Moin zusammen,
möchte nun auch gerne einmal meinen Erfahrungsbericht teilen zu:
245/75 R16 auf Sprinter 4 x 2
Zunächst zum Basisfahrzeug:
- Baujahr 2012 (also kein Mopf)
- [A50] VA mit erhöhter Traglast
- [AR4] Hinterachsübersetzung i = 4,364
- [CF3] Fahrwerk für Anwendung B
- [C43], [C45], [C47], [CF6] Stabis VA+HA verstärkt, Federn und Stoßdämpfer verstärkt
- Bereifung vorher: 235/65 R16 auf original Kronprinz Felge 6,5Jx16 ET62
- Eingetragen in COC außerdem: 225/75 R16
Was habe ich gemacht:
- Mein Anliegen mit dem TÜV besprochen und abgeklärt, was seine Voraussetzungen für eine Abnahme sind. Diese waren im Prinzip nur ein Festigkeitsnachweis der gewünschten Felge für die neue Reifendimension, Freigängigkeit im Radhaus, ein nicht nacheilender Tacho und eine Reifendimension, die bezogen auf den Abrollumfang nicht größer ist als 8% der größten eingetragenen Serie
- Die Punkte mit dem Tacho und der Freigängigkeit habe ich eher als kleines Problem eingestuft
- Der Punkt mit den 8%: Hier hat es ihm ausgereicht, dass in den COC Papieren die 225/75 R16 Bereifung eingetragen ist. Damit sind die 245/75 R16 nur ~4% größer.
- Festigkeitsnachweis der Felge: Hier meinte der Prüfer, dass er zu einer Felge aus dem Zubehör raten würde, um diesen Nachweis zu erhalten. Das begründet er damit, dass es schwierig werden könnte, solch einen Nachweis einer Originalfelge vom Fahrzeug- bzw. Felgenhersteller zu bekommen.
Also war ich guter Dinge, dass es klappen könnte. Natürlich habe ich hier im Forum viel mitgelesen und dadurch erfahren, dass ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Felge mit ET54 benötige, damit der Reifen im Radhaus nicht schleift. Ins Auge hatte ich die Original MB Felge gefasst, 6,5Jx16 ET54. Blieb nur noch das Problem mit dem Festigkeitsnachweis...
Durch Zufall bin ich dann an einer Werkstatt in Braunschweig vorbeigefahren, die vor der Halle lauter Offroad Fahrzeuge stehen hatte. Ich bin dann einfach mal rein und habe mein Vorhaben vorgestellt. Das Ende vom Lied war, dass ich alles in dieser Werkstatt habe machen lassen:
- Reifenbestellung (5 Reifen, BF Goodrich AT KO2 in 245/75 R16)
- Reifenmontage auf meine vorhandenen Felgen mit ET62!
- Tachoanpassung
- Bearbeitung vorne der Radhausschale
- TÜV Gutachten / Eintragung
Und das ganze für einen Preis (= 1.300 € brutto), den ich selbst mit der Aktion beim TÜV etc. nicht hinbekommen hätte.
Die Werkstatt kannte das wohl auch schon und denen war bekannt, was es hier am Sprinter zu tun gibt. Sie waren sich von Anfang an auch ziemlich sicher, dass die Originalfelgen mit ET62 passen würden, weshalb wir diesen Versuch gestartet haben. Und dem war auch so! Sie mussten lediglich ein klein wenig an der Radhausschale wegnehmen, damit es nicht mehr schleif. Der Tacho wurde von denen umcodiert. Ich muss nochmal nachfragen, welche Codierung sie nun gewählt haben, das habe ich vergessen. Da der Meister aber meinte, dass der Tacho nun ziemlich genau auf Strich geht, vermute ich, dass die 225/75R16 Bereifung gewählt wurde. Ist aber nur eine Vermutung, vielleicht finde ich das noch heraus. Auch die Werkstatt hat sich darum gekümmert, dass der Prüfingenieur alle notwendigen Bescheinigungen (wenn überhaupt etwas gefordert wurde) vorliegen hatte, ich musste mich jedenfalls um nichts kümmern. Das ganze hat 2 Tage gedauert.
Zusammenfassung: Bei dem Fahrzeug mit obigen Daten können die BF Goodrich AT KO2 in 245/75 R16 auf der serienmäßigen Felge 6,5Jx16 ET62 gefahren und eingetragen werden. Notwendig waren nur kleine Anpassungen an der Radhausschale. Jetzt fehlt nur noch der Gang zur Zulassungsstelle. Bin durch mit dem Thema.
Was ich gleich bei der ersten Fahrt gemerkt habe:
- Höher! Ich muss das Bein nun spürbar höher heben, um ins Auto zu steigen.
- Längere Achsübersetzung! Einer der Hauptgründe für den Umstieg auf größere Reifen.
- Sanfteres Fahrgefühl! Ich muss mal checken, welcher Luftdruck eingestellt wurde. Es fährt sich jedoch spürbar weicher und angenehmer als vorher.
Bild und Gutachten im Anhang.
Viele Grüße,
Tarek