CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

Mercedes Sprinter 1 (Typ T1N, Baumuster W901-W905) & VW LT 2 - ab 1995 bis 2006
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Allradjoe
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CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#1 

Beitrag von Allradjoe »

 Themenstarter

Hallo, ich bitte Euch um Hilfe, denn mein Auto vibriert und keiner weiß Rat.

CDI 313 4x4 Oberaigner, zuschaltbarer Allrad, Untersetzung und Sperre hinten. Kurze Achse 4,375, ganz kurze Version ohne Mittellager im Kardan hinten, 250.000 km. Besitze ihn seit vier Jahren. Er brummt solange ich ihn habe mit unterschiedlicher Intensität.

Es brummt ab ca. 2.000 Umin in jedem Gang, man spürt es im Sitz, wie andere Forum Teilnehmer es auch schon beschrieben haben. Habe verschiedene Radsätze original und AT Reifen, es brummt mit allen Rädern. Auch ohne Räder auf Böcken brummt es…Die Räder sind gleichmässig abgefahren. Alle Aggregate ölfrei. Das Differential hinten dreht ruhig und frei ohne fühlbares Spiel. Die Aufhängung der Hinterachse ist spielfrei und ohne sichtbaren Befund.

In den letzten beiden Jahren ist quasi der gesamte Oberaigner Antrieb neu gekommen.

Gleichlaufwelle 2016 neu
Vorne Antriebswellen und Radlager und kurze Antriebswelle zwischen VTG / Diff vorne neu 2017
Kardanwelle hinten neu in 2018, habe sie extra noch einmal wuchten lassen.
Getriebelager Gummi neu 2018

Meine drei Winkelpaare für die drei Wellen sind alle super, keine Differenz über 0,5 Grad. Mein Tip: Winkelmesser App, gibt es fürs iphone für EUR 2,50 !!! Habe 6mm Scheiben zwischen dem Getriebeträger und dem Rahmen und längere 10.9 Schrauben.

Im Sommer 2018 ist mir der VT-Getriebehalter gerissen im Urlaub. Einer der drei Halter (der hinterste) ist abgerissen. Wurde sorgfältig geschweißt. Habe auch einen neuen Halter gekauft zum Vergleich. Aber: Kein Unterschied.

Haben den Wagen auf Böcken im Stand laufen lassen - auch ohne Räder - bis 3500 Umin im 5. Gang.
Das ganze Auto brummt und dröhnt ab 2000 Umin. Aber man kann auch unterm Auto nicht feststellen, woher das Brummen kommt. Das DIff hinten ist ruhig und unauffällig. Das VTG ist leise und unauffällig, wenn man im Betrieb auf Böcken jeweils mit einem Rohr dran hört.

Das Brummen ist weg, wenn die hintere Kardanwelle ausgebaut ist. Bin 80 km/h mit Vorderradantrieb gefahren - alles ruhig bis auf ein Surren aus dem V-Diff. Die hintere Welle hängt immer frei im Raum. Anders als bei allen anderen Karosserie- Variationen. Das VT-Getriebe wird nicht in Längsrichtung geführt, da alle Stahlbuchsen der Silentgummiblöcke des VTG in Fahrtrichtung verlaufen. Durch den Längsausgleich in allen Wellen gibt es keinen Bezugspunkt für das VTG. Meins sitzt nie mittig in den drei Haltern, es will immer nach hinten. Wir haben es daher einmal mit einem Spannriemen mittig in den Haltern festgesetzt und sind gefahren. Kein Unterschied…es brummte.

VTG Hauptwellenlager scheiden aus. Das vordere brummte nicht im Vorderradbetrieb. Das hintere ist 2017 neu gekommen. Ich weiß, wie sich ein verratztes VTG Lager anfühlt, das war schlimmer und viel lauter. Beide Flansche für die Welle haben keinen Höhenschlag (mit Uhr gemessen).

Es soll am Ende der Baureihe, evtl. nur inoffiziell, verbesserte VTG Getriebehalter gegeben haben von MB. Kennt die jemand? Hat jemand von Euch mal zusätzliche Halter am VTG verbaut?

Was bliebe, wären die drei Silentgummiblöcke zu tauschen vom VTG. Aber dazu müsste man die Stehbolzen lösen am VTG ( 2 x 2 Bolzen und 1 x 3). Hat das schon mal jemand gemacht mit Getriebeöl im VTG?

Hatte lange die hintere Kardanwelle im Verdacht, da sie frei hängt. Ist sie zu schwer? Ich bin mit meinem Latein am Ende. Was habe ich übersehen? Wer hat bitte noch einen Tip für mich?

Ich weiß, es gibt auch leise Autos dieses Typs, es müsste doch also möglich sein…..

DANKE !!!
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Vanagaudi
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#2 

Beitrag von Vanagaudi »

Du hast nicht geschrieben, ob die Frequenz des Brummens von der Motordrehzahl abhängig ist und sich mit ihr ändert. Mir scheint, dass das Brummen nicht von der Drehzahl des Getriebeabgangs abhängt, sondern von der Motordrehzahl. Wenn dem so ist vermute ich das Problem eher am Motor. Da, wenn die Welle zwischen VTG und der hinteren Achse entfällt, das Brummen nicht auftritt, vermute ich, dass entweder ein Drehmoment oder eine Längsverschiebung auf das Getriebe und damit dem Motor der Auslöser ist. Das Drehmoment als Auslöser ist aber zu vernachlässigen, schließlich brummt der Wagen auch, wenn er aufgebockt und ohne Räder betrieben wird.

Hast du mal eine Audioaufnahme, damit man sich eine Vorstellung von dem Geräusch machen kann?
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#3 

Beitrag von Vagabundo »

Seit Kauf meines 519er bin ich mit Vibrationen konfrontiert. Alle Versuche von mir und seitens Mercedes haben keine umfängliche Abhilfe gebracht. Einzig die Änderung der Felgen und Bereifung brachte etwa 50% Verbesserung. Interessant ist, daß auch die kurze Version dieses Problem zeigt und es ebenfalls ein Allrad ist. Intern heißt es, das Problem trete angeblich bei den langen Radständen häufiger auf. Die Frage ist ob brummen und Vibration das gleiche ist. Wann treten Deine Vibrationen auf bzw. bei welchen Fahr- bzw. Fahrbahnsituation. Auch bei mir kam es zum Bruch der Halterung am VTG. Diese wurde von Oberaigner in der Gewährleistungszeit ersetzt.

Nun sind bei mir nach 65.000km die Spurstangenkugelköpfe rechts und links kaputt. Ob es ein Zusammenhang mit den Vibrationen gibt ist unklar. Ich suche deshalb jemand der diese Köpfe begutachten kann und Erfahrung mit so etwas hat. Das Fahrzeug wurde mittlerweile zum zweiten Mal vermessen umd jedesmal kommt es zu anderen Ergebnissen. Auch hierzu suche ich jemand der diese Protokolle analysieren kann!
Mein Reifenablaufbild war bisher meist so, daß ich nach 7000 km die Reifen gegen die hinteren tauschen mußte. Ich habe ja Verständnis wenn an einem Fahrzeug mit über 200.000 km Dinge auftauchen zw. kaputt gehen aber nicht an einem neuen bzw. nach 65.000 km. Der Stern hat bei mir seine Leuchtkraft verloren :!:

Gruß Vagabundo
Lars72
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#4 

Beitrag von Lars72 »

Hallo,

das ist eine sehr schöne Analyse, die du da bisher gemacht hast! Ohne Meßtechnik hätte ich ähnliche Versuche gemacht (ich mache solche Vibrations-Brumm-Analysen hauptberuflich).

Hat die einteilige Kardanwelle zwei Kreuzgelenke? Wenn ja, wie groß sind die Beugewinkel beider Gelenke?

Unplausibel ist bei deiner Beschreibung, dass es ohne die Kardanwelle gut ist, aber dass es ab 2000 in jedem Gang brummt. Die Kardanwelle deutet auf ein geschwindigkeitsabhängiges Problem hin, aber das widerspricht sich mit der Aussage "ab 2000 in jedem Gang".

Da ich dein Auto nicht kenne: Hast du im Verteilergetriebe eine Sperre, oder wie kannst du ohne hintere Kardanwelle fahren? Eine Idee war kurz, ob es dann vielleicht auch durch Ausbau der Welle zur Vorderachse gut würde (Stichwort Verspannungen vorne/hinten), aber Verspannungen sind ja schon durch den Versuch "aufgebockt" ausgeschlossen.

Wenn du die Möglichkeit hättest, das Geräusch aufzunehmen und parallel dazu eine Drehzahl zu messen (Motordrehzahl und/oder die Kardanwellendrehzahl), dann könnte man mittels FFT die Ordnung bestimmen und so die Ursache schnell eingrenzen. Wenn du zusätzlich die Getriebeübersetzungen kennst.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Lars72 für den Beitrag:
Vanagaudi (16 Nov 2018 12:48)
Allradjoe
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#5 

Beitrag von Allradjoe »

 Themenstarter

Erstmal vielen Dank.

Die Geräusche waren immer zwischen 80 und 100 km , egal in welchem Gang
Früher war es über 100 km/h wieder weg.
Ich habe ihn quasi ein wenig kaputt gebastelt, wir haben so viel ausprobiert, wir bekommen nicht man den alten Zustand wieder hin.
Man darf eben immer nur eine Sache zur Zeit ändern, das haben wir missachtet...
Klingt traurig, ist aber so. Jetzt ab 70 mit Open end nach oben, noch immer am schlimmsten um 90 km/h rum ( alles im 5. gang )
Das ganze Auto dröhnt und vibriert. Man mag nicht weiterfahren.
Jetzt beginnt es ab 70 km, du fühlst es im Sitz am Hintern zuerst.
Es ist auch im Schiebebetrieb ! Fast genauso stark wie unter Last ohne Motordrehmoment
Es ist egal, in welchem Gang ich fahre
Im dritten , vierten der fünften Gang .. bei jeweils anderen Drehzahlen.
Daher war das ab 2000 Umin falsch.
Nur, wenn man ASR abstellt und auf der Stelle fährt, geht der Tacho aus.
Dann kam es halt so ab 2000 Umin.

Wenn ich auf Allrad stelle und die hintere Welle draußen ist , kann man prima fahren.
Nichts !
Wir haben auch den Motor genau angeschaut, als auf den Böcken fuhr, da ist wirklich alles ruhig

Eventuell habe ich einen Denkfehler gemacht bei den Beugewinkeln der Kardan Wellen?
Laut MB Einbau Anleitung VTG müssen die Kardanaufnahmen parallel zueinander stehen.
Ich habe also an allen drei Wellen jeweils die Winkel der beiden Flansche mit einander verglichen und habe nirgends mehr als 0,5 Grad Abweichung, vorne bei beiden Wellen sogar quasi gleich.
Kann man das so machen?
Habe einen digitalen Winkelmesser aus dem App Store geladen.

Mein Getriebehalter war schon nach oben verbogen, wohl vom Vorbesitzer
Habe einen originalen bestellt, aber der ging gar nicht. Damit war es schlimmer.
Habe dann meinen verbogenen Getriebeträger etwas absenken müssen, um die richtigen Winkel der beiden vorderen Wellen hinzubekommen.

Meine MB Technik ist super zuverlässig
Die Oberaigner Technik ist quasi rundum neu.
Das VTG wurde laut Scheckheft auch schon mal getauscht.
Nur die drei Gummis der VTG Halterung noch nicht

Aufnehmen kann das Gebrumme gerne, bisher war es auf Videos aber kaum zu hören
Lars, wie soll ich das machen ?

Kannst Du mir ein PN schicken mit Kontaktdaten ?

DANKE
Koarl
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#6 

Beitrag von Koarl »

Hallo auch, ich habe an sich exakt die gleichen Symptome ....
habe inzwischen viele Theorien und Möglichkeiten durch und auch meine Kardanwele ist gewuchtet (habe allerding nen langen Radstand mit Retarder statt Mittelllager, also noch einen Verdächtigen mehr ...)
Da ich demnächst mein VTG auf Untersezungs VTG tausche werd ich da noch mal intensiv nach Möglichkeiten suchen, aber ich habe bereits als Hauptmeinung herausgefiltert, dass es die Winkelung beim 4x4 ist und man wenn überhaupt nur durch homokinetische Gleichlaugelenke abhilfe schaffen könnte, was für mich ausserhalb vom sinnvollen Aufwand liegt ....
Fakt ist aber es ist Geschwindikeitsabhängig und tritt erstmalig bei etwa 40km leicht auf, dann wieder von 85 bis genau 100km, ist dann bis 110 ganz weg und kommt als leichet Brummton wieder ab 115-120 bleibt dann gleich bis Endeschwindigkeit etwa 145-150 ....
Nach allgemeiner Meinung schmälert es die Lebensdauer nicht und Meiner hat rund 500t km auf der Uhr ....

lG. Karli
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#7 

Beitrag von Allradjoe »

 Themenstarter

Genauso...!
Es schadet aber doch!
Erst geht das hintere Abtriebslager am VTG kaputt
Und dann reißt der linke Halter des VTG...
Und -ne Gleichlaufwelle habe ich schon
Auch nicht besser
Und es gibt auch leise Autos!!!!
Hab letztens einen langen 903 4x4 vom DLRG fotografiert
Alles...
Die haben keine Probleme....
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#8 

Beitrag von Vagabundo »

Allradjoe hat geschrieben: 16 Nov 2018 12:13 Genauso...!
Es schadet aber doch!
Erst geht das hintere Abtriebslager am VTG kaputt
Und dann reißt der linke Halter des VTG...
Und -ne Gleichlaufwelle habe ich schon
Auch nicht besser
Und es gibt auch leise Autos!!!!
Hab letztens einen langen 903 4x4 vom DLRG fotografiert
Alles...
Die haben keine Probleme....
Ich komm leider immer noch nicht ganz mit.....

Vibriert und brummt das Fahrzeug oder vibriert es ohne zu brummen ( Zitat: leise Autos ). Ich habe Vibrationen ohne brummen wobei meiner Meinung nach die unterschiedliche Fahrbahnbeschaffenheit mit dazu beiträgt. Meist ist es um die 80km/h. Wie gesagt es wurde alles mögliche versucht bis der Freundliche keine Lust mehr hatte und die Kosten zu groß wurden. Ein Gerichtsverfahren mit Gutachtern bringt im besten Fall einen Vergleich und kostet Geld und Nerven. Also habe ich mich arangiert mit einer Verbesserung um 50% trotzdem nervt es gewaltig.

Gruß Vagabundo
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#9 

Beitrag von Allradjoe »

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Vagabundo,
Dein Auto hat einen ganz anderen Allrad
Du hast 2 Wellen und ein angeflanschtes VTG mit Ketten
Der 903 hat drei Wellen wie ein Unimog
Ich habe meine Anfrage auf der Seite für 903 eingestellt
Du hast die falsche Rubrik am Wickel, sorry
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#10 

Beitrag von vs11 »

Habt Ihr die Beugewinkel gemessen als der Sprinter auf der Hebebühne hing ?
Ändert sich was bei Beladung ?

Hast du mal versucht einen Schwingungstilger an der Kardanwelle zu montieren ?
Ich glaube die älteren Sprinter und S Klassen hatten sowas ander Welle.

Ich habe auch lange gesucht , bei mir waren es die inneren Gelenke der vorderen Antriebswelle.
Aber die hast du ja schon neu. :(
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#11 

Beitrag von Vanagaudi »

Koarl hat geschrieben: 16 Nov 2018 11:52aber ich habe bereits als Hauptmeinung herausgefiltert, dass es die Winkelung beim 4x4 ist und man wenn überhaupt nur durch homokinetische Gleichlaugelenke abhilfe schaffen könnte, was für mich ausserhalb vom sinnvollen Aufwand liegt ....
Homokinetisches Gelenk und Kreuzgelenk, zur allgemeinen Veranschaulichung von Wikipedia entnommen:
BildBild
Jedes frontangetriebene Fahrzeug hat das Gleichlaufgelenk mehrfach eingebaut, auch an den Nebenantrieben von Agrarschleppern. Ich halte es durchaus nicht für abwegig, die Kreuzgelenke gegen Gleichlaufgelenke zu tauschen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Kreuzgelenke bei Beugung die Drehbewegung nicht gleichmäßig übertragen. Mit größer werdendem Beugungswinkel wird die Winkelgeschwindigkeit immer stärker variiert (Kardanfehler). Normalerweise wird das mit zwei Kreuzgelenken, die gegensätzlich ausgelenkt sind (Z-Anordnung), im gesamten Strang aufgehoben. Dennoch erfährt die Verbindungswelle die jeweilige Winkelgeschwindigkeitsänderung je Umdrehung. Das begründet eine biegekritische und drehzahlabhängige Resonanzfrequenz der Welle, ab der es bei einer vorliegenden Unwuchte zu einem Schlagen der Welle führen kann. Begegnet wird dies durch ein Versteifen der Welle, oder durch Vergrößern des Wellendurchmessers. 4WD-Umbauer kennen diesen Umstand und führen (teilweise) dementsprechende Umbauten an der Welle aus.
Koarl hat geschrieben: 16 Nov 2018 11:52Fakt ist aber es ist Geschwindikeitsabhängig und tritt erstmalig bei etwa 40km leicht auf, dann wieder von 85 bis genau 100km, ist dann bis 110 ganz weg und kommt als leichet Brummton wieder ab 115-120 bleibt dann gleich bis Endeschwindigkeit etwa 145-150 ....
Danke, das ist ganz wichtig zu wissen. Jetzt braucht man die Drehzahl der Welle nur noch mit der Geschwindigkeit korrelieren, das Verhältnis ergibt sich aus der Achsübersetzung.

Bild zum 906 Allradgetriebe Man erkennt, dass der vordere Antriebsstrang nur Gleichlaufgelenke besitzt. Nur die Welle zur Hinterachse weist noch Kreuzgelenke auf.

Edit: Hinweise zum 906-Bild hinzugefügt
Zuletzt geändert von Vanagaudi am 16 Nov 2018 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#12 

Beitrag von Vanagaudi »

Allradjoe hat geschrieben: 16 Nov 2018 13:04 Dein Auto (906) hat einen ganz anderen Allrad. Du hast 2 Wellen und ein angeflanschtes VTG mit Ketten
Der 903 hat drei Wellen wie ein Unimog.
Wenn ich mir das Slide-Set von Oberaigner vom 903 anschaue, dann ist die Anordnung des 4WD-Antriebstrangs vom 903 nicht so verschieden vom 906. Offensichtlich gibt es mehrere Version für den 903, wenn du zwischen Getriebe und VTG noch eine Welle besitzt.
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#13 

Beitrag von Vagabundo »

Allradjoe hat geschrieben: 16 Nov 2018 13:04 Vagabundo,
Dein Auto hat einen ganz anderen Allrad
Du hast 2 Wellen und ein angeflanschtes VTG mit Ketten
Der 903 hat drei Wellen wie ein Unimog
Ich habe meine Anfrage auf der Seite für 903 eingestellt
Du hast die falsche Rubrik am Wickel, sorry
Danke aber diese Antwort beantwortet meine Frage nicht. Vibriert und brummt es nun oder geht es um Vibrationen. Zudem ist nicht gesagt, daß die Ursache am unterschiedlichen VTG, 3 Wellen etc. liegt respektive am Fahrzeugunterschied und damit auch nicht an der Rubrik. Es kann vielleicht eben doch sein, daß der Auslöser den selben Ausgangspunkt hat. Ich war jahrelang im Service für thermische Geräte und habe da eine gewisse Erfahrung was alles sein kann und was man nicht für möglich hält.

Gruß Vagabundo
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#14 

Beitrag von Vanagaudi »

Mal einen Querverweis auf Vibrationen bei Sprinter 311 4x4. Der Tausch der Welle zwischen Getriebe und VTG gegen eine mit Gleichlaufgelenken scheint mehreren 903 Fahrern geholfen zu haben. Auf jeden Fall lohnt es sich, das gesamte Thema durchzulesen. Der Knackpunkt liegt anscheinen immer an den eingestellten / sich einstellenden Winkeln der Kreuzgelenke.
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Re: CDI 313 4x4 ganz kurze Variante - vibriert trotz aller Anstrengungen

#15 

Beitrag von Schnafdolin »

Allradjoe hat geschrieben: 16 Nov 2018 11:39

Wenn ich auf Allrad stelle und die hintere Welle draußen ist , kann man prima fahren.
Nichts !
...Was meine Vermutung bestätigt.
Der vordere Antriebsstrang ist soweit OK, dass da FÜR SICH GESEHEN nichts schwingt. Der hintere Antriebsstrang ist ebenfalls OK, auch dort schwingt nichts..... FÜR SICH.
Hast Du die hintere Welle wieder drin, schaukeln sich die unterschiedlichen Frequenzen der mit unterschiedlicher Drehzahl laufenden Wellen auf und führen durch diese Interferenz zum Brummen. Du schreibst, dass das Brummen bei ≈ 40 auftritt, dann wieder weg ist, bei 85 bis 100 wieder da, dann wieder weg und leise von 115 bis 140. Das deutet auf eine Interferenz hin.
Ich würde auf Tilgergewichte setzen und der hinteren Welle eines aufsetzen lassen. Auch das Wuchten führt zu erstaunlichen Ergebnissen, das durfte ich schon selbst erleben. Die kurze Welle zwischen SG und VTG gibts als homokinetische Kardanwelle, da schwingt dann gar nichts mehr. "VS11" hat so eine drin. Frag ihn mal danach.
Allradjoe hat geschrieben: 16 Nov 2018 11:39
Mein Getriebehalter war schon nach oben verbogen, wohl vom Vorbesitzer
Habe einen originalen bestellt, aber der ging gar nicht. Damit war es schlimmer.
Habe dann meinen verbogenen Getriebeträger etwas absenken müssen, um die richtigen Winkel der beiden vorderen Wellen hinzubekommen.
Dann hat wohl der neue Getriebehalter eine weitere Fehlerquelle geliefert und zusätzlich noch die Knickwinkel verändert.
Allradjoe hat geschrieben: 16 Nov 2018 11:39 Nur die drei Gummis der VTG Halterung noch nicht
Dass es an den drei Gummis liegen soll, glaube ich nicht. Andere fahren damit ein Leben lang herum und da vibriert und brummt nichts. Am Ende hast Du alles neu außer den Wellen und es brummt immer noch. Bleiben ja nur noch die Wellen... Ich glaube an die Interferenzen, weil ich das Theater lange Zeit im VW LT 4x4 hatte. Dort war es das Gleiche: Ab 40 bis ca. 55 war ein wahnsinniges Brummen im ganzen Karren, dann war es weg, säuselte bei 85 etwas und setzte bei 110 wieder ein. Doof nur, dass die Reisegeschwindigkeit des Karrens ebenfalls bei 85 lag und Vmax 112 war. Es war nicht zum aushalten, bis ich die hintere Welle mit neuen Gelenken versehen ließ und die Firma die Welle aufwendig neu wuchtete. Ab dem Tag hatte ich ein anderes Auto.

PS: ich denke grad an die alten Gölfe und Polos, die auf der jeweils langen, rechten Antriebswelle so einen fetten Tilgerklops dran hatten. Hat ein Lehrling von mir mal ausgebaut, weil er den ganzen Kram da drin entrosten wollte.... hat er am nächsten Tag schleunigst wieder eingebaut, weil er vor lauter Brummen sein Radio nicht mehr gehört hat :D

Gruß aus der Lausitz
Martin
Sprinter 313 CDi 4x4, 2003, 4x4 seit 1985

Bin ich ölich, bin ich fröhlich :D
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