antriebsstrang aufsummieren und auch in ruckeln aeussern?

Gibt es beim Sprinter einen Bonanzaeffekt?

Was der Werkstatt als letztes noch einfaellt, waere die aktualisierung des cdi steuergeraets mit dem aktuellen update aus der KDM. Das letzte update hatte er 2017 bekommen. Hab ich bisher noch abgelehnt.

Mittlerweile bin ich recht verzweifelt, so etwas muss doch von einer halbwegs kompetenten werkstatt zu diagnostizieren und dann zu beheben sein.
:-)
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Re: Ruckeln beim Beschleunigen - Was passiert da bei 1800-2200 U/min?

#30 

Beitrag von cappulino »

Hi Outdoorsprinter,
Wurde bei all den Testfahrten einfach mal der Stecker vom Luftmassenmesser am Luftfilter entfernt und ohne gefahren, wie es sich dann verhält oder ggf. ein neuer (nicht nur gereinigter) Sensor getestet? Ansonsten kam mir noch der Gedanke, ob die Ansaugluftstrecke z.B. durch einen Schnorchel verändert ist und dadurch beeinflusst wird?
Auch mal ohne aktives AGR gefahren, da lässt sich doch sicher auch ein Stecker abziehen oder?

Grüße
Antworten