Baumarkt- Test-und Versuchsprinter

[Techniker]

Hallo zusammen,

heute stelle ich euch meinen Baumarkt- Test- und Versuchsprinter vor.
Zu sehen ist die Ausbaustufe 1.
In weiteren Stufen gibt’s herausnehmbare Möbel, einen Durchgang, die Wasserversorgung und eine Standheizung. Eine eigene Ausbaustufe wird die Verwendung von ungenutztem Raum, wie z.B. innen, in den Türen.

Test- und Versuchssprintern enne ich ihn, weil ich meine Ideen an diesem Fahrzeug teste und sehe ob sich in der Praxis alles bewährt. Den nächsten Sprinter kaufe ich dann nagelneu mit Allrad und niedrigem Dach.
Da drauf wird dann ein Stück Mercedes Originaldach aufgesetzt welches nochmals 10cm höher ist.

So bekomme ich genau die Höhe welche ich möchte und die niedrigen Türen wie ich sie möchte. Über der Schiebetüreüre wird es im Dach eine Nische geben, in welche ich eine Markise einbauen möchte. Aber das soll alles ja erst an den nächsten Sprinter.

Baumarktsprinter nenne ich ihn, weil ich keine Halle zum Ausbauen habe und auch nicht für die Anlieferung von großem Material extra immer einen Tag Urlaub nehmen kann. Außerdem muss das Fahrzeug jederzeit zu Transporten fähig sein.

Deshalb verwende ich fast ausschließlich Material welches ich in den 4 umliegenden Baumärkten bekomme. Ich hole immer nur das was ich am selben Tag noch einbauen kann.
Beim nächsten Sprinter lasse ich dann Platte und Leisten im Industriemaß anliefern und habe somit keine Stückelei mehr.

Als erstes habe ich zwei kleine Schiebefenster eingebaut. Das waren die billigsten. Sie kommen aus Frankreich.
Der nächste Sprinter bekommt Eigenbau-KCT-Fenster. Die Konstruktionspläne sind fertig, doch momentan habe ich keine Zeit zur Herstellung der aus dem Vollen gefrästen Fensterrahmen, welche nur 40mm dick werden.

Sehr wichtig ist mir die Rückfahrkamera. Das Modell kostet im Eigenbau rund 30€ und nicht 199€ wie derzeit im Internet.

Sehr zufrieden bin ich auch mit meiner Eigenbauabbiegekamera. Bei Spitzkehreneinfahrten und einfach auch nur beim Abbiegen, sieht man schön die Geh- und Radwege sowie die Fahrbahn.

Der Tote-Winkel welcher trotz der Originalspiegel mit dem kleinen Spiegel unten dran bleibt, ist auch weg. So kann der kleine Spiegel unten so eingestellt bleiben, dass ich das Hinterrad sehe. Das benötige ich manchmal um auf der Bordsteinkante zu parken, aber nicht im Grünstreifen.

Die im inneren verlaufenden Kabel für die Rücklichter, habe ich komplett ausgefädelt und hinter den Holmen wieder eingefädelt.

Mit dazu habe ich gleich alle zusätzlich benötigten 12V Leitungen verlegt. Die hinten benötigten 230V Leitungen laufen in der Isolierung des Bodens. Sie bestehen aus „schwerer Gummischlauchleitung“ in oranger Farbe.

Da wo man vielleicht später mal an die Elektrik wieder ran muss, ist die Isolierung durchgeschnitten und wieder zu geklebt. Auf dem Klebeband ist eine Markierung, wo man schneiden muss, um die Isolierung aufklappen und wieder ordentlich verschließen zu können.

Die Isolierung besteht aus 30mm Extremisolator, welcher mit Hitzefestem Pattex an alle zugänglichen Bleche verklebt wurde. Da wo man keine klebrigen Platten dahinter schieben konnte, sind sie lose eingeschoben und mit Plattenresten straff verkeilt.

Über alles wurde dann 10mm dickes, selbstklebendes Armaflex geklebt. An den Kanten der Türen kamen nochmal 3mm selbstklebendes Armafex drüber um einen sauberen Abschluss zu haben. Alle Stöße sind mit Pattex abgedichtet, so dass die innere Isolierung als Dampfsperre dient.

Im unteren Bereich der Seitenwände wurde zusätzliche Hohlraumversiegelung eingebracht und 20cm hoch auf die 30mm Extremisolatorplatten verzichtet. Somit wird Feuchtigkeit, wenn sie überhaupt in die Wände eindringen kann, an dieser Stelle kondensieren und an den serienmäßigen Ablauföffnungen nach draußen abfließen.

Den 9mm dicken Originalsiebdruckboden habe ich entsorgt. Dabei stellte ich fest, dass die 200 Tackerklammern welche eine Filzschicht unter der Holzplatte halten, genau da angebracht wurden, wo der Blechboden Erhöhungen hat. Dadurch wurde der Lack durch die Tackerklammern beschädigt und ich musste rund 200 kleine Roststellen beseitigen.

Auf den Blechboden klebte ich Holzleisten. Zwischen den Holzleisten wurde 30mm Extremisolator eingelegt. Darauf schraubte ich eine 12mm Siebdruckplatte, welche auch die Trittstufe überdeckt.
Die buckelige Blechtrennwand habe ich ebenfalls entsorgt. Ersetzt habe ich sie durch eine 21mm dicke Dreischicht-Holzplatte. Dadurch entstand eine gerade Wand und hinter den Sitzen Platz für zusätzliche Batterien.

Ein verschließbarer Durchgang wird später in die Trennwand eingebaut.

Da ich keine Dachluken möchte, habe ich zwei Ablüfter eingebaut, welche die Innenluft absaugen und über die linke Zwangsentlüftung hinter der Stoßstangenecke ins Freie blasen. Die 80mm Lüfterrohre laufen hinter den Blechholmen.

Die originale Laderaumbeleuchtung musste flachen, runden LED-Leuchten weichen. Damit diese wie die Originalbeleuchtung über den Türkontakt funktionieren, habe ich aus der Originalleuchte mit dem Schalter, einen Stecker gebaut. Damit habe ich einen kleinen Kippschalter an den originalen Kabelbaum angeschlossen.

Die LED-Deckenleuchten sowie die Lüfter haben je einen eigenen Schalter gleich daneben. Dadurch werden nie irgendwelche Schalter durch Transportgut verstellt und ich kann immer genau da Licht machen, wo ich es gerade benötige, wobei alle Leuchten zusammen für einen Operationstisch ausreichen würden.

Hinten links und rechts habe ich je eine 12V und eine 230V Steckdose eingebaut. Bei einer Laderaumlänge von 2,6m ist mir das ausreichend. Hinten rechts unten ist eine weitere 12V Steckdose, an welcher später die Wasserpumpen angeschlossen werden.

Je eine 12V und eine 230V Steckdose werden noch da eingebaut, wo später die Kühlbox stehen soll.
Das wird unter der Elektroverteilung sein. Dieser Verteilerkasten ist innen zweigeteilt, so dass links die 12V Sicherungen und rechts die 230V eingebaut werden können. Natürlich ist auch ein FI- Schalter vorgesehen. Die Landstromeinspeisung baue ich entweder rechts oder Vorne unters Fahrzeug.

Den Beifahrersitzkasten habe ich ausgebeult und wieder ordentlich zusammen geschweißt. Jetzt kann man ihn auch ordentlich als Stauraum nutzen.

Jetzt ist erst mal wieder etwas Baustopp, da nächsten Monat eine Prüfung für meinen zweiten Meisterbrief ansteht. Dann muss ich noch zu einem Treffen, welchem meine Armaturenbrettdeko geschuldet ist.
Danach geht der Ausbau weiter. Das wird wie bisher langsam sein, da ich nebenbei auch noch 228 Stunden im Schichtdienst pro Monat arbeite, wozu noch 30 Stunden Fahrzeit kommen.

Gruß, Techniker

Hier gibts auch ein paar Bilder

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[Aloha!]

Moin Moin

Ich sag mal: Respekt! So ein Projekt mal schnell nebenher ohne den dann wirklich hinterher nutzen zu wollen?!? Als Versuch? Wär mir viiiel zu viel Aufwand. Aber das sieht ja alles sehr ordentlich aus! Wenn der dann mal zum Verkauf steht sach Bescheid

Achso, welche Produkte hast du für Abbiege- und Rückfahrcam genommen?

Grüße

Constantin

[nyy_da]

Respekt!

[Techniker]

Hallo,

als Abbiegekamera habe ich sowas:

http://www.ebay.de/itm/Mini-170-Auto-Ru ... 5b085ebc4c

Als Rückfahrkamera sowas:

http://www.ebay.de/itm/181334954348?_tr ... EBIDX%3AIT

Diese wäre auch gegangen. Da hätte ich nur die Ränder absägen müssen und nochmal ein paar Euro gespart.

http://www.ebay.de/itm/170-Auto-Ruckfah ... 1334954348.


Verwendet wird der Sprinter schon. Auch während der Ausbauzeit muss er ständig für allerlei Transporte von Möbel und Werkzeugen herhalten. Gelegentlich dient er sogar als Womo. Dazu wird derzeit noch einfach eine Matratze reingeworfen zwei Kisten mit Kochutensilien, ein paar Wasserkanister und ein Portapotti reingestellt.

Langsam steigt aber der Komfort. Wenn ich den nächsten Sprinter dann ausbaue, dient der erste als Materialtransporter Lager und Werkstatt. Anschließend verkaufe ich ihn wahrscheinlich zum reinen Materialpreis.

Gruß, Techniker

[Hans]

Konzept gefällt mir echt gut !

[traumsprinter]

Hallo Techniker,
Dein Ausbau ( die Isolierung ) ist sehr ähnlich wie ich es gamacht habe. Ich habe allerdings alle möglichen Holme auch von innen Isoliert, dazu habe ich eimerweise kleingeschnitzelten X - Tremisolator in die Holme gestopft, vorher natürlich richtig mit Wachs ( 110 ° erhitzt ) ausgespritzt und diesen richtig aushärten lassen.
Dazu eine Frage: Wie lange bist Du schon dabei??? Wie lange willst Du noch brauchen , bis das Projekt fertig ist??
Ich habe für den Ausbau drei Jahre und drei Monaten gabraucht.
Vielleicht sieht man sich beim nächsten Sprintertreffen.
Weiter viel Erfolg
Gruß von der Ostsee
Peter vom Traumsprinter

[Techniker]

Hallo,

seit rund einem Jahr habe ich das Fahrzeug. Den ganzen Winter über habe ich nichts gemacht. Dann waren auch Monate dabei, wo ich an Stelle von 228 Stunden, 240 bis 305 Stunden im Monat im Schichtdienst war.
Die reine Bauzeit am Fahrzeug liegt jetzt bei rund 80 Stunden. Da das Fahrzeug praktisch nackig war, als ich es bekam, geht der Ausbau relativ schnell. Was mich aufhält ist, dass ich oft nur eine Kleinigkeit am Fahrzeug mache und dann wieder monatelang nichts. Um alles fertig zu stellen, brauche ich vielleicht nochmal 60 Stunden.
Zwei Tage werde ich für die Möbel benötigen, einen halben Tag für die Wasserinstallation, einen halben Tag für die Standheizung, einen halben Tag für den Durchgang. Heute Abend will ich die Bodenverankerung für die Möbel einbauen. Das dauert vielleicht 30 Minuten. Mit dem Akkuschrauber die Zurrpunkte vom Boden los schrauben, Boden hochklappe, ein paar Löcher bohren, Einschlagmuttern einbauen, Boden wieder reinlegen und Zurrmulden wieder festschrauben.
Ich bin sehr gut mit Werkzeug ausgestattet, da geht die tatsächliche Arbeit sehr schnell.

Mit dem Ausbau eilt es mir nicht. Ich kann das Fahrzeug jederzeit nutzen und habe für reine Fahrten in der Stadt noch ein Schlaglochsuchgerät in Form eines Citroen C2. Neben der normalen Arbeit mache ich einen Meisterbrief, teils im Samstagskurs und teils als Fernlehrgang. An Stelle der normalen 2,5 Jahre, ziehe ich das in einem Jahr durch.
Zwischendurch kommen dann noch so Sachen wie kleine Umzüge, Küchentransporte, Küchenmontagen, Malerarbeiten oder Möbelbau, dazwischen. Das alles geht nur bei einer akribischen Zeiteinteilung, denn ein paar Stunden Schlaf pro Tag benötige natürlich auch.

Irgendwann wird der Sprinter schon fertig. Aufs Sprintertreffen wollte ich eigentlich auch, doch ist das nicht gerade bei mir ums Eck und meinen Urlaub benötige ich für Lehrgänge. Heuer reichts gerade so fürs Legionstreffen in Kahla.

Gruß, Techniker

[997 Frank]

Sag mal, wie hast du die Seitenverkleidungen befestigt ?

Ich habe mir die Bilder angesehen, dazu aber keine Infos gefunden. Da ist dann auf einmal der ganze Innenraum mit dem Isoliermaterial beklebt, ohne dass ich vorher eine Unterkonstruktion gesehen hätte

Gruß, Frank

[Techniker]

Hallo,

da das nur mein Versuchsfahrzeug ist, muss ich auf Feinheiten nicht so achten.

Die Seitenverkleidung ist an den Holmen verschraubt. In der Endversion werden die Seitenverkleidungen mit Klipsen an den Holmen befestigt. Dadurch sind später keinerlei Schrauben sichtbar.

Eine extra Unterkonstruktion ist für meinen Ausbau nicht notwendig. Zur Möbelbefestigung habe ich zahlreiche Einnietmuttern überall an den Holmen angebracht.
Dadurch sind die Möbel später wie gewünscht, schnell herausnehmbar.

Die Decke wird in Aluminium L-Leisten ringsum gehalten. Im Abstand von 28cm wird sie zusätzlich auf jeder Seite von 3 Maschinenschraben gehalten, an welchen später auch die Hängeschränke mit befestigt werden.

Da wo die jetzige Decke gestückelt ist habe ich 4 Blechschrauben in den Holm geschraubt. Bei einer Decke aus einem Stück ist das überflüssig.

Die Deckenlüfter werden je von 16 Neodynmagneten an der Decke gehalten. In der Endversion werden diese Deckenlüfter entfallen und vier Rohreinschublüfter werden die Arbeit übernehmen. Dadurch sind dann in der Decke nur noch Lüftungsgitter notwendig.

Mein Versuchsprinter macht insoweit schon Sinn, dass ich jetzt im unfertigem Zustand während des Ausbaus schon auf Verbesserungen komme. Der nächste Sprinter soll ja nagelneu gekauft werden, da will ich dann nach dessen Ausbau keinerlei weiteren umbauten mehr vornehmen müssen.

Gruß, Techniker

[Gelöschter User]

Hallo Techniker,

ein kleiner Tip zu deinem Schiebefenster. Falls du das Fahrzeug nicht unterstellen kannst, solltest du gelegentlich die Filzprofile, in denen die Scheiben laufen, kontrollieren und bei Bedarf ein wenig pflegen.

Ich hatte genau die gleichen Fenster verbaut, damals die beste Lösung für meine Ansprüche. Nachdem der Wagen 9 Jahre unter freiem Himmel stand, waren diese Filzprofile derart vergammelt, dass ich die Fenster rausgeschmissen habe, da sie sich kaum noch betätigen ließen.

Vieloe Grüße
Boldtimore

[Techniker]

Hallo Boltimore,

ich komme ja von der Landrover Defender Fraktion, da traten diese Probleme mit den Schiebefenstern auch auf. Pflege werden die von mir nicht bekommen, aber alle zwei Jahre für 8€ komplett neue Filzgleitschienen.

Gruß, Techniker

[Techniker]

Hallo,

da ich kurzfristig einen Einwochentripp machen werde und noch keine Möbel eingebaut habe, musste eine unkomplizierte Wasserversorgung für Tee und Händewaschen her. (Geduscht wird in öffentlichen Schwimmbädern)

Hinter den Fahrersitz passen wunderbar zwei 20l Kanister übereinander. Bei meiner Sitzeinstellung wird der obere Kanister unverrutschbar von der Rückelehne eingeklemmt. Der untere Kanister kann sich sowieso nicht bewegen, da ich zwischen Sitzkasten und Rückwand eine kleine Holzleiste am Boden montiert habe.

Von der Auslaufhöhe her passt das auch sehr gut mit der Kühltruhe, welche ich zwischen die Sitze stellen werde.

Damit der obere Kanister aber ordentlich auf dem unteren steht, habe ich aus Resten ein kleines Stapelbrettchen gebaut.

Gruß, Techniker

[Techniker]

Hallo zusammen,

da ich heute ich etwas Zeit hatte, habe ich den Hochdachhimmel im Fahrerhaus abgeschnitten und dahinter isoliert. Der Pappkartonoriginalhimmel lässt sich mit einem Cutter wunderbar schneiden, ohne dafür ausgebaut werden zumüssen.

Darunter werde ich eine Holzplatte bauen, (Anschraubmöglichkeiten sind jede Menge vorhanden) welche ich mit grauem Himmelstoff beziehen werde. So kann ich den Stauraum darüber für das Bettzeug nutzen.

Gruß, Techniker

[Techniker]

Weitere Bilder

[cappulino]

Hallo Techniker,

rollt dein Wagen noch? Gibts neue Versuchsergebnisse?

Grüße Michael