Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

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strebitzel
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Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#1 

Beitrag von strebitzel »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

ich Grübel seit Tagen darüber, wie ich bestmöglich warmes Wasser in den Sprinter bekomme.

Ursprungsidee:
Luftstandheizung-->Nautic-Compact Luft

Die Standheizung habe ich auch schon eingebaut - diese soll ja vorrangig den Zweck erfüllen die Bude zu heizen - die Warmwasserlösung (bislang noch nicht gekauft) gefällt mir aber nicht 100%ig weil man im Sommer für warmes Wasser das Auto heizen würde, was nicht nur Unsinn sondern auch noch kontraproduktiv wäre.


Zwischenidee:
Mit Strom --> da wir aber "Landstromverweigerer" sind, macht das in meinen Augen so garkeinen Sinn.


Aktuelle Idee (Zu der ich gerne mal Eure Meinung wüsste):
Zusätzlich eine Wasserstandheizung (z.B. Autoterm Binar) unter dem Fahrzeug einbauen und einen Elgena "Nautic-Compact M" oder "Nautic-Compact ME" anstelle des ursprünglich angedachten "Nautic-Compact Luft" verbauen.
Gedanke: So kann ich entweder warmes Wasser mit der Binar und dem Boiler machen, mit der Luftstandheizung die Bude heizen oder eben beides gleichzeitig.

Was meint Ihr dazu?
Platz für den Boiler ist eingeplant - die Wasserstandheizung und was auch immer ich sonst noch benötige (Ich vermute mal einen Ausgleichsbehälter für den Arbeitskreis des "Kühlwassers") müsse man irgendwie unter dem Fahrzeug unterbringen. Ist das realiserbar, wenn dieser nicht gleichzeitig den höchsten Punkt des Systems darstellt?

Viele Grüße
Strebitzel

PS:
Bereits existierende Kombilösungen wie die "Truma Combi D 6" wären zwar schön, konnten aber schon bei der Plaung des Sprinters nicht untergebracht werden, weswegen ich diese gerne aus der Diskussion raus lassen würde

PPS:
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#2 

Beitrag von Surfsprinter »

Ich hatte schon in verschiedenen Threads meine Lösung vorgestellt, die sich seit 2 Jahren in der Praxis gut bewährt hat:
Ab der Standheizung baut man eine Weiche ein, die die Luft entweder in den Warmwasserboiler leitet, oder zur Lufterwärmung in den Womo-Raum ( oder Mischbetrieb)
Die immer noch heiße Luft, die den Boiler verlässt, führe ich ins Bad.

Wenn ich nach dem Surfen heiß duschen will, stelle ich alles auf Duschwasser und Bad. Im Herbst und Winter bleibt die Badtüre ggf offen und erwärmt auch das Wohnmobil.
Im Sommer mache ich die Türe zu und leite die Wärme über das Dachfenster ab. So erwärme ich nur den Bereich, wo ich warm duschen will, nicht aber das ganze Womo.

Bei Tigerexped ist alles zusammen incl. Weiche und Bowdenzug-Steuerung als Warmduscherkit zu bekommen.
Bei Bedarf kann das Wasser über den integrierten E-Heizstab erwärmt werden.

Die Wärne geht im Sommer zwar teilweise verloren, aber die Kosten sind viel geringer, als eine 2. Heizung.

Hier mal eine Darstellung aus der Rohbauphase, wo sich alle Komponenten gut wiederfinden:
20180712_184828.jpg
(siehe auch unter ,Surfsprinter baut sich ein Womo: https://sprinter-forum.de/viewtopic.php ... 87#p244987 )
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#3 

Beitrag von Steffen G. »

Ich persönlich habe mich für die rein elektrische Variante entschieden (12V 200W). Das dauer allerdings ein wenig, und man muss sein Duschgang entsprechend planen.
Ich benutze warm Wasser aber nur zum Duschen, ansonsten reicht kalt. Zum Abwaschen oder für Zahnputzwasser muss dann der Wasserkessel her halten, wenn nicht gerade vom Fahren (Lichtmaschine) warmes Wasser vorhanden ist.
Ich hab mich für diese Lösung entschieden, da ich den Boiler so freizügiger platzieren kann, und nicht auf Schläuche oder Rohre achten muss, E-Kabel kann man ja einfacher verlegen. Außerdem kann ich so eine Überschussproduktion von Solarstrom in den Wasserboiler leiten, und hab gratis warm Wasser.

Vorschlag 1:
Ein Wärmetauscher, der im Kühlkreislauf des Motors integriert ist, ähnlich wie "The Sunnyside" es in ihrem Landrover verbaut haben.
Hat den Nachteil, das für warmes Wasser der Motor laufen muss, ist aber am kostengünstigsten.

Vorschlag 2:
Boiler von Elgena mit Kühlkreisanschluss (Modelle M oder ME). Hier wird beim fahren über den Motor der Boilerinhalt erwärmt, und kann ggf. elektrisch nachgeheizt werden. Du sparrst die Kosten für ne zusätzliche Standheizung, wenn du aber länger stehst, geht's wieder nur mit E.
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#4 

Beitrag von strebitzel »

 Themenstarter

Hallo,

Danke schon einmal für Eure Rückmeldungen.

@Surfsprinter:
Bei mir ist es eine 1-Raum-Wohnung ohne Dusche im Fahrzeug (Es gibt nur die Außendusche sowie ein sehr großes Spülbecken, über dem man sich ausgesprochen gut die Haare Waschen kann).
Entsprechend habe ich das eingangs beschriebene "wohin mit der Warmluft" Problem im Sommer mal abgesehen davon, dass die Verschlauchung der Warmluft zum Boiler sehr aufwändig wäre, aufgrund der Platzverhältnisse
Steffen G. hat geschrieben: 05 Okt 2020 15:03 Ich persönlich habe mich für die rein elektrische Variante entschieden (12V 200W). Das dauer allerdings ein wenig, und man muss sein Duschgang entsprechend planen.
Könntest Du das quantifizieren? Mich würden folgende Punkte interessieren:
1. Wie groß ist der Kessel?
2. Wie lange dauert es das Wasser zu erhitzen?
3. Auf welche Temperatur erhitzt Du Dein Wasser?
4. Wieviele Ah fehlen hinterher in der Batterie?
Steffen G. hat geschrieben: 05 Okt 2020 15:03 Vorschlag 1:
Ein Wärmetauscher, der im Kühlkreislauf des Motors integriert ist, ähnlich wie "The Sunnyside" es in ihrem Landrover verbaut haben.
Hat den Nachteil, das für warmes Wasser der Motor laufen muss, ist aber am kostengünstigsten.
Wäre eine charmante Lösung, aber kommt für mich aus den folgenden Gründen nicht in Frage:
1. Der Boiler steht ca. 3m Leitungslänge (pro weg) vom Motor entfernt.
2. Ich habe noch eine ganze Weile Junge Sterne Garantie - da möchte ich den Motorkreislauf nicht antasten.
3. Warmes Wasser brauche ich insbesondere Morgens - also quasi zu dem Zeitpunkt wo der zeitliche Abstand zum letzten Motorlaufs am längsten ist.
Steffen G. hat geschrieben: 05 Okt 2020 15:03 Vorschlag 2:
Boiler von Elgena mit Kühlkreisanschluss (Modelle M oder ME). Hier wird beim fahren über den Motor der Boilerinhalt erwärmt, und kann ggf. elektrisch nachgeheizt werden. Du sparrst die Kosten für ne zusätzliche Standheizung, wenn du aber länger stehst, geht's wieder nur mit E.
Auch hier sind es die vorgenannten Gründe.

Nochmal zurück zur Kernfrage:


Spricht denn was dagegen einen Elgena M oder ME Boiler mit einer Wasserstandheizung zu betreiben (AUTARKES System, welches NICHT mit dem Motorkreislauf verbunden ist) und wie sieht das mit einem "Kühlmittelausgleichsbehälter" aus? kann dieser auch unterhalb des höchsten Punktes im System verbaut sein?
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#5 

Beitrag von Steffen G. »

strebitzel hat geschrieben: 05 Okt 2020 16:07 Spricht denn was dagegen einen Elgena M oder ME Boiler mit einer Wasserstandheizung zu betreiben (AUTARKES System, welches NICHT mit dem Motorkreislauf verbunden ist) und wie sieht das mit einem "Kühlmittelausgleichsbehälter" aus? kann dieser auch unterhalb des höchsten Punktes im System verbaut sein?
Ich denke mal das die Standheizung alles notwendige, so auch ein Ausgleichsbehälter mit sich bringt. Wo ich bedenken habe ist die fehlende Wärmeabnahme, der Heizungsschleife. Ich weiß nicht ob einfach nur der Boiler als Wärmeabnahme reicht. Alternativ kannst du ja noch ein Wasser/Luft-Wärmetauscher verbauen, so wie er bei den RTW-Koffern verbaut ist. Den kannst du ja als Heizung verwenden, oder im Sommer als "Kühler" (nach draußen geführt) für die überschüssige Wärme.
Ruf doch einfach mal bei TigerExped an, die sind ja der deutsch Händler für die Autoterm Heizungen, und machen eine sehr gute Beratung.
strebitzel hat geschrieben: 05 Okt 2020 16:07
Steffen G. hat geschrieben: 05 Okt 2020 15:03 Ich persönlich habe mich für die rein elektrische Variante entschieden (12V 200W). Das dauer allerdings ein wenig, und man muss sein Duschgang entsprechend planen.
Könntest Du das quantifizieren? Mich würden folgende Punkte interessieren:
1. Wie groß ist der Kessel?
2. Wie lange dauert es das Wasser zu erhitzen?
3. Auf welche Temperatur erhitzt Du Dein Wasser?
4. Wieviele Ah fehlen hinterher in der Batterie?
Ich habe bei mir ein Elgena KB5D mit 12V/220W-Heizung verbaut. Der ist aus Edelstahl und für Hochdruck (Druckwassersystem) geeignet.
Aktuell gibt es auf der Elgena Hompage aber nur den Nautic Compact, in 6l oder 10l. Ich hatte mir damals eine Exceltabelle erstellt, in den ich die Berechnungen für den Boiler gemacht habe, ich werde das mal für 6 und 10 l durchrechnen.
Da mein Boiler mit 5l nicht so groß ist, heize ich das Wasser auf Maximum auf, was nach Datenblatt 80°C sein sollen. Die Aufheizzeiten richten sich ja auch nach der verwendeten Kalt-Wassertemperatur. Je nach dem wo du dein Frischwassertank verbaut hast kann dies recht unterschiedlich sein, deshalb gebe ich jeweils für 5°C und 20°C die Zeit an.
6l: von 5°C auf 80°C156 Minuten (522W), von 20°C auf 80°C 125 Minuten (418W)
10l: von 5°C auf 80°C 260 Minuten (871W), von 20°C auf 80°C 209 Minuten (697W)
Das sind natürlich theoretische Werte, passen aber zu meinen Erfahrungen. Die Leistungen sind der Gesammtbedarf, wenn du sie durch die Zeit teilst, kommst du auf den Stundenbedarf. Wenn mein Boiler heizt, fließen rund 16A, und das für gut 2 Stunden. Bei meiner 160Ah Batterie, könnte ich also 5 mal den Boiler aufheizen.

Bei der Wasserentnahme kannst du bei 40°C Wassertemperatur und 80°C Boilertemperatur mit eine ungefähren Verdreifachung der Wassertemperatur rechnen. Bei meinen 5l reicht das für einen kurzen Duschgang, egal ob Alleine oder zu Zweit. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, das man zwischendurch nicht all zu große Pausen machen sollte, da dann eine Vermischung des aufgeheizten mit neu hinzugekommenen Wasser statt findet, und so die Wassertemperatur sinkt, und man nachregeln muss.

Ich habe in meinem Batteriecomputer (Votronic) eine Programmierung gemacht, die bei überschreiten von 99% Akkuladung einen Ausgang frei gibt, bis die Akkukapazität auf einen definierten Wert (bei mir aktuell 80%) gesunken ist, dann wird der Ausgang wieder abgeschaltet. An diesem Ausgang ist über einen weiteren, manuellen Schalter, der Boiler abgeschlossen. Wenn dieser aktiviert ist, und die Batterie auf Grund von Ladung (Lichtmaschine oder Solar) voll ist, geht automatisch die Heizung an, erwährmt mein Wasser und schafft so Platz für weitere elektrische Energie.

Allerdings muss ich gestehen, das dieses System nicht für die morgendliche Dusche perfekt ist, da wie du ja schon geschrieben hast, der Energieüberschuss eher am Abend vorhanden ist. Aber wenn du zwei Stunden vor dem gewünschten Duschbad den Boiler aktivierst (z.B. durch ne Zeitschaltuhr) sollte es möglich sein.
Alternativ kann man auch auf die 230V-Variante setzen, mit 330W oder 660W, dann brauch man aber einen passenden Wechselrichter, die Leistungsentnahme aus der Batt erhöht sich um den Wirkungsgrad des WR, die Zeiten verkürzen sich entsprechend.
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#6 

Beitrag von QA516 »

Wo ich bedenken habe ist die fehlende Wärmeabnahme, der Heizungsschleife
Die Idee, mit einer Wasserheizung den Boiler aufzuheizen hatte ich auch. Bei Tigerexped sagte man mir, dass sei unmöglich wegen der geringen Wassermenge des Boilers.
Dieselheizungen müssen möglichst viel laufen und möglichst auf hoher Stufe. Niedrige Leistung, kurze Laufzeiten und ständiges Ein-/Ausschalten schaden (Ruß).
Ich habe dann eine Luftheizung eingebaut, die immer durch den Boiler bläst. Erst nach dem Boiler gibt es den Y-Verteiler, mit dem ich in den Raum oder ins Bad blasen lassen kann.
Ins Bad deshalb, weil wir das als Wäschetrockner nutzen.
Um auf 60 Grad zu kommen, muss die Heizung ca. 45 Minuten laufen.
Damit es schneller geht, heize ich per 230V elektrisch. Mit diesen 600Watt braucht es ca. 30 Minuten.
Elektrisch heize ich das Wasser auch in der Übergangszeit und im Sommer.
Bin auch Landstromverweigerer. Mit 1000Wp PV und 400Ah LiFePoY4 ist das gar kein Problem.
Es braucht grob geschätzt 1/10 der Kapazität um die 6l auf 65 Grad zu erhitzen (Da kann ich mich irren, das ging alles bisher so problemlos, dass ich nicht genau drauf geachtet haben. Man kann das aber auch ausrechnen...).
Im Sommer ist die Kapazität die zum Erwärmen drauf ging ruckzuck wieder drim.
Im Winter muss man etwas planen und evtl. weniger oder schneller duschen.
In zwei Wochen Hollend im Dezember haben wir zu zweit geduscht, gekocht (Induktion), Brötchen aufgebacken (kleiner Elektrogrill) und das ohne Landstrom.
Allerdings kommen beim Fahren auch 60A von der Lichtmaschine zur PV Anlage hinzu.
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#7 

Beitrag von Vagabundo »

Seit Jahren haben wir in unseren Fahrzeugen ( 2 ) eine Warmwsserheizung mit Boiler und Motorwärmetauscher. Es gab nie Probleme wegen zu kurzen Laufzeiten wenn nur der Boiler betrieben wird. Wenn man z.B. duscht kann man zu diesem Zeitpunkt die Heizung mit einschalten. Damit sollte auch die beheizte Menge vollkommen ausreichen.

Gruß Vagabundo
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#8 

Beitrag von Darth Fader »

strebitzel hat geschrieben: 05 Okt 2020 12:47 Hallo zusammen,

ich Grübel seit Tagen darüber, wie ich bestmöglich warmes Wasser in den Sprinter bekomme.
von welcher Wassermenge reden wir denn? Und wieviel Aufwand wäre vertretbar? Und womit kochst du?
Ich habe mich wegen Familienzuwachs und Aufgrund der ganzen Corona-Situation dazu entschieden, ein separates Dusch-/Toilettenzelt mitzunehmen und eine "Campingdusche". Bei uns war es ein unschlagbar günstiges Modell eines "perligen" Versandhandels. Gibt es aber auch von Sportartikelgroßhändlern und sonstigem. Nicht der olle Solarsack, sondern was, was man auf Überdruck aufpumpt und dann nur nen Hahn betätigt.
Kam bei der ganzen Familie gut an - nur ich durfte für jedes Familienmitglied 1l Wasser kochen (~4min) und mit 5l kaltem Wasser zusammenschütten...

Und ja - das ist was "Experimentelles, Aufwändiges". Dafür haben Dusche, Zelt & Toilette nur einen zweistelligen Betrag gekostet. :wink:


Eine Wasserheizung für 5l/60° ist rein technisch totaler Unfug. Da ist es dann schon schlauer, das Nutzwasser durch die Heizung zu jagen. Dann musst du nur sicherstellen, daß NIEMALS kein Wasser zur Verfügung steht und es muss ausreichend Wasser zur Kühlung nachlaufen.
Die zugeführte Energie bei einer solchen Heizung ist viel größer, als das, was hinten benötigt wird.
https://rechneronline.de/kueche/wasser-kochen.php
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#9 

Beitrag von Vagabundo »

Dieselstandheizungen verbrauchen je nach Leistung und Hersteller zwischen ca. 0,6 und 1,7 Liter Sprit je Stunde an. Wärmt die Standheizung ca. 30 Minuten auf, werden zwischen 0,3 bis 0,8 Liter verbraucht.

Viele Standheizungen sind zumindest zweistufig und regeln bei Geringstbedarf automatisch runter. Zum verrußen kommt es deshalb nicht weil Standheizungen heute so gebaut sind, daß sie schnell in einem sauberen Zustand verbrennen. Zum verrußen der Brennkammer führt meist die unterschiedliche Höhe in der man sich bewegt weil die Heizung auf einen Standardwert eingestellt wird. Wer so wie wir in den Anden unterwegs war weiß von was man spricht.

Durch einen Motorwärmetauscher hat man im Fahrbetrieb bereits eine super Möglichkeit den Boiler zu laden. Wenn wir am Abend ankommen und bis am Morgen kein Warmwasser gezapft wurde haben wir immer noch einigermaßen temperiertes Wasser.

Ein Zelt als Duschmöglichkeit kommt nur in Frage wer länger auf Campingplätzen steht. Schon auf Stellplätzen geschweige in der Natur wird ein Zelt gern gesehen oder ist überhaupt erlaubt. Das ist deshalb bei weitem nicht die Lösung für die meisten.

Wir haben zum Boiler eine Warmwasserheizung mit Konvektoren und einen Wasser - Luftwärmetauscher mit 2 Auslässen. Alles zusammen mit einem 2 Wegeventil geregelt. Der Ausgleichsbehälter ist nicht bei der Wasserstandheizung dabei. Dieser muß immer an der höchsten Stelle montiert werden da es ein sogenanntes offenes System ist und dadurch evtl. vorhande Luft entweichen kann.

Gruß Vagabundo
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#10 

Beitrag von Steffen G. »

Vagabundo hat geschrieben: 06 Okt 2020 15:17 Seit Jahren haben wir in unseren Fahrzeugen ( 2 ) eine Warmwsserheizung mit Boiler und Motorwärmetauscher. Es gab nie Probleme wegen zu kurzen Laufzeiten wenn nur der Boiler betrieben wird. Wenn man z.B. duscht kann man zu diesem Zeitpunkt die Heizung mit einschalten. Damit sollte auch die beheizte Menge vollkommen ausreichen.

Gruß Vagabundo
Hier hast du ja auch noch eine Heizung, und wenn du diese betreibst, läuft der Brenner auch mal auf Volllast.

Wenn man die Wasserstandheizung nur zum erhitzen des Boilerwassers verwendet, so dauert das bei 2kw 3 Minuten (sagt der verlinkte Rechner), da ist die Standheizung noch nicht wirklich warm. Planar empfiehlt ein mal im Monat die Standheizung für min 30 Minuten auf Vollast zu betreiben, das wird mit nur einem Boiler nicht funktionieren.

Von daher ja meine Aussage, das ich bezweifle, das eine Wasserstandheizung ohne Kühlkreislauf auskommt.
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#11 

Beitrag von Vagabundo »

Steffen G. hat geschrieben: 06 Okt 2020 17:46
Vagabundo hat geschrieben: 06 Okt 2020 15:17 Seit Jahren haben wir in unseren Fahrzeugen ( 2 ) eine Warmwsserheizung mit Boiler und Motorwärmetauscher. Es gab nie Probleme wegen zu kurzen Laufzeiten wenn nur der Boiler betrieben wird. Wenn man z.B. duscht kann man zu diesem Zeitpunkt die Heizung mit einschalten. Damit sollte auch die beheizte Menge vollkommen ausreichen.

Gruß Vagabundo
Hier hast du ja auch noch eine Heizung, und wenn du diese betreibst, läuft der Brenner auch mal auf Volllast.

Wenn man die Wasserstandheizung nur zum erhitzen des Boilerwassers verwendet, so dauert das bei 2kw 3 Minuten (sagt der verlinkte Rechner), da ist die Standheizung noch nicht wirklich warm. Planar empfiehlt ein mal im Monat die Standheizung für min 30 Minuten auf Vollast zu betreiben, das wird mit nur einem Boiler nicht funktionieren.

Von daher ja meine Aussage, das ich bezweifle, das eine Wasserstandheizung ohne Kühlkreislauf auskommt.
Es ist ganz sicher um einiges mehr als 3 Minuten.... Falls notwendig werden ich es vor Ort nachvollziehen und berichten. Auch Websto empfiehlt einmal im Monat die Standheizung laufen zu lassen. Der Grund ist, weil viele Anlage doch längere Zeit stillstehen und der Diesel die Düsen verstopft bzw. verklebt und es dabei zu keinem ordnungsgemäßen Startverhalten kommt. Das kann ebenfalls zum angesprochenen verrußen führen. Aber nochmals, wir haben seit insgesamt 18 Jahren die beschriebene Systemart mit Boiler, ohne Kühlsystem und ohne Probleme bei der Warmwasserbereitung. Probleme hatten wir bis dato nur in Südamerika und das ist ein ganz anderes Thema....

Gruß Vagabundo
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#12 

Beitrag von Bobil »

Hej,
ich hatte im alten Sprinter den Boiler am WT mit Extrakreislauf, Pumpe und Ausgleich (höchster Punkt). Das war super, Wasser am Morgen noch heiß genug zum Duschen oder Haare waschen. Jetzt habe ich aus Zeitmangel vorm Sommer den 10l- Boiler in den Kühlkreis direkt eingeschleift, Anschluss bei der Standheizung unter dem Fahrersitz unter dem Auto, hin und zurück bestimmt 5m. Das geht gut, sogar zu gut - nach Autobahn oder Passfahrt hat das Wasser 100° und der Kaltausgleich reicht nicht mehr. Fazit: mit Extra- WT und Pumpe wesentlich besser handhabbar, ich werde das jetzt so umbauen und die Pumpe zusätzlich noch temperatursteuern.
Grüße, Andreas
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#13 

Beitrag von Steffen G. »

Vagabundo hat geschrieben: 06 Okt 2020 18:42
Steffen G. hat geschrieben: 06 Okt 2020 17:46
Vagabundo hat geschrieben: 06 Okt 2020 15:17 Seit Jahren haben wir in unseren Fahrzeugen ( 2 ) eine Warmwsserheizung mit Boiler und Motorwärmetauscher. Es gab nie Probleme wegen zu kurzen Laufzeiten wenn nur der Boiler betrieben wird. Wenn man z.B. duscht kann man zu diesem Zeitpunkt die Heizung mit einschalten. Damit sollte auch die beheizte Menge vollkommen ausreichen.

Gruß Vagabundo
Hier hast du ja auch noch eine Heizung, und wenn du diese betreibst, läuft der Brenner auch mal auf Volllast.

Wenn man die Wasserstandheizung nur zum erhitzen des Boilerwassers verwendet, so dauert das bei 2kw 3 Minuten (sagt der verlinkte Rechner), da ist die Standheizung noch nicht wirklich warm. Planar empfiehlt ein mal im Monat die Standheizung für min 30 Minuten auf Vollast zu betreiben, das wird mit nur einem Boiler nicht funktionieren.

Von daher ja meine Aussage, das ich bezweifle, das eine Wasserstandheizung ohne Kühlkreislauf auskommt.
Es ist ganz sicher um einiges mehr als 3 Minuten.... Falls notwendig werden ich es vor Ort nachvollziehen und berichten. Auch Websto empfiehlt einmal im Monat die Standheizung laufen zu lassen. Der Grund ist, weil viele Anlage doch längere Zeit stillstehen und der Diesel die Düsen verstopft bzw. verklebt und es dabei zu keinem ordnungsgemäßen Startverhalten kommt. Das kann ebenfalls zum angesprochenen verrußen führen. Aber nochmals, wir haben seit insgesamt 18 Jahren die beschriebene Systemart mit Boiler, ohne Kühlsystem und ohne Probleme bei der Warmwasserbereitung. Probleme hatten wir bis dato nur in Südamerika und das ist ein ganz anderes Thema....

Gruß Vagabundo
Noch mal, du hast ein Boiler, der auch gleichzeitig Heizung ist, deshalb dauert es auch länger als 3 Minuten, da die 2kW nicht einzig ins Boilerwasser gehen, sondern auch als Warme an den Raum abgegeben werden soll.
Der Fragesteller will mit einer Wasserstandheizung einzig ein Boiler (5l) aufheizen, nichts weiter, und dazu ist eine 2KW-Heizung zu stark, und benötigt rechnerisch ~3 Minuten, selbst wenn es 5 Minuten sind ist die Laufzeit der Heizung zu kurz. Von daher der Vorschlag noch zusätzlich ein Wärmetauscher Heizungswasser -> Raumluft zu integrieren. Mit diesem kann dann in den kalten Monaten das Fahrzeug (zusätzlich) aufgeheizt werden, oder der Luftstrom wird im Sommer aus dem Fahrzeug geleitet.

Zusammengefasst: eine Heizung mit zusätzlicher Boilerfunktion ist Ok, ein Boiler mit optionaler Heizfunktion nicht (bei 2kw)
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#14 

Beitrag von Vagabundo »

Steffen G. hat geschrieben: 07 Okt 2020 13:06
Vagabundo hat geschrieben: 06 Okt 2020 18:42
Steffen G. hat geschrieben: 06 Okt 2020 17:46

Hier hast du ja auch noch eine Heizung, und wenn du diese betreibst, läuft der Brenner auch mal auf Volllast.

Wenn man die Wasserstandheizung nur zum erhitzen des Boilerwassers verwendet, so dauert das bei 2kw 3 Minuten (sagt der verlinkte Rechner), da ist die Standheizung noch nicht wirklich warm. Planar empfiehlt ein mal im Monat die Standheizung für min 30 Minuten auf Vollast zu betreiben, das wird mit nur einem Boiler nicht funktionieren.

Von daher ja meine Aussage, das ich bezweifle, das eine Wasserstandheizung ohne Kühlkreislauf auskommt.
Es ist ganz sicher um einiges mehr als 3 Minuten.... Falls notwendig werden ich es vor Ort nachvollziehen und berichten. Auch Websto empfiehlt einmal im Monat die Standheizung laufen zu lassen. Der Grund ist, weil viele Anlage doch längere Zeit stillstehen und der Diesel die Düsen verstopft bzw. verklebt und es dabei zu keinem ordnungsgemäßen Startverhalten kommt. Das kann ebenfalls zum angesprochenen verrußen führen. Aber nochmals, wir haben seit insgesamt 18 Jahren die beschriebene Systemart mit Boiler, ohne Kühlsystem und ohne Probleme bei der Warmwasserbereitung. Probleme hatten wir bis dato nur in Südamerika und das ist ein ganz anderes Thema....

Gruß Vagabundo
Noch mal, du hast ein Boiler, der auch gleichzeitig Heizung ist, deshalb dauert es auch länger als 3 Minuten, da die 2kW nicht einzig ins Boilerwasser gehen, sondern auch als Warme an den Raum abgegeben werden soll.
Der Fragesteller will mit einer Wasserstandheizung einzig ein Boiler (5l) aufheizen, nichts weiter, und dazu ist eine 2KW-Heizung zu stark, und benötigt rechnerisch ~3 Minuten, selbst wenn es 5 Minuten sind ist die Laufzeit der Heizung zu kurz. Von daher der Vorschlag noch zusätzlich ein Wärmetauscher Heizungswasser -> Raumluft zu integrieren. Mit diesem kann dann in den kalten Monaten das Fahrzeug (zusätzlich) aufgeheizt werden, oder der Luftstrom wird im Sommer aus dem Fahrzeug geleitet.

Zusammengefasst: eine Heizung mit zusätzlicher Boilerfunktion ist Ok, ein Boiler mit optionaler Heizfunktion nicht (bei 2kw)
Ich muß Dir erneut wiedersprechen! Sobald ich "nur" den Boiler beheize geht keine Wärme "gleichzeitig" in die Heizung. Weil das von mir beschriebene Ventil zur Umschaltung auf Heizung und Boiler bzw. nur Boiler direkt in Boilernähe sitzt. Sicher ist bei der Laufzeitberechnung der Standheizung die Boilergröße in ltr. bzw. die Heizschlangengröße in kw im Boiler als Faktor mit einzubeziehen. Es spricht nichts gegen einen zusätzlichen Wasser / Luftwärmetauscher. Jedoch im Sommer bei z.B. 30° ist die Laufzeitverlängerung durch eine zusätzliche Heizung ganz sicher keine besonders gute Idee....

Gruß Vagabundo
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Re: Warmwasserboiler mit Wasserstandheizung (Binar etc.) betreiben

#15 

Beitrag von Steffen G. »

Vagabundo hat geschrieben: 07 Okt 2020 15:19
Ich muß Dir erneut wiedersprechen! Sobald ich "nur" den Boiler beheize geht keine Wärme "gleichzeitig" in die Heizung. Weil das von mir beschriebene Ventil zur Umschaltung auf Heizung und Boiler bzw. nur Boiler direkt in Boilernähe sitzt. Sicher ist bei der Laufzeitberechnung der Standheizung die Boilergröße in ltr. bzw. die Heizschlangengröße in kw im Boiler als Faktor mit einzubeziehen. Es spricht nichts gegen einen zusätzlichen Wasser / Luftwärmetauscher. Jedoch im Sommer bei z.B. 30° ist die Laufzeitverlängerung durch eine zusätzliche Heizung ganz sicher keine besonders gute Idee....

Gruß Vagabundo
Na da sind wir uns ja dann fast einig, denn mit deiner Aussage bestätigst du ja meine. Denn du hast eine Kombitherme, die es dir ermöglicht (durch Nutzung der Heizung) den Brenner auch mal länger laufen zu lassen. Deshalb ja auch mein Vorschlag mit dem zusätzlichen Wärmetauscher.
Ich behaupte, das eine Warmwasserheizung die alleinig zum aufheizen eines Boilers verwendet wird, schneller Probleme bekommt als eine Kombilösung. Alternativ wäre auch eine Heizung mit weniger Leistung eine Option, die dann nur für das aufheizen des Boilers die geforderte Mindestlaufzeit braucht.


Eine ganz andere Variante wäre noch ein Durchlauferhitzer, wie ich ihn schon öfters in amerikanischen Fahrzeugen oder TinyHäusern gesehen habe. Allerdings laufen diese meist auf Gas. Wies es Zulassungstechnisch hier in Deutschland aussieht bliebe auch noch zu klären.
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