Austausch Bordbatterie gegen LiFeP04

VW Crafter 2 & MAN TGE - ab 2017
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Adiknacker
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Austausch Bordbatterie gegen LiFeP04

#1 

Beitrag von Adiknacker »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

als langjährige California Liebhaber (2*T4 California, T5.1 California Polyroof) sind wir vor 2 Jahren auf einen Westfalia Sven Hedin (VW Crafter SYBB8B) umgestiegen.

Abgesehen davon das mir mit der heutigen Westfalia Qualität mehr als unzufrieden sind, haben wir einige Herrausforderungen was die Camperelektrik und den Stromverbrauch angeht (sprich mangelnde Autarkie - max 24h mit Eberspächer Standheizung und Dometic Kühlschrank).

Situation:
Unser Crafter hat ebenfalls die 92AH AGM unter der Motorhaube und nutzt die VW Ladeinfrastruktur. Dazu haben wir die 70Ah Zusatzbatterieoption von Westfalia gewählt. Diese Batterie ist unter dem Beifahrersitz verbaut. Dort sind auch das Netzladegerät (15A) von Brilon und eine B2B Erhaltungslader (3A Rückladung von der Aufbaubatterie zur Starterbatterie), zudem Sicherungsverteiler, und Hauptschalter für die gesamte Camperelektrik. Bordbatterie 1 und 2 sind einfach paralel geschaltet, wobei sich Westfalia nicht die Mühe gemacht hat die Masseleitungen zusammenzuführen. Nur die Plusleitung wird einer 16mm2 Leitung und seperater 100A Absicherung zur Bordbatterie II unter den Sitz geführt. Das Westfalia Netzladegerät kann nur AGM Kennlinie, für LiFeP04 ist es nicht geeignet.

Was haben wir vor: Beide AGM Bordbatterien sollen rausfliegen und durch eine 280Ah (Eigenbau) Batterie unter dem Beifahrersitz ersetzt werden (Gewichtseinsparung).

Die Westfalia Ladegeräte fliegen raus und werden durch einen Votronik Triple ersetzt. Der Triple bekommt seine Spannung direkt von der Starterbatterie, dies garantiert kurze Kabelwege von nur ca. 80cm. Das D+ Signal habe ich vor vom Laderelais J713 Zweitbatterie (Stecker T2LK/1 rot/weiß Kabel) zu holen. Da es sich bei diesem Signal aber nicht um D+ sondern um ein 'mit welcher Logik auch immer' Signal aus dem Bordnetzsteuergerät handelt, bin ich mir nicht sicher ob dies zuverlässig funktioniert. Sämtliche Foren als auch YT habe ich durchforstet und bisher aber keine klare und eindeutige Erkenntnis gewinnen können. In den meisten Beispielen, bleibt die 92AGM unter der Haube erhalten.

Problem:
An der Bordbatterie 1 hängt, ebenso wie an der Starterbatterie ein VW eigener Messshunt - der ist vermutlich dafür da der Lichmaschine zu signalisieren das in die Batterie noch was reinpasst und sie mit dem Laden weitermachen soll... aber reine Spekulation. Auch ERWIN schweigt sich hierzu aus.

In anderen Foren wird davon gesprochen das die Zweitbatterie auscodiert werden muss - Ich bin ratlos und hoffe ein paar Anregungen und Tips von euch zu bekommen.

Idee: Den VW Messshunt an Bordbatterie I abbauen und direkt an die neue LiFeP04 gegen Masse hängen, das Signalkabel entsprechend verlängern und mit dem umgebauten Shunt verbinden. Damit sollte es zumindest in der Theorie funktionieren.

Ich freue mich auf einen Ideen- und Erfahrungsaustausch
Viele Grüße

Adi
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Re: Austausch Bordbatterie gegen LiFeP04

#2 

Beitrag von Vanagaudi »

Adiknacker hat geschrieben: 22 Mär 2021 13:07 Problem:
An der Bordbatterie 1 hängt, ebenso wie an der Starterbatterie ein VW eigener Messshunt - der ist vermutlich dafür da der Lichmaschine zu signalisieren das in die Batterie noch was reinpasst und sie mit dem Laden weitermachen soll... aber reine Spekulation. Auch ERWIN schweigt sich hierzu aus.
Das ist kein Messshut, das ist ein eigenes, komplettes Steuergerät. Es ermittelt Batteriestrom, -spannung und -temperatur, und damit den Ladezustand. Diese Werte werden an das BCM übertragen, welches das Lademanagement, d.h. den Generator, die Verbraucher und sogar den Motor entsprechend steuert. Da deine Zweitbatterie ebenfalls damit bestückt ist, ist das System als Tandem geschaltet.

Bei Hella findest du ein Infoschrift "Intelligenter Batteriesensor" -> 621_IBS_12V_KI_HELLA_DE.pdf
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Re: Austausch Bordbatterie gegen LiFeP04

#3 

Beitrag von Vanagaudi »

Adiknacker hat geschrieben: 22 Mär 2021 13:07Bordbatterie 1 und 2 sind einfach paralel geschaltet
Das kann ich mir kaum vorstellen, aber du wirst es sicher genau geprüft haben. Da kann ja der Aufbau die Batterien soweit leer saugen, dass der Motor nicht mehr startet. Das kann eigentlich nicht sein. Was sagt denn ErWin zu der Zweitbatterie? Die müsste in den Schaltbildern zu finden sein.
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Re: Austausch Bordbatterie gegen LiFeP04

#4 

Beitrag von Adiknacker »

 Themenstarter

Die Starterbatterie ist von den beiden paralelgeschalteten Bordbatterien ja durch das Trennrelais getrennt. Ein leersaugen der Starterbatterie kann so eigentlich nicht passieren.
Die zweite (Westfalia) Bordbatterie ist somit eine Kapazitätserweiterung der 92AH Bordbatterie unter der Motorhaube.
Das Setup ist sicher alles andere als ideal - die beiden Bordbatterien haben unterschiedliche Kapazitäten und auch unterschiedliche Temperaturen. Der Temperaturfühler des Solarreglers hängt auf der Bordbatterie II unter dem Fahrersitz.

Vielen Dank für den Link zum inteligenten Batteriesensor - schaue ich mir jetzt direkt mal an.
Adi
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kstyler (06 Apr 2021 17:32)
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Re: Austausch Bordbatterie gegen LiFeP04

#5 

Beitrag von Vanagaudi »

Adiknacker hat geschrieben: 22 Mär 2021 15:45Die Starterbatterie ist von den beiden paralelgeschalteten Bordbatterien ja durch das Trennrelais getrennt. Ein leersaugen der Starterbatterie kann so eigentlich nicht passieren.
Das Set-Up habe ich bei mir auch, wenn auch mit 90Ah Flüssigkeitsbatterie am Motor und zwei 100Ah Blei-Gel im Aufbau. Und die Aufbaubatterien haben bei mir keinen Sensor montiert. Das funktioniert bei mir seit sechs Jahren ohne Probleme. Ich sehe da keinen Sinn drin, vor Ausfall tausende Euros für eine Änderung hineinzustecken.

Sollten die Aufbaubatterien ihr Lebensende erreichen, werde ich diese gegen LiFeYPo4 tauschen, das Trennrelais gegen einen Booster, und die Ladegeräte gegen solche mit passender Kennlinie tauschen. Aber erst dann, wenn es nötig wird. Die Starterbatterie werde ich nicht anlangen, da möchte ich nicht in die Fahrzeugelektronik eingreifen, da dies zu allem Überfluss auch noch abgasrelevant ist. Eine Änderung der Starterbatterie über die vorgesehenen Möglichkeiten hinaus wird der Fahrzeughersteller nicht unterstützen.

Achte bei deinen geplanten LiFePo4 auf den maximalen Entladestrom. Der Akku müsste bei dir den Leistungsbedarf der Vorglühanlage und des Starters unterstützen.
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