Auf nach Norwegen - die Wintervariante

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passtschon
Kennt sich schon aus
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Auf nach Norwegen - die Wintervariante

#1 

Beitrag von passtschon »

 Themenstarter

Update 24.02.2016 Exkurs Fahrzeug und Ausrüstung
Update 23.02.2016
Update 19.02.2016 (Kapitel Tromsö)
Update 18.02.2016
Update 17.02.2016 (Ein Haufen Vertipper und Zeichnsetzung korrigiert, Neues Kapitel hinzugefügt)
Update 15.02.2016
Update 05.02.2016
Update 03.02.2016
Update 02.02.2016
Update 26.01.2016
Update 25.01.2016
Update 23.01.2016
Update 22.01.2016
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Hallo zusammen,

mit diesem Reisebericht möchte ich mich für die eine oder andere Hilfestellung über das Forum an diese Stelle mal bedanken. Ich bin kein professioneller Schreiber und der Bericht liegt auch noch nicht fertig vor sondern ich werde schreiben was mir einfällt und den Starbeitrag immer wieder mit Updates versehen.

Aber los jetzt!


Die Motivation
In der letzten Februar- und der ersten Märzwoche 2013 soll es weit in den hohen Norden bis nördlich des Polarkreises gehen. Da schüttelt es einen erst mal. Wie bitte? So weit? Bei der Kälte? Spinnt ihr? Da ist es doch nur Dunkel!

Was ist Motivation dahinter soetwas zu tun?
Wir brauchen mal wieder richtig Winter! Wir möchten endlich Polarlichter selbst erleben und nicht nur im Bildband ansehen. Eine Huskytour wäre auch nicht schlecht. Und eine Nacht im Schneehotel sollte wengistens auch mal drin sein. Eine Elch-Sichtung wäre auch ganz schön. Und natürlich müssen diverse Nordlandfahrer-Legenden geprüft werden:
Wird die Batterie jetzt nachts ausgebaut und mit ins Bett genommen oder nicht?
Muß ich morgens ein Feuerchen unter der Ölwanne anzünden damit der alte Diesel überhaupt noch startet?

Na - das sind doch wirklich genug Gründe für diesen 5000-km-Trip.
Das ist schon eine gewaltige Strecke für 14 Tage Zeit. Für uns ist das schon Rally fahren mit jedem Tag vielen Stunden hinterm Lenkrad. Und das muss man nicht immer haben. Das nächste mal wird mehr Zeit eingeplant.


Das Netz weiß alles - oder doch nicht?
Reisevorbereitungen sind doch heute gar nicht mehr schwer. Einfach ein wenig gesurft und schon hat man alles was man wissen muss. Na ja - oder eben viele widersprüchliche Informationen.
Zur Fahrzeugbereifung findet man die Aussagen von "Fahr einfch los und sch.. auf die Winterreifen" bis hin zu "Ohne Ketten, Spikes und ESP ist das lebensgefährlicher Wahnsinn". Die Bandbreite der Aussagen ist natürlich nicht hilfreich für die Vorbereitung. Also los und selbst nachsehen.
Auch die Erhebung, welche Campingplätze offen sind, wo welche Hütten offen sind, war kaum zu rauszubekommen. Also einfach los und selbst nachsehen.

Was einfach war, war die Bestimmung der Sonnenaufgangs- und Untergangszeiten. Und Ende Februar/Anfang März ist es da oben schon wieder ganz schön lange hell.

Fortsetzung folgt.
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Fortsetzung 22.01.2016

Die erste Etappe bis zum Fährhafen Kiel
Was soll ich sagen. Autobahn halt und mieses Wetter noch dazu. Knapp unter Null. Ist es glatt oder nicht? Auf jeden Fall viel Salz auf der Straße. Scheibenwischer und -wascher laufen auf Hochtouren. Die Außenpiegel sind ständig mit einer Salzschicht überzogen. Einfach ekelig zum Fahren. Der Schneemtasch friert am Auto fest. Aber trotzdem schmelzen die Kilometer langsam zusammen. Irgendwann gehts dann in Hamburg unter der Elbe durch. Es ist schon lange dunkel.
Aber gute Musik und Fahrerwechsel lassen auch die letzten Kilometer schwinden. Wir sind in Kiel angekommen und fahren zum gut ausgeschilderten Oslo-Kai. Einfach zur Probe, damit wir am morgigen Sonntag alles schnell finden.
Übernachten wollen wir auf dem Wohnmobilstellplatz am Hafen. Den ganzen Weg sind wir ohne Navi gefahren - da werden wir den Platz doch auch in der Dunkelheit finden. Tun wir dann auch - nach ein wenig hin- und hergekreuze. Einchecken und Heizung an - Abendbrot gab es noch auf der Autobahn. Ab in die Koje und spätestens 11:00h am nächsten Morgen am Check-in sein. In der Nacht kommt Wind auf und am frühen Morgen beginnt das Schneetreiben. Perfekter Auftakt für eine Winterreise.

Und jetzt endlich das erste Foto. Wie es sich für das Forum gehört mit Fahrzeug:
Typisches Mistwetter.
Typisches Mistwetter.
Wohnmobilstellplatz am Kieler Hafen - außer heftigem Schneetreiben nix los.
Wohnmobilstellplatz am Kieler Hafen - außer heftigem Schneetreiben nix los.
Fortsetzung folgt.
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Fortsetzung 23.01.2016

Die grobe Route
Vom Rhein-Neckar-Raum kommend führt die Route grösstenteils über die A7 bis zum ca. 700km entfernten Fährhafen Kiel. Von dort mit der Color-Line nach Oslo. Ab Oslo stehen dann rund 1750km bis Tromsö an. Zum Nordkapp müssen wir nicht unbedingt. Tromsö soll das Zentrum des winterlichen Nordlandtourismus sein. Incl. Flughafen für Menschen, die nicht der Idee anheim gefallen sind, die Strecke mit dem Auto bewältigen zu wollen. Zurück geht es wieder ähnlich auf der E6. Allerdings mit Halt in Röros. Dort waren wir schon einmal im Jahr 2005 - aber im Sommer. Jetzt wollen wir Röros im Winter sehen. Dann wieder nach Oslo und mit der Fähre zurück nach Kiel.


Die Überfahrt Kiel-Oslo
Am nächsten Morgen gemütliches Frühstück im Auto, dann Aufbruch zum Check-in. Dort ist überhaupt nichts los. Ein paar LKW stehen herum und noch viel weniger PKWs.
Check-in Kiel Fährhafen - einfach nix los.
Check-in Kiel Fährhafen - einfach nix los.
Eine Dame der Color-Line spricht uns an und teilt mit, daß der Check-in wegen der wenigen zu erwartenden Fahrzeuge erst spät anfangen würde. Wir könnten ja gerne noch im Empfangegebäude einen Aufenthalt einlegen. Die Empfehlung erstaunt mich doch ein wenig. Es könnte ja sein, daß doch noch mehr Fahrzeuge kommen und hinter uns stehen. Wir sind dann drinnen, die Abfertigung geht los und was macht der gemeine, dahinterstehende Deutsche? Der muß bestimmt hupen und toben. Die Dame meint dazu: Macht nix - soll er halt. Ist doch genug Platz da zum Drumherumfahren. Aha. Ist das schon das Vorzeichen der winterlichen, nordischen Gelassenheit? Uns solls recht sein. Wir entern das Empfangsgebäude, sehen das Schiff welches gerade noch entladen bzw. schon mit Trailern beladen wird.


Wir studieren die zu Fuß ankommenden Fahrgäste. Der Kieler Bahnhof scheint nicht weit zu sein. Rollkoffer werden durch den Schneematsch gezogen und Langlaufski sind geschultert. Also doch ein wenig Wintertourismus.
Eine Gruppe Fahrgäste fällt aber auf. Damen und Herrn im Rentenalter. Gut bepackt mit Einkäufen und voller Freude über die Schnäppchen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß diese Gruppe mit dem Schiff von Oslo kommend am Samstag Nachmittag die Kieler Geschäfte besucht und dann am Sonntag mit den Einkäufen zurückfährt. Ich bin gespannt, was der norwegisch Zoll dazu sagt. Der Rest ist schnell erzählt. Das übliche was am Fährhafen eben passiert. Zurück am Auto zum Schalter vorgefahren - einchecken - reinfahren - Gepäck schultern und Kabine beziehen. Hier dann die Dusche genutzt. Durchaus mit der ernsthaften Frage - wann wir das nächste mal wieder ein Dusche abbekommen und wie oft wir im Auto übernachten werden.

Im Gegensatz zu den Mittelmeerfähren nehme ich das Schiff der Color-Line als sehr gepflegt wahr. Die Geschäfte haben geöffnet - die Restaurants natürlich auch. Gepfefferte Preise. Wir entern die Tapas-Bar und bescheiden uns mit sehr guten aber wenigen Tappas. Beim Wein halten wir uns auch zurück. Dann kommt die Frage auf, ob wir nicht unter der Belt-Brück durchkommen und man die doch eigentlich sehen könnte von unten. Wir sind nicht vorbereitet und wissen es gar nicht so genau. Man könnte ja fragen. Aber das Gepräch führt wieder vom Thema weg. Bis auf den Vorschlg vor dem Schlafen gehen noch mal frische Luft zu schnappen. Wir gehen zum Ausgang und drücken die Tür auf. Draußen ein paar Personen, die nach oben schauen. Wir sehen auch nach oben. Das Schiff hat aber eine hohe Beleuchtung. Nein halt mal - das ist ja eine Brücke - die Große-Belt-Brücke. Man was haben wir wieder Dusel gehabt. Genau im Augeblick der Unterquerung draußen zu sein. Fotoapparat liegt natürlich in der Kabine - aber selbst wenn ich ihn dabei hätte, mit meinen fotografischen Künsten würde doch nur ein "schwarzes Motiv mit Lichtpunkten" herauskommen. Der Rest ist angenehme Nachtruhe. Der Schiffdiesel wummert uns in den Schlaf, es bleibt bei einer ruhigen Überfahrt.

Am nächsten Morgen empfängt uns herrlicher Sonnenschein. Wir fahren in den den Oslo-Fjord ein. Nix wie Raus auf Deck und die Sonne gnießen. Dann wieder rein zum guten Frühstück. Die Fähre schiebt sich langsam aber beständig Richtung Oslo. Also wieder raus an Deck und jetzt sehe ich auch die Eisschollen im Fjord schwimmen. Das habe ich bislang nur auf Bildern gesehen. Echte Eisschollen - aber zu klein um der Fähre gefährlich werden zu könnne. Die Mole nähert sich, es wird Zeit zu packen und wieder zum Fahrzeug zurückzukehren. Dann das übliche Procedere. Motor an - warten - Motor aus - warten und dann endlich doch raus. Und nicht vergessen - Norwegen ist kein EU-Land. Es gibt eine Einreisekontrolle. Und bei den wenigen Fahrzeugen können die auch mal gründlicher ausfallen. Wir rollen in der Schlange also langsam nach vorne. Ein kurzer Blick des Beamten auf das Nummernschild und oberflächliche Kontrolle der Personalausweise. Dann -auf deutsch- die unvermeidliche Frage was wir den in Norwegen so wollten. Wir antworten "Touristen" auf dem Weg in den Hohen Norden nach Tromsö. Darauf ein erstaunter Gesichtsausdruck und die Frage, was wir denn da oben "bei den Russen" wollten. In Oslo wäre es doch schön. Kann es sein, daß es auch in Norwegen Foppereien zwischen den einzelnen Landesteilen gibt? Später werden wir im Norden lernen, daß es auch die "ahnungslosen Süd-Nordweger" gibt. Und Oslo natürlich ganz weit weg ist. Beim Zoll noch ein Blick aufs Auto ob es auch halbwegs straßenverkehrstauglich ist und dann - Gute Fahrt - und am Tage jetzt auch Licht an!

Ah - Schade - ich muss gerade lernen, daß jeder Beitrag nur mit max. drei Fotos zu versehen ist.

Fortsetzung folgt.
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Fortsetzung 25.01.2016


Exkurs: Das Fahren auf Schnee und Eis - Schneeketten und Spikes
Die heutigen Winterreifen sind mit ihrer Lamellentechnik ja schon richtig gut. Fahren auf Schnee und Eis sind weitgehend problemlos - bis Steigungen und Gefälle kommen. Dann sind Spikes schon ganz angenehm und sicher.

Schneeketten
Diese haben sich als weitgehend sinnlos erwiesen. Warum? Wir sind über die E6 nach Norden gefahren. Und diese verläuft häufig küstennah. Damit kommt folgende Situation zustande: Vom Meer her kommt wärmere Luft und taut die Straße auf, teilweise hilft die Sonne mit (ja, die gibt es Ende Februar schon). Der Asphalt liegt offen und ist nicht der ideale Untergrund für Ketten. Nachts gefriert dann alles wieder und an schattigen Stellen bleibts beim Eis. Lange Rede kurzer Sinn - die Straßenverhältnisse sind so wechselhaft, daß ein ständiges Auf- und Abziehen notwendig gewessen wäre. Das ist ziemlich nervig und drückt den Reiseschnitt erheblich. Zumal auch keine Anlegeplätze vorhanden sind. Ich würde sie trotzdem nicht zu Hause lassen. Auf Nebenstrecken sind sie einfach erforderlich.

Spikes
Sind für die wechselnden Verhältnisse deutlich besser geeignet. Ich habe zu Hause versucht, welche zu bekommen. Die örtlichen Reifenhändler konnten aber nicht liefern. Wirklich viel Energie habe ich in die Beschaffung nicht reingesteckt. Ich war der Überzeugung, daß gute Winterreifen und Schneeketten ja wohl genug der Vorbereitung sind. Außerdem kosten die Reifen ja auch eine Kleingkeit und liegen dann zu Hause ungenutzt im Keller, da in Deutschland die Nutzung nicht zulässig ist. Ich kenne noch die Spike-Reifen aus den 70iger Jahren. Das waren dicke Nägel, die deutlich aus der Oberläche rausgeschaut haben. Daß diese die Asphaltdecke angreifen, wird schon beim Blick darauf klar. Die neuen Spikereifen sind sehr viel zahmer. Nur außen gesetzt, im Durchmesser sehr klein und nur wenig über die Lauffläche hinaussragend, dürfte diese Konstruktion die Straße deutlich weniger schädigen. Trotzdem wirken die Spikes gut bei Lenkung, Vortrieb und Spurtreue. Natürlich kann man in einem Kreisverkehr das Fahrzeug zum Ausbrechen bringen. Aber es geht alles viel langsamer - es bleibt Zeit zum Reagieren.

Fortsetzung folgt
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Fortsetzung 26.01.16

Von Oslo über Lillehammer nach Trondheim - Winterlandschaft und herrlicher Sonnenschein.
Wie macht man das noch mal ohne Navi? Einfach mitten rein in die Stadt, irgendwo wirds schon wieder rausgehen. Wir richten uns nach der Ausschilderung "Sentrum" und bald kommt auch schon die für uns richtige Auschilderung "Airport" und "Lillehammer". Einfach dieser Ausschilderung folgen und es geht durch typisch großstädtische Gegenden. Wohnvorstädte wechseln sich mit Gewerbegebieten ab und allmählich wird die Bebauung lichter. Der Flughafen kommt langsam in Sicht und als wir an dem vorbei sind, geht die Autobahn in Schnellstraße über und wenig später in gut ausgebaute Landstrasse. Das Wetter ist herrlich. Blauer Himmel, Sonnenschein und rundum Schnee. So haben wir uns das vorgestellt. Die Kilometer sammeln sich.
Der Straßenbau läuft auf Hochtouren - allerorten wird verbreitert, Gefälle ausgeglichen, Zufahrten angelegt. Der Frost stoppt die Bauarbeiten nicht. In unseren Breitengraden würde das Bauen unter Hinweis auf den Frost schon lange eingestellt. Hier wird eben mit Sprengstoff und riesigen Maschinen gearbeitet. Und je größer die Maschinen - desto häufiger weibliches Personal. Die Wirtschaftslage und Beschäftigung scheinen gut zu sein.

An Lillehammer gehts vorbei - schade, aber der Weg in den Norden ist noch weit und wir wissen nicht was noch auf uns zukommt. Nördlich von Lillehammer wird es Zeit für eine Pause. Wir fahren von der E6 ab und Richtung Gewässer, das uns schon eine Weile begleitet. Tiefgefroren und schneebedeckt liegt das Wasser vor uns. Blauer Himmel, Kälte. Und man glaubt, am frühen Nachmittag ist alles auf den Beinen. Kinder und Jugendliche sowieso - aber auch außergewöhnlich viele Erwachsene im Erwerbsalter. Aber schon klar. Die Wetterlage und das Tageslicht muss genutzt werden. Arbeiten kann man ja auch in der dunklen Tageszeit.
Für uns geht es weiter. Über die Dämmerung gegen 16 Uhr fällt dann auch schnell die Nacht herein. Zeit, uns ein Nachtquartier zu suchen. Wir haben uns vorgestellt, wenn möglich, im Auto zu schlafen. Hin und wieder Hütten zu mieten und auch mal ein Hotel zu genießen. Die Siedlung Dombas ist nicht mehr weit, und da wird es wohl was geben. Ja, gibt es auch. Im Zentrum am Kreisel gibt es einige Geschäfte und eine großen Parkplatz. Fast schon ideal. Dort übernachten, morgens zum Bäcker oder gleich ins Kaffee zum Frühstücken. Im Sommer ist der Parkplatz schon groß. Aber im Winter wird er durch aufgeschobene Schneemassen doch recht klein. Ich verdächtige die Kommune sogar, hier ihren überflüssigen Schnee zu lagern bis die Frühjahresonne diesen entsorgt.
Also rauf auf den Platz - Betten bauen und ab in die Falle. Rund eine halbe Stunde später kommt ein LKW und stellt sich nebenan. Lautes Motorgeräusch und Abgase halten uns wach. Macht der nurz kurz Pause? Oder eine längere Pause? Oder lässt der den Karren die ganz Nacht laufen. Nach einer dreiviertelstunde geben wir entnervt auf. Wir folgen der bewährten Strategie, mit unserm Kleinwagen eine Nebenstrasse - idealerweise Sackgasse- einen ruhigen Ort zu finden. Wir irren umher, überall Schneemassen am Straßenrand. Parken nicht möglich - außer man stellt die Hauseinfahrten zu. Auch die sonst gewählten Möglichkeiten Kirche und Friedhof sind mit Schneemassen zu. Was an Stellfläche übrig bleibt, wird von den örtlichen Autofahrern in Beschlag genommen. Zurück auf einen Parplatz auperhalb? Geht auch nicht. Die letzten Parkplätze haben zwar wunderschön gelegen. Aber auch dort vor den Einfahrten der aufgeschobenen Schnee mit 150cm Höhe. Auch mit Allrad nicht möglich, sich durchzuwühlen.

Irgendwann dann doch ein halbwegs akzeptabler Platz im Ort gefunden - allerdings eng und morgens gibs auch noch einen Huper dazu.
Wird befinden uns auf der Zufahrt zum Dovre-Fjäll. Dies bedeutet Höhe und damit Kälte. Unsere erste Nacht wird auch eine der kältesten der Reise.

Fortsetzung folgt
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Fortsetzung 02.02.2016


Im Innenraum sinkt die Temperatur und die gute alte Truma hält fest dagegen. Das ist auch kein Wunder, der Innenraum ist ja nicht zu groß. Der letzte Blick auf das Thermometer zeigt eine Außentemperatur von -17°C an.

In kälteren Nächten halten wir es so, daß während der Schlafphase die Heizung nicht läuft. Man könnte ja an einer CO-Vergiftung sterben. Es lässt sich jetz trefflich darüber streiten, ob bei einer ordentlich gewarteten Gasheizung diese Befürchung zutreffen muss. Die Fenster vorne sind leicht geöffnet, um eine Vereisung der Frontscheibe zu vermeiden. Alle Isomatten sind angebracht. Wir tragen dicke Socken und Mützen. So schlafen wir ein. Nachts erwache ich - es ist bitterkalt.

Unglaubliche Kälte, und das von unten gegen das Bett. Also Heizung an bis kurze Zeit danach wieder wohlige Wärme herrscht. Der zweite Teil der Nacht verläuft dann erholsam bis Morgens die Dämmerung anbricht und uns weckt.
Sch... Kälte. Vermutlich ist der Wasserkanister und das PortaPotti eingefroren - Zumindest gefühlt. Aber eine kurz Kontrolle ergibt, dass gar nichts eingefroren ist. Zwei Personen geben also genug Wärme ab, um zumindest den Innenraum nicht gefrieren zu lassen.
Wie sieht es vorne aus? Die Frontscheibe ist von innen ganz leicht vereist. Kein Problem. Außentemperatur ist jetzt -20°C. Was machen wir jetzt. Frühstücken hier? Beim Blick nach draussen sehen wir, dass wir nicht so gut stehen - wir verengen die Straße zusätzlich zu den Schneemassen. Also zurück zum Ortsmittelpunkt und beim Bäcker vorbei. Das ist auch besser so; das Auto kann schon mal laufen.
Aber erst muss es mal zum Laufen kommen. Also auf den (eiskalten) Fahrersitz geschwungen und Schlüssel rum. Ok - alle Leuchten leuchten. Spannend wird es jetzt. Den Schlüssel weitergedreht und und vorgeglüht. Dann weiter und der Anlasser gibt tatsächlich Geräusche von sich und dreht den Motor. Mehr aber auch nicht! Der Anlasser quält sich hörbar gegen das zähe Öl. Die verbliebene Restenergie reicht da nicht aus. War es das schon? Fremdstarthilfe schon nach der ersten Nacht? Wir könnten noch die Wohnraumbatterie dazuschalten. Im Fahrzeug haben wir kein automtisches Trennrelais sondern trennen manuell. Also zuschalten. Vorglühen. Noch mal Vorglühen und dann wieder den Anlasser beschäftigen. Diesmal dreht er deutlich kraftvoller durch. Der Motor springt an. Aber wie. Eine Geräuschkulisse wie kurz vorm verrecken eines Motors. Mein erster Gedanke ist, der machts nicht mehr lange. So hört es sich also an, wenn ein Motor ohne Öl langsam stirbt. Hätten wir doch ein dünnflüssigeres Öl einfüllen sollen? Während mir diese Gendanken durch den Kopf gehen und ich kurz überlege, den Motor wieder abzustellen, stabilisiert sich der Leerlauf.
Die elektronische Regelung tut, was sie vermutlich noch nie getan hat und kommt zunehmend besser zurecht und regelt einen erhöhten Leerlauf ein. 30 Sekunden nach dem Start läuft es stabiler und fast schon normal. Ok - das wäre geschafft. Wie sieht es aber dann bei -25°C aus? Oder noch tiefer? Also doch dünneres Öl und Fahrzeugbatterie Abends mit in den Innenraum?

Diese Fragen lösen wir später.

Fortsetzung folgt.
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Fortsetzung 03.02.2016


Jetzt Anfahren. Das Einlegen des 1. Ganges geht schon schwer. Vorsichtig die Kupplung kommen lassen und mit ABD-Einsatz und ein wenig wühlen geht es raus auf die Straße. Sämtliche Öle im Antriebsstrang müssen zäh wie Margarine sein. Ein Wechsel in den zweiten Gang ist nicht möglich. Jedenfalls nicht ohne erhebliche Kraftanstrengung. Doch das kenne ich schon von zu Hause bei wesentlich höheren Temperaturen. Dann eben die nächsten 150m bis zur Einmündung der Haupstrasse im 1.Gang. Ist eh besser so. Raus auf die Haupstrasse. Zweiter und dritter lassen sich mit ein wenig Nachdruck einlegen.
Während wir schnatternd im noch kalten Auto sitzen überlegen wir, doch nicht den Bäcker aufzusuchen. Das Auto läuft nun mal und ein paar Kilometer weiter gibt es bestimmt einen schönen Parkplatz. Frühstücksvorräte sind noch da. Das Auto wird langsam wärmer, die Sitzheizung tut ihren Dienst und einem gemütlichem Frühstück steht nichts mehr im Wege. Gesagt - getan. Auf die E6 und weiter über das Dovre-Fjäll, rechts der Rondane Nationalpark. Es wird immer heller und die Sonne kommt zum Vorschein. Alles ist schneebedeckt - im Gegensatz zu 2005 als wir im Frühjahr hier waren.
Wir kommen an einen Parkplatz, dieser ist sogar geräumt und hat eine Zu- und Ausfahrt. Das ist nicht selbstverständlich. Auf dem Parkplatz aber 15cm Neuschnee - sehr schön! Dann gemütlich Frühstücken bei aufgeheiztem Fahrzeug. Draußen bläst der Wind trotz Sonnenscheins. Das Thermometer vermeldet -15°C - durch den Wind ist es gefühlt wesentlich kälter. Also wieder rein in die Bude. Den Motor lassen wir laufen - der starke Wind kühlt innerhalb kürzerster Zeit alles aus. Es ist aber ein seltsames Gefühl für uns auf Öko getrimmte Mitteleuoropäer, die Rußschleuder laufen zu lassen. Aber hier herrschen nun mal andere Bedingungen.
Nach dem Frühstück geht es weiter Richtung Trondheim und damit wieder in niedrigere Regionen. Und das wird unschön.

Fortsezung folgt.
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Fortsetzung 05.02.2016

Trondheim und der große Regen

Vom Parkplatz runter gehts nur mit Allrad. An der Ausfahrt zur Straße hin liegen 30cm Schnee. Mann könnte auch mit schaufeln zurechtkommen. Oder einfach über die Einfahrt wieder rausfahren. Aber so macht es definitv mehr Spaß. Auf der Straße ist Heckantrieb überhaupt kein Problem. Festgefahrene Schneedecke wechselt ständig mit Asphaltflicken und vereisten Stellen. Dieser Wechsel ist es auch, der das Fahren mit Schneeketten so unangenem machen würde. Schnell kommt man dann erst recht nicht vorwärts und wir haben noch deutlich mehr als 1500km vor uns.

Also los geht es Richung Trondheim. Mit zunehemder Strecke fällt die Höhe - und die Temperatur steigt wieder. Und rapide geht es über -15°C auf -10°C. Wir kommen der Nordsee wieder näher. Es wird feuchter und fängt an zu schneien. Stark zu schneien. Innherhalb kürzester Zeit ist die Straße wieder von Schnee bedeckt. Schneepflüge fahren auf. Und die Temperatur steigt immer weiter. Bis in die Plusgrade hinein und jetzt geht der Regen los. Unglaublich. Wir wollten doch den Winter! Die Entäuschung steigt. Vor Trondheim haben wir jezt 5°C+ (plus!) und der starke Schneefall ist in einen ebenso starken Regen übergegangen.
Durch Trondheim durch bei starkem Regen und am anderen Ende der Stadt wieder raus.
Da Fahren wird immer unangenehmer. Warum? Der Boden ist gefroren und das Wasser kann nicht ablaufen. Die Schneeränder und -wälle am Seitenrand verhindern ein Abfliessen des Regenwassers. Die Straßen stehen abschnittsweise unter Wasser. Manchmal müssen wir in einer Senke regelrecht furten. Und das auf der Fernverkehrstrasse E6. Wir orientieren uns an den Bussen und LKWS. Schauen, wie tief die ins Wasser kommen und fahren dann hinterher.
Die Straßendienste und teilweise Feuerwehr geben ihr Bestes, um dem Wasser einen Weg zu geben. Aber die Leute können ja auch nicht überall gleichzeitig sein.

Wir sehen auch richtig beindruckende Bilder. Der Regen fließt über einen gefrorenen Fluß oder See drüber. Unter dem Wasser sieht man die Eisflächen.
Vorteil des Ganzen: Die nächste Nacht wird richtig schön warm. Der Regen trommelt uns in den Schnlaf.

Am nächsten Tag gibt es bei uns lange Gesichter und Frustration macht sich breit. Es regnet immer noch. Der ganz Aufwand, der weite Weg - alles umsonst. Das gleiche Wetter wie bei uns zu Hause. Der Scheibenwischer arbeitet sich dumm und dämlich. Auf den langen Geraden und den Stunden des Fahrens kommen einem auch ganz blöde Gedanken. Wie lange hält eigentlich ein Scheibenwischer durch? Der Scheibenwischermotor? Das Gestänge? Irgendwann müssen die doch mal kaputt gehen. Aber der Test läuft Stunde um Stunde und wird sich auch noch die folgenden 24h weiter fortsetzen.
Ich könnte mir in den Hintern beißen. Ist Ende Februar/Anfang März doch schon zu spät? Ich habe auf den späteren Termin bestanden, um mehr Tageslicht zu haben. Müssen wir das jetzt mit diesen hohen Temperaturen bezahlen?

Fortsetzung folgt.
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Fortsetzung 15.02.16

Exkurs: "Stengt" - "Geschlossen"
Man kann sich ja nicht für jedes Land die Sprache aneignen. Und schon gar nicht für 14 Tage Urlaub. Aber die gängisten Floskeln sollte man schon können. Die Strecke ist lang - und die paar Seiten Sprache, die der Reiseführer mitbringt sorgen für Abwechslung. Wir kommen an einem Parkplatz nach dem anderen vorbei. Im Sommer müssen sich die Wohnmobile hier stapeln - viel Fläche. Aber jetzt im Februar einfach durch die Schneewälle nicht zu benutzen. Die Parkplatzschilder immer schön mit rotem Klebeband durchgestrichen. Und manchmal mit dem Wort "stengt" versehen. Muss also wohl "geschlossen" heißen - finden wir im Sprachführer nicht. Und das "stengt" war bei der Winterreise auch unser Problem. Na ja, nicht "Problem" - aber eben hinderlich. Viele Campingplätze links und rechts der Straße einfach "stengt". Und die hätten wir schon brauchen können. Eine warme Dusche. Strom fürs Ladegerät, um auch bei heftigen Minus-Temperturen die Batterien startklar zu haben und sonstige Annehmlichkeiten. Aber leider eben "stengt". Übernachten auf Supermarktparkplätzen, die dann morgens um 6 Uhr geräumt werden. Wenig Kontakt zu andern Reisenden (geht sowieso nicht - kaum jemand unterwegs). Hotels haben geöffnet. Die haben wir hin und wieder genutzt.
Wie kann man dem entgehen? Vorher noch besser infomieren? geht das überhaupt. Anrufen und den Betreiber rausklingeln? Und das Abends um 23 Uhr wegen der langen Fahrzeiten. Ich habe noch keine Lösug für den nächsten Trip.

Fortsetzung folgt.
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Fortsetzung 17.02.2016

Jetzt kommt der Norden - Eis und Schnee und Kälte
Und weiter gehts im Regen. Wir überlegen nach Schweden auszuweichen, hin und wieder gibts ja Verbindungen in West-Ost-Richtung und hinter die Berge wird der Regen schon nicht kommen. Wir passieren Namskogan und endlich erreichen wir den Polarkreis.
Das war das von uns gesetzte Mindestziel, welches wir erreichen wollten.

Und wie sieht es am Polarkreis aus? Im Sommer ist klar. Polarkreis-Center ist offen. Parkplatz voller Motorräder und Wohnmobile. Aber im Winter? "Stengt" natürlich - keine Souveniers - keine Toilette - keine Kaffeepause. Wir kämpfen uns durch metertiefen Schnee auf das Gebäude zu und geben auf, als uns der Schnee bis zu Hüfte reicht. Es dämmert und die Trucks ziehen mit ihren Leuchtkanonen über die E6. Mit beginnender Dunkelheit fängt der Schneefall wieder an. Passt schon! Irgendwo übernachten wir in einer Siedlung - mal wieder keinen (offenen) Campingplatz gefunden.
Und weiter gehts mit der Kilometerfresserei. Irgendwann kommt Narvik. Vor vielen Jahren in der Schule war die Erzverladung der aus Schweden kommenden Rohstoffe mal ein Thema im Erdkundeunterricht. Erzverladung gibt es nach wie vor. Aber die goldenen Zeiten scheinen vorbei zu sein. Wir fahren durch - keine Zeit zum Verweilen. Schade eigentlich - ist aber der Tribut an die lange Strecke und die kurze Zeit.

Und wir fahren weiter. Die Straßenoberfläche wechselt beständig. Festgefahrene Schneedecke, die auch immer wieder vereist ist. Meistens in der Mitte Asphalt und am linken Rand Eis. Und damit ganz unterschiedliche Reibwerte für die Reifen. Aber es geht und wir kommen zunehmend schneller vorwärts. Schneegestöber und manchmal dichter (!) Verkehr können uns nicht mehr schrecken. Bald wieder dunkle Einsamkeit und nur noch 100km bis Tromsö, unserem Ziel.

Das schaffen wir heute noch!

Auch wenn wir mittlerweile auf blankem Eis fahren. Und dem nicht genug. Jetzt haben wir es auch noch mit Wellblech im Eis zu tun. Das kannte ich bislang auch noch nicht. Wellblech auf Sandpisten - OK. Aber auf Eis ist es was Neues. Zügig geht die Fahrt dahin - das etwas mulmige Gefühl über den glatten Untergrund wird durch die schnell fahrenden LKW gemildert. Die überholen uns schließlich noch. Und dann passiert das schon nicht mehr für Möglich gehaltene. Bei einer Steigung mit zwei Bergauf- und eine Bergabspur haut es das Heck raus. Meine Frau fährt und fängt den Karren -wie im Sicherheitstraining gelernt- elegant ab. Doch bevor noch die Vernunft zur Geschwindigkeitsreduktion zum Tragen kommt, gibt es den zweiten Schlag. Und jetzt hält das Auto nichts mehr. Ich kann die Anzahl der Dreher gar nicht mehr mitzählen. Gegenverkehr ist um diese Zeit nicht mehr da - Glück Nummer 1.
Und dann geht es über die Gegenfahrbahn Richtung Fjord. OK, denke ich noch, wenn uns der Gegenverkehr nicht killt (und wir ihn) dann gibt uns das Fjordwasser den Rest.
Aber zu pessimistisch gedacht - Glück Nummer 2: Beim letzten Dreher ist die Geschwindigkeit schon so gering, daß wir in der Schneewand nicht einschlagen, sondern ganz sanft seitlich andocken. Der Spiegel klappt ein - plopp. Und das wars dann. Eigentlich müssten wir jetzt geschockt sein, aber der Verstand funktioniert ganz gut. Allrad rein und vom Straßenrand weg - geht nur mit Sperreneinsatz. Aber es klappt. Noch schnell geschaut, ob wir irgendwelche Brocken verloren haben. Nix zu sehen - ein kurzer Rundgang ums Auto bringt auch keine Verlust- oder Beschädigungsspuren zu Tage. Der Rückblick auf die Straße zeigt ebenfalls, daß wir nichts verloren haben. Mann oh Mann - mehr Dusel als sonst was. Die Fahrt geht weiter und dann kommt doch so etwas wie ein Schockerlebnis durch. Das hätte böse ins Auge gehen können. Es wird wohl besser sein, heute nicht mehr weiter zu fahren. Die Nerven liegen jetzt doch blank.

Nur Minuten später kommen die Ortschaft Nordkjosboten in Sicht und wir steuern den ausgeschilderten Campingplatz an. Natürlich "stengt". Also zum Supermarktparkplatz und dort das Bett ausgeklappt. Wir reden noch lange darüber und über Möglichkeiten die Tour doch noch etwas sicherer gestalten zu können. Langsamer fahren und nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit ist die eine Möglichkeit. Die andere ist, eben doch Spikereifen zu organisieren. Egal was die Kosten. Jeder Blechschaden wird teurer und Schäden an der Gesundheit sowieso. Ab morgen werden die Augen offen gehalten nach Reifenhändler am Wegesrand. Dann wird endlich geschlafen - 70km vor dem Ziel.


Fortsetzung folgt - Die Jagd auf Spikereifen ist eröffnet.
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Fortsetzung 18.02.16

Die Nacht war unruhig aber ein morgendlicher und ausführlicher Spaziergang holt uns wieder runter. Es sind ja nur noch zwei Stunden bis Tromsö. Bei der Abfahrt dann die Aussschilderung zum lokalen Reifendealer - mal sehen, ob es in diesem Ort tatsächlich mindestens zwei Spikereifen in der benötigten Größe gibt.
Der nette Reifenhändler hört sich geduldig unsere Geschichte an. Vor ihm sitzen zwei Touris, durch den Dreher vollkommen geschockt und betteln um Spikereifen - haha. In unserer Größe hat er nichts da und außerdem sollten wir nicht so ein Geschiss machen. Das passiert schließlich jeden Tag hundertfach. "Don´t worry, this is our daily businees in the north". Damit meint er nicht den Reifenverkauf, sondern die Leute, die in den Graben fahren.
Nachdem er erfahren hat, daß Tromsö unser Ziel ist, ruft er beim Kollegen dort an. In unserer Größe gibt es dort sogar Auswahl zwischen zwei Marken. Wir reservieren mindesten zwei Reifen für die Antriebsachse und schleichen uns dann. Schleichen im wahrsten Sinne des Wortes. Nach dem gestrigen Erlebnis sind wir die langsamsten auf der Straße und werden in weiten Bögen überholt.
Dafür bestes Wetter, blauer Himmel, Sonnenschein. Das Meer zu unserer Linken. Ein irrer Anblick. Man könnte meinen, draußen würden Sommertemperaturen herrschen. Zum blauen Himmel das blaue Meer und Fischkutter. Sieht richtig mediterran aus - wäre da nur nicht der Schnee, der bis zum Wasser reicht. Auch ein kurzes Öffnen der Seitenscheiben holt mich auf den Boden der eiskalten Tatsachen zurück.

So kommen wir in Tromsö an. Die Eismeerkathedrale zur Rechten, die markante Brücke zur Linken. Erst mal den Campingplatz suchen. Wir wollen die kommenden Nächte in einer Hütte verbringen und warm schlafen und Duschen.
Diesmal nicht "stengt" - Tromsö zieht eben doch ein wenig Wintertourismus an. sogar mehr als uns lieb ist. Für die erste Nacht ist keine Hütte frei und wir müssen noch mal im Auto schlafen. Diesmal aber mit warmer Dusche und Strom für das Ladegerät.

Unser erster Campingplatz auf der Reise nach einer Hotelnacht und mehreren freien Plätzen. Es ist immer interessant, wer denn so da ist. Viele sind es nicht. Lediglich zwei Camper mit Fahrzeugen.
Einer ist ein Norweger mit dickem Chevy-Pickup und natürlich - Benzinmotor. Der hat morgens gar keine Probleme mit dem Starten. Schlüssel rum und innerhalb kürzester Zeit läuft die Maschine rund. Hinten dran einen riesigen Wohnwagen mit ebenso riesigen Gasflaschen (33kg?). Da kann ordentlich geheizt werden.

Weiterhin noch ein schweizer VW Bus T5-Camper. Aha - mit dem könnte ich mal über Diesel und kalte Nächte reden. Gesagt - getan. Doch ich muss mich wieder wundern. Da läuft doch tatsächlich ein ordentlicher Benziner unter der Haube. Klingt nach Sechzylinder. Ich wusste gar nicht, daß VW so was in den Bus noch einbaut.


Fortsetzung folgt - Tromsö
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Fortstetzung 19.02.16


Tromsö - die Kapitale des Nordens
Was macht man in Tromsö? Immerhin nicht mehr alles geschlossen. Und durchaus was los. Tromsö bezeichnet sich selbt als Kapitale des Nordens. Und warum das so ist, entnimmt man am besten dem Wikipedia-Artikel. https://de.wikipedia.org/wiki/Troms%C3%B8. Ich werde schreibfaul und beschränke mich auf selbst Erlebtes.
Zuerst besuchen wir die Eismeerkathedrale. Wirklich ein tolles Stück Architektur, das Eisschollen oder Eiskristallen nachempfunden worden ist. Wir kommen an, und setzen uns auf die Bänke und geniessen die Ruhe. Doch die ist bald vorbei. Massen von Hurtigruten-Passagieren (Tromsö ist Station) entert diese moderne, aber kleine Kathedrale.
Auf einmal sind wir die Jüngsten - obwohl wir selbst nicht mehr Jung sind. Es ist schon erstaunlich, welche Lautstärke so eine Seniorengruppe erzeugen kann. Aber zum Glück haben die Schiffsausflügler ja einen straffen Zeitplan und sind bald wieder fort. Noch ein wenig Ruhe geniessen und den Aushang für das Mitternachtskonzert wahrgenommen. Könnte man sich gönnen.

Dann weiter zu Seilbahn. Diese ist aber wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Schade! Ach, ja. Wir suchen noch den Reifenhändler - aber Samstag Nachmittag ist geschlossen. Macht nix - gehts halt am Montag weiter. Dann bei schönstem Sonnenschein in die Stadt rein. Sonnenschein ist ja ganz nett. Aber wenn bei -10°C der Wind vom Meer her pfeift ist das schon unglaublich kalt. Noch nie war ich so froh über Mütze und Kapuze über eindander. Ja, ich bin bekennender Süd-Urlauber. Aber faszinierend ist das ja schon.
Dann weiter zum Touristoffice http://www.visittromso.no/en- einfach mal eine Empfehlung für vier Aufenthaltstage abholen. Aber vor der Information haben die Götter des Tourismus die Warteschlange gesetzt. Wir sind nach den Tagen der Straßeneinsamkeit diese Menschenmengen gar nicht mehr gewohnt. Aber was solls. Gucken wir uns die Leute halt an. Nachdem wir auf der Straße so gut wie keine Touristen getroffen haben, frage ich mich, wo die alle herkommen. Zum Einen über den Flughafen - ja den gibts dort wirklich. Und zum Anderen über die Hurtigroute. Busverbindungen gibt es auch. Bahn keine.
In der Schlange ganz viel ältere Leute - ein haufen Asiaten - und fast alle in der "Super-Duper-Polar-Expditions-Daunen-mit-Heizung"-Klammotten. Der Verkauf von (sehr hochpreisigen) "Polarlicht-Expeditonen" läuft hervorragend. Garantie gibts natürlich nicht. Als wir an der Reihe sind, sehe ich auch die "Sonnensturm"-Vorhersage. Gibts natürlich auch als App. Die Polarlichtvorhersage ist mittelprächtig - aber nich chancnenlos.
Ein Tankwart sagte unterwegs, daß es eigentlich schon zu warm sei. Das bedeutet gerade in Meeresnähe schon zu viel Feuchtigkeit und damit "verwaschene" und unscharfe Polarlichter. Wir werden sehen. Vom Touristoffice gibts noch ein paar Empfehlungen für Musseen und die Einkaufsmeile. Außerdem wollen wir noch ein gutes Restaurant besuchen und Rentiersteaks oder Elchschnitzel verkosten, denn unterwegs haben wir aus den Vorräten gelebt bzw. vom "Tankstellen-Food". Ihr wisst ja mittlerweile - ganz viel "stengt".
Die Dame vom Touristoffice gibt eine Empfehlung, ist ganz verkaufsstark und will gleich reservieren - doch wir schauen uns den Laden lieber vorher mal an und machen die Reservierung selbst.

Fortsetzung folgt
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Fortsetzung 23.02.16

Den Rest des Tages verbringen wir mit Statdterkundung, Fußgängerzone, Einkaufen, Restaurant für den Abend reservieren und der Festlegung, was wir denn die nächsten zwei Tage überhaupt noch machen sollen. Das Programm steht: Am Abend Restaurantbesuch, Sonntag dann Museen abklappern und Abends und Nachts auf Polarlicht-Jagd gehen. Montag dann Reifen besorgen und evtl. noch mal einen Stadtbummel oder Musseum besuchen.

Also los gehts. Beim Metzger ein wenig Rentiergulasch und Elchsteaks kaufen. Im Klammotenladen kommen dann noch ein paar Norweger-Pullover dazu. Das musste einfach sein. Dann noch mal zurück zum Camping und im wohltemperierte Auto ein erholsames Schläfchen gehalten. Dann wieder raus und ein paar Wege erkundet, die uns vom Licht wegführen und eine bessere Sicht auf die zu erwartendne "Aurora borealis" bescheren sollen. Das Restaurant haben wir für 20:00h reserviert. Es bleibt also noch genug Zeit, um den Himmel zu beobachten. Es wird immer kälter - aber ein Polarlicht ist nicht zu entdecken.

Wir sitzen im Restaurant .http://emmasdrommekjokken.no/... und stellen fest, daß am Samstag Abend bis auf den letzten Tisch alle Plätze belegt sind. Überwiegend dürften das Touristen sein, und diese wiederum in nicht unerheblicher Zahl aus dem Hurtig-Routen-Geschäft. Der lettze Tisch neben uns wird gegen 21:00h von "echten Tromsöern" besetzt. Gegen 22.30 trötet der Hurtig-Routen-Dampfer zum Aufbruch und innerhalb von 15 Minuten ist der Laden leer. Jetzt können wir zum gemütlichen Teil des Abends übergehen. Die Köche haben die Küche auf Hochglanz poliert und kommen auch noch dazu. Es wird wirklich noch ein schöner Abend.
Als wir diesen beenden, geht es erstmals zurück in die Hütte am Campinplatz. Trotz der späten Stunde wandern wir noch bis außerhalb der beleuchteten Zone, um eine bessere Sicht in den Himmel zu haben. Allerdings zeigen sich keine Polarlichter mehr. Durchgefroren und ein wenig enttäuscht suchen wir das Bett auf.

Heute ist Sonntag und Museumstag. Nach Aussschlafen und ausgiebigem Frühstück brechen wir wieder in die Stadt auf. Diesmal zum Polaria http://www.polaria.no/home.155300.de.html . Dort verweilen wir ein paar Stunden in der Ausstellung und nehmen noch ein kleines Mittagessen zu uns. Dann wechslen wir zum Museumsschiff "Polstjerna" https://uit.no/om/enhet/artikkel?p_docu ... &men=28927. Das beindruckt mich am meisten. Mit so eine kleinen Nußschale auf den Nordatlantik raus bei Kälte und Sturm. Ich stelle mir das hart und gruselig vor. An Bord richt es noch nach Öl uns Schmierfetten, hin und wieder geben die Lausprecher Möwen- und Sturmgeräusche von sich. Die Illusion ist schon ganz gut.

Nachdem auch dieser Besuch beendet ist, fahren wir noch um die Stadt herum, schauen, wie man auf dem Airport doch ganz einfach dorthin kommen kann. Dann Zurück zum Campingplatz und in die Hütte. Jetzt wird erst gekocht und dann warme Klammotten bereitgelegt. Ziel ist es, die halbe Nacht draußen zu verbringen, um endlich Polarlichter zu sehen.

Fortsetzung folgt
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Fortsetzung 24.02.2016

Exkurs: Über das Fahrzeug und die Ausrüstung
Exkurs: Über das Fahrzeug und die Ausrüstung
Wir sind mit unserem alten 312er 4x4 gefahren. Kurz, niedrig und so gar nicht wintertauglich ausgebaut. Und damit sind wir gleich beim Thema. Den Außenliegenden Abwassertank habe ich stillgelegt und durch einen innneliegenden Abwassersack ersetzt - hat sich bewährt, so lang wir im Fahrzeug übernachtet haben. Bei Nächten außerhalb des Fahrzeugs ist dieser aber auch eingefroren. Bei Frischwasser habe ich den innenliegenden 60L Tank ebenfalls herausgenommen und durch einen 20L-Kanister ersetzt. Wenn der platzt ist der Ersatz günstig und evtl. tauendes Wasser nicht in der Menge vorhanden wie im Großtank.

Was habe ich am Auto gemacht?
Batterie war erst 6 Monate alt. Also ok für den Einstz. Kühlerfrostschutz auf -30°C bringen lassen. Motoröl habe ich nicht verändert - ich habe das 10W40 drin gelassen. Ebenso Getriebe und Diffs. Man könnte das Öl natürlich dünnflüssiger wählen. Das war meines Erachtens aber nicht notwendig. Jedenfalls nicht für die Getriebe - Beim Motor würde ich es mir noch mal überlegen.

Ein Batterieladegerät habe ich noch mitgenommen. Startstrom ist schon wichtig. Insbesondere deshalb, weil die Touristenautos ja Nachts nicht in der Garage stehen und i.d.R. auch nicht mit externen Vorheizern (Defa) versehen sind.
Scheibenfrostschutz habe ich teilweise mitgenommen, teilweise vor Ort gekauft. War aber nicht besonders notwendig. Da die Strapen nicht mit Salz versaut sind, gibt es auch kaum Matsch der an die Scheiben kommt. Außerhalb der Städte benötigt man die Scheibenwaschanlage so gut wie gar nicht.

Diesel: Wir haben einen 130L Tank. Diesen haben wird nicht voll gefüllt, um in der jeweiligen Region nachtanken zu können. Dem Hörensagen nach, soll es im südlichen Norwegen den Winterdiesel geben. Nördlich des Polarkreises dann den "Polardiesel" - dieser soll die Temperaturgrenze noch weiter nach unten drücken. Die kälstesten Nächte haben um -20°C gelegen. Der Diesel hat jedenfalls nicht versagt bzw. ist er nicht gelfockt. Was mir nicht bekannt ist, ob neuere Motorentechnologie mit feineren Filtern, Injektoren usw. in dieser Hinsicht anfälliger wäre.

Türschlösser und Gummidichtungen habe ich vor Abreise noch ordentlich mit Plefemitteln eingesaut. Hier hat es ebenfalls keine Probleme gegben.

Was sich als etwas kritisch herausgestllt hat,war der Startstrom. Trotz fast neuer 90Ah Batterie hat diese fast auf dem letzeten Loch gepfiffen. Das Zuschalten der Wohnraumbatterie hat sich bewährt. Auf dem Campingplatz habe ich ca. 1h vor Abfahrt die Battrie an das Ladegrät gehängt - auch das war hilfreich. Die alte Mär vom Ausbau der Batterie incl. Mitnahme in die Hütte habe ich nicht gemacht. Ich könnte mir aber vorstellen, daß dies hilfreich ist. Jedenfalls habe ich zu Hause die Batteriehalterungen gelöst und wieder angzogen, um vor Ort nicht mit zugegammelten Schrauben konfrontiert zu sein. Schraubenschlüssel lagen griffbereit im Handschufach. Aber 90Ah sind halt schon sackschwer.

Sonst noch was? Kann ich mich gerade nicht erinnern.

Das sind die Erfahrungen bis ca. -20°C - wer zu noch tieferen Temperaturen was beitragen kann, möge sich hier bitte melden. Denn diese Winterreise soll nicht die letzte gewesen sein.

Was sonst noch dabei sein sollte:
- Schneeketten (nich im Einsatz - aber für Nebenstrecken erforderlich)
- Starthilfekabel (nicht im Einsatz - würde ich aber auch nicht zu Hause lassen)
- Startpilotspray (nicht benutzt)
- Dieselfilter (nicht benutzt, aber könnte bei noch tieferen Temperaturen wichtig werden)
- Abschleppseil, Gurt und Schäkel (ist auch (knapp) nicht zum Einsatz gekommen. Ist aber wichtig, um zu Helfen oder Hilfe zu bekommen.)
- Schnneeschaufel (aus dem Bergsport. Klein, leicht und zerlegbar). Ist auch nicht zum Einstz gekommen. Würde ich aber auch nicht zu Hause lassen.
- Kleines Werkzeugset und Reparaturanleitung (damit mir andere helfen können.)
- Sandbleche - wie bitte? Sandbleche? Nein, nicht die klassischen. Ich habe solche Gfk-Teile, Ein Seite mit Korund, die andere mit "reiboptmierte" oberfläche. Habe ich nicht gebraucht, würde ich aber auch nicht zu Hause lassen, da klein und leicht.

Das wars aber auch schon an fahrzeugspezifischen Ausrüstungsgegenständen. Was man dabei hat, braucht man nicht - so war es auch hier wieder.

Sonst noch was?
Ja, die Frontscheibe. Die sollte frei von Macken sein. Die verhält sich bei den dortigen Temperaturen nämlich anders als in unserer warmen Gegend am Rhein. Das ist aber keine Norwegen-Erfahrung sondern die musste ich schon in den Alpen machen. Dort hatte ich schon längere Zeit einen Macken in der Scheibe, der sich lange unauffällg verhalten hat. Bei -20°C aber dann weiter gerissen ist.

Bereifungsgröße am T1N 4x4:
Big is beautyfull - nicht immer und an einem Reisefahrzeug schon gar nicht. Am Serienallrad kann man ja schon auf 16-Zoll gehen - aber die ganz großen Größen sollte man lassen. Ich habe die gemäßigte Größe 225/75R16 montiert. Damit gehen die Schneeketten hinten noch sehr gut. Vorne gehen sie schon nicht mehr (weitere Modifikationen lasse ich mal außen vor). Außderdem ist die Reifenauswahl immer noch sehr gut - was sich später noch als hilfreich erweisen sollte.



Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von passtschon am 28 Dez 2016 21:22, insgesamt 18-mal geändert.
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Re: Auf nach Norwegen - die Wintervariante

#2 

Beitrag von Bobil »

Hallo passtschon,
sehr schöner Bericht und für mich gut nachvollziehbar - bei der ersten unser bisher drei Lapplandreisen im Winter (immer Weihnachten/Silvester) hatte wir auch bis in die Höhe von Östersund keinen Schnee und waren enttäuscht. Sind dann weiter bis zum Polarkreis gefahren und da war es Spitzenmäßig.
Ich finde auch, wie du ja auch geschrieben hast, dass die Infos im WWW sehr unterschiedlich sind - einzig dass Schneeketten nur was für den Notfall/Bergung sind scheint unumstritten.
Meiner Erfahrung nach sollte man das aber nicht zu locker nehmen: bei -25°C war es dieses Jahr schon ganz schön knackig, ohne Motorvorwärmer wird es da schwierig, selbst die Diesestandheizung war da nicht mehr ganz so willig. Während der Fahrt frohren die Scheiben zu, obwohl es im Auto warm genug war, der Zuheizer lief den ganzen Tag, der Motor kühlte ohne Standheizung innerhalb von einer halben Stunde ziemlich stark aus. Man kann ja auch mal stehen bleiben oder in einen Graben rutschen und dann dauert es bis Hilfe kommt unter Umständen schon etwas länger - also sehr gute Kleidung und sehr gute Schlafsäcke ins Auto packen. In der Woche nach unserer Abreise (also Mitte Januar) waren es in Jokkmokk mehrere Tage unter -35°C!
Das aber dann schon extrem und passiert nicht so oft.
ABER: sich und das Auto darauf etwas vorzubereiten lohnt sich - die Eindrücke sind unvergleichlich schön, vor allem wenn man das Glück hat Polarlichter zu sehen, wenn man duch den quitschenden Schnee stapft oder an einer Feuerstelle im Schnee sitzt und Glühwein schlürft 8)
In diesem Sinne - freue mich auf die Fortsetzung deines Berichtes.
Andreas
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Re: Auf nach Norwegen - die Wintervariante

#3 

Beitrag von dg0ocg »

Ein schönes Kontrastprogramm zu meinem Australienaufenthalt... :mrgreen:

Ein Winterfahrt nach Tromsö oder in die Region habe ich auch vor. Polarlichter muss ich unbedingt mal sehen und richtigen Winter auch...immer dieses lauwarme rumgespiele hier.

Vielen Dank für den Bericht. Über ein paar Bilder würde ich mich freuen.

bis denne von down under....

Timm
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Re: Auf nach Norwegen - die Wintervariante

#4 

Beitrag von passtschon »

 Themenstarter

Hallo Andreas,
Hallo Timm,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich muss mich ranhalten, und die Fortsetzungen schreiben.
Um das Ende vorweg zu nehmen: ich möchte da unbedingt noch mal hin - dann aber mit mehr als 14 Tagen Zeitbudget. Wir sind einfach nur Rally gefahren.
Wg der Vorbereitungen können wir uns geren noch mal unterhalten.

Einstweilen Grüße,

Andreas
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Re: Auf nach Norwegen - die Wintervariante

#5 

Beitrag von dg0ocg »

Hallo Andreas,

mach doch langsam...Dich hetzt doch keiner. Ich bin derzeit eh in Australien und kann derzeit eh keine Wintertour in Skandinavien machen.... :mrgreen:

Ich finde es schön, wenn andere auch detaillierte Reiseberichte hier schreiben.

Also...viele Grüße aus down under...

Timm
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Re: Auf nach Norwegen - die Wintervariante

#6 

Beitrag von Bobil »

Hej Andreas,
ja das sind schon ganz schöne Entfernungen. Bei unserer ersten Reise hatten wir auch von 14 Tagen 11 Fahrtage, das war für einen ersten Test ganz o.k. aber wir haben da dann schon entschieden, dass wir die nächste Reise anders planen: kürzere An- und Abreise (von Süddeutschland bis Jokkmokk in 4 Tagen) und dann für 8 Tage eine Hütte vor Ort. Wir sind ja zu Viert mit Hund und da ist dann häufiges rein und raus aus dem Auto mit Schneeklamotten nicht mehr so toll. Außerdem ist bei -15°C langsam das Ende der Fahnenstange für gemütliches Leben im Sprinter erreicht (selbst mit Strom auf dem CP) - der war zur Zeit des Ausbaus nicht für Wintertouren geplant.
Für Schweden gibt es ein Verzeichnis der CPs, wo auch die Winterplätze gekennzeichnet sind (camping.se) - sowas gibt es bestimmt auch für Norwegen. Ich würde auch denken, dass es in Schweden kälter und schneesicherer ist (außer im Vergleich zum norwegischen Hochgebirge) - zum Jahreswechsel 2014/15 hatten wir ab Stockholm bis nach Narvik und zurück bis ca. Mora schnee- und eisbedeckte Straßen - fast 3000km. Das kann man sich hier in Deutschland gar nicht vorstellen, da wird ja jede Schneeflocke einzel weggesalzen :(
Soweit erstmal, Andreas
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Re: Auf nach Norwegen - die Wintervariante

#7 

Beitrag von NSUMarkus »

Na das ist ja ein toller aufwändiger Bericht, Großartig! Habe ihn erst jetzt gefunden. Das sind Erlebnisse die Lebenslang in Erinnerung bleiben. Weiter so! :wink:
Gruß, Markus
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Re: Auf nach Norwegen - die Wintervariante

#8 

Beitrag von hanspeter »

danke für den tollen Winterbericht.
Ich hatte 2008 ähnliches gemacht. Mit einem Toyota HZJ 78 und Wohnwagen im Winter quer durch Schweden nach Finnland. Hatte damals 4 Winterreifen, hier in Deutschland mit Spikes bestückt und auf dem Dachgepäckträger transportiert. In Schweden umziehen und die montierten Reifen für die Reisezeit einlagern lassen. Hat alles super geklappt. Dann rauf nach Arvidsjauer, Arjeplop
Wohnwagen auf dem Campingplatz und mit dem Toyo weiter, die Winterlandschaft erkunden. Und.............
Es war eine einmalige, unvergessene Winterreise. Würde sie jeder Zeit wiederholen.
Meine aktuelle Traumreise ist allerdings ( nach Corona ) mit dem Toyota für ein Jahr nach Sibirien Sommer- und Winterreise.
Gruß Peter
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