Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
alpensprinter
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Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#1 

Beitrag von alpensprinter »

 Themenstarter

Mein 316er hat 200.000 km auf dem Buckl und das Mittellager ist nun zum zweitenmal hinüber. Zum ersten mal getauscht habe ich das Lager so um die 100.000 km, also ca. vor 10 Jahren. Ich habe heute das Lager ausgebaut und mich über die sonderbare Konstruktion gewundert. Die beiden als Schutzbleche bezeichneten Blechscheiben halten die innere Lagerschale in Position. Wenn diese Bleche ausgenudelt sind, eiert das Lager hin und her. Wo die innere Lagerschale sitzt hat die Kardanwelle eine Ausnehmung, damit die Lagerschale garantiert keine direkte Verbindung zur Welle hat. Die Blechscheiben hingegen sitzen auf schönen Lagerflächen auf der Kardanwelle auf und halten die Lagerschale mit Druck in Position.

Kann mir jemand den Sinn dieser Konstruktion erklären?
destagge
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#2 

Beitrag von destagge »

Bild/ Skizze?
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alpensprinter
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#3 

Beitrag von alpensprinter »

 Themenstarter

Hallo destagge,

ich habe das Lager schon montiert und leider kein Foto von der Welle gemacht. Demontieren für ein Foto möchte ich das Lager nicht mehr, da der Sprengring ziemlich zäh hineingeht.
Ich kann dir den Aufbau des Lagers aber beschreiben:
Bestandteile des Austauschkits:
1. 1 x Anschlagring, Innendurchmesser gleich wie Innendurchmesser Kugellager
2. 2 x Schutzblech gewölbt, Innendurchmesser gleich wie Innendurchmesser Kugellager
3. 1 x Kugellager eingegossen in eine Gummilagerung und Haltebügel
4. 1 x Sprengring
5. 1 x Gimmihülse
6. 2 x Schlauchklemmen
Montagereihenfolge:
Anschlagring, erstes Schutzblech, Kugellagereinheit, zweites Schutzblech, Sprengring, Gummihülse, Schlauchklemmen.
Durchmesser der Kardanwelle:
An der Stelle wo Anschlagring und erstes Schutzblech hinkommt ist der Durchmesser eine Spur geringer als der Innendurchmesser des Kugellagers. Man kann die beiden Teile gerade so hinaufschieben. Dieser Teil der Welle ist poliert.
An der Stelle wo das Kugellager hinkommt ist der Durchmesser um 2-3mm verjüngt und die Kugellagereinheit schlackert auf der Welle, Welle ist roh.
An der Stelle wo das zweite Schutzblech hinkommt, hat die Welle wieder den gleichen Durchmesser wie beim ersten Schutzblech.
Dann komm die Nut für den Sprengring.
Baut man nun alle diese Teile auf die Welle und zwängt den Sprengring hinein, dann ist das Kugellager zwischen den beiden Schutzblechen so in Spannung, dass es nicht mehr schlackert.
Mit der Zeit nudeln sich die Schutzbleche aber aus und das Kugellager schlackert auf der Welle.
Bei der Kardanwelle des 906 gibt es diese Verjüngung auf der Welle nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=0U62cKyACgM
Das Kugellager sitzt hier auf der Gleitfläche und kann nie schlackern.
Daher verstehe ich die Konstruktion beim 903er nicht.
BUMI
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#4 

Beitrag von BUMI »

Moin, das Thema hatte ich auch schon:
Kardanwelle 216 CDI von 2005, Teilenummer (ich weiß nicht, wie man das verlinkt)
Ich habe damals ein Messingblech zwischengesteckt - läuft heute noch.
Frage ist: wie wird das lager von den Stützblechen gehalten?? Gibt es die Stützbleche als Ersatzteil?
Gruß, Burgfried
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#5 

Beitrag von traumsprinter »

Hallo Bumi,

nach dem Film zu urteilen, halten die Bleche das Lager nicht, es sind nur Bleche die das Verschmutzen verhindern sollen.


Guß
Peter v. T.
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#6 

Beitrag von Uwe B. »

...schreibt er ja auch, ist nur beim Vorgänger so.
Muß ich bei meinem LT ja auch mal checken.
Gruß, Uwe.
alpensprinter
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#7 

Beitrag von alpensprinter »

 Themenstarter

traumsprinter hat geschrieben:Hallo Bumi,

nach dem Film zu urteilen, halten die Bleche das Lager nicht, es sind nur Bleche die das Verschmutzen verhindern sollen.


Guß
Peter v. T.
Beim 906er ist es so wie man sich das erwartet. Das Kugellager liegt satt auf der Welle auf. Beim 903er, zumindest bei meinem, schwebt das Kugellager quasi über der Welle und wird von den beiden Blechen in Position gehalten und diese Konstruktion verstehe ich nicht, da sie sehr verschleißanfällig ist. Daher hätte ich gerne eine Erklärung warum das so gemacht wurde.

Schöne Grüße!
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#8 

Beitrag von Rosi »

Beim 906er ist es so wie man sich das erwartet.
Träum weiter; bei 20-23tkm war das erste + ein Jahr später das zweite Kardanwellenlager meines W906 Bj. 2007 kaputt, weil konstruktiv unzureichend gesschützt. Später hat der Hersteller als Verursacher des Mangels diesen scheinbar erkannt und Ersatz eingebaut, aber Opfer dessen Mangels mußten die Reparaturen deren ab Werk mangelhaften Fahrzeuge selbst bezahlen - ich auch.
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#9 

Beitrag von Opa_R »

Hy :wink:
Eigentlich schlackert das Lager nicht auf der Welle , Hört sich für mich so an , als währe die Welle "eingelaufen" da das Lager Eigentlich bis ans Staubschutzblech aufgepresst wird ! Und dann Bewegungsfrei auf dem Wellenstumpf sitzt. :roll:
Liebe grüße Renate und Schorsch ;)
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#10 

Beitrag von alpensprinter »

 Themenstarter

Hallo Opa,

mit den neuen Blechen schlackert auch nichts. Die Welle mit den zwei polierten Flächen und der Eintiefung dazwischen sieht eigentlich wie original aus. Ich werde morgen das neue Lager noch einmal abbauen und ein Foto vom Wellenstumpf machen.

Schöne Grüße!
BUMI
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#11 

Beitrag von BUMI »

Moin, ich fand noch ein Bild, sieht nicht nach eingelaufen aus:
sprinter welle 005.JPG
Gruß, Burgfried
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#12 

Beitrag von alpensprinter »

 Themenstarter

BUMI hat geschrieben:Moin, ich fand noch ein Bild, sieht nicht nach eingelaufen aus:
sprinter welle 005.JPG
Gruß, Burgfried
Hallo Bumi,

vielen Dank für das Foto, meine Welle sieht auch so aus. Diese Verjüngung zwischen den beiden polierten Flächen scheint schon ab Werk so zu sein. Ohne Pressdruck durch den Sprengring schlackert das Lager in dieser Verjüngung. Sobald man den Sprengring eingeklemmt hat, ist alles einigermaßen stabil und fest.

SG
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#13 

Beitrag von alpensprinter »

 Themenstarter

Ich habe heute mein neues Mittellager noch einmal demontiert und ein Foto gemacht. Meine Welle sieht gleich aus wie die von Bumi.
IMG_2463.JPG
Es ist also "Stand der Technik", daß das Kugellager mit 2mm Spiel auf der Welle sitzt. Ich habe mich nun auch dazu entschlossen die 2 mm durch ein 1mm starkes Stahlblech aufzufüllen.
IMG_2494.JPG
Lager sitzt nun fest auf der Welle und muss nicht mehr durch die Schutzbleche in Position gehalten werden.

Wenn mir jemand eine plausible Erklärung liefern kann, warum das Lager dieses Spiel braucht, dann kann ich das Blech immer noch raus nehmen.
BUMI
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#14 

Beitrag von BUMI »

Moin, wenn das bei Dir 2mm sind, ist das deutlich mehr als bei meiner Welle. Das spräche dafür, dass das ausgelaufen ist.
Ist bei Deinem Auto das Lager mal fest gewesen? bei meinem kann ich das im Vorleben nicht nachvollziehen.
Wenn das ohne festes Lager ausarbeitet, ist die Frage, ob das zentrisch ausarbeitet.
Gruß, Burgfried
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Re: Konstruktionswunder Mittellager Kardanwelle

#15 

Beitrag von v-dulli »

Ich vermute eher einen falschen Zusammenbau. Ich wüsste nicht jemals irgendetwas zwischen Lager und Welle montiert zu haben um Spiel auszugleichen.
Gruß aus OWL
v-dulli (Helmut)
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