Ich habe vorgestern abend Sitzbänke und Sitzschienen von meinem Bus bei ebay Kleinanzeigen eingestellt. Kaum hatte ich die Anzeige abgeschickt, bekam ich eine WhatsApp Nachricht einer kanadischen Telefonnummer. Man ist von den Manieren und Umgangsformen in dem Bereich ja einiges gewohnt, aber dieser Braten roch nicht gut.
Nach einem Hallo und der Frage, ob die Sitze noch vorhanden sind ging es los:
Ich antworte und wiederhole den Preis der bei der Anzeige steht.Ich bin daran interessiert, es von Ihnen zu kaufen, und ich bin mit den Informationen, die Sie auf Ebay veröffentlicht haben, einverstanden. Wie hoch ist Ihr Festpreis?Was ist der Grund für den Verkauf?
Ich frage nach, woher die Person kommt und was meinerseits gemacht werden müsste, wenn eine Spedition die Sitze abholt.Ich bin daran interessiert, es von Ihnen zu kaufen, ich bin okay mit dem Preis (und der Bedingung. Ich hätte gerne kommen, um abzuholen und Bargeld zu bezahlen, aber ich bin nicht für die Abholung aufgrund der Art meiner Arbeit zur Verfügung. Aber ich werde die Abholung mit MSC Spedition arrangieren. Sie werden zu Ihnen nach Hause kommen, um abzuholen, sobald ich mit der Zahlung fertig bin.
Okay?
Ich habe geantwortet, daß ich ein Bankkonto habe. Und gefragt, ob die Person Kanadier ist.Ich hoffe, Sie haben Bankkonto für die Überweisung und ich werde den Abhol-Agenten informieren, um mit Ihnen in Kontakt zu treten, um das Abholdatum und die Uhrzeit festzulegen.
Name der Kontoinhaber:
Iban:
E-Mail-Addresse:
Darauf hin kam ein Bild von einem Personalausweis einer Frau aus Untersiemau (Ort in der Nähe von Coburg, etwa 80 km von mir entfernt).
Auf die Frage, warum mir eine kanadische Telefonnummer angezeigt wird, kommt die knappe Antwort, das sei die Telefonnummer von der Arbeit.
Ich habe geantwortet, daß ich wegen der Telefonnummer etwas irritiert gewesen bin und von meinen selbst angefertigten Spezial-Schienen erzählt. Dann war erstmal Funkstille über Nacht und auch der Donnerstag war ruhig. Bei den WhatsApp Nachrichten habe ich gesehen, daß sie nicht online ist.
Heute morgen war sie online und ich nochmal nachgefragt, ob sie Bilder von den Schienen sehen möchte, das wurde bejaht, ich habe ein Bild geschickt und dann kam wieder die Frage nach dem Preis.
Nachdem ich den Preis genannt habe, kam wieder das hier:
Ich hoffe, Sie haben Bankkonto für die Überweisung und ich werde den Abhol-Agenten informieren, um mit Ihnen in Kontakt zu treten, um das Abholdatum und die Uhrzeit festzulegen.
Name der Kontoinhaber:
Iban:
E-Mail-Addresse:
Darauf hin habe ich geantwortet, daß es am Bankkonto nicht scheitern soll, und nochmal nach den Modalitäten wegen der Spedition gefragt, weil ich keine Lust hätte irgendwelche Transportverpackungen zu basteln. Ich habe versucht immer mit einer Frage zu schließen, um eine Antwort zu bekommen. Meine letzt Frage war dann, ob sie die Sitze in Untersiemau möchte.
Dann habe ich die Bombe platzen lassen und geschrieben, daß icgh glaube, daß sie gar kein ernsthaftes Interesse daran hätte, die Sitze von mir zu erwerden.Ich werde die Zahlung vornehmen und die Reederei informieren, um mit Ihnen Kontakt aufzunehmen und das Abholdatum und die Abholzeit festzulegen
Die Antwort kurz und überdeutlich:
Das war heute Vormittag und seitdem ist wieder Funkstille.Name der Kontoinhaber:
Iban:
E-Mail-Addresse:
Zwischenzeitlich habe ich mal geschaut, ob ich über die Telekom und der Adresse auf dem Ausweis an eine Person komme, die mir Auskunft geben kann.
Ein Nachbar wusste gleich Bescheid, daß da wohl schon längere Zeit Betrugsversuche laufen, wo ein Bild des Ausweis dieser Frau mißbraucht wird.
Spaßeshalber habe ich noch die Polizei in Coburg kontaktiert, wo ich auch recht schnell Auskunft dazu bekommen habe.
Die sind wohl sehr daran interessiert an Bankdaten zu kommen, um mit den Daten dann Amazon-Accounts zu öffnen.
Mal abgesehen davon, daß ich meine Sitze noch nicht verkauft habe, hatte ich doch einen recht amüsanten Vormittag.